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Warum ist Vetiver in so vielen Reformulierungen?

Warum ist Vetiver in so vielen Reformulierungen? vor 4 Jahren
Vielleicht fällt es nur mir auf, da ich Vetiver nicht ausstehen kann und schon kleinste Mengen davon herausrieche. Bei vielen alten Klassikern, die im Laufe ihres Lebens reformuliert wurden, ist in neuen Versionen Vetiver enthalten, wo früher keiner zu riechen war.
Einige Beispiele:

"Arpege (1927) (Extrait)" - Aldehyde, Koriander, Blümchen
"Arpege (1993) (Eau de Parfum)" - Aldehyde, Blümchen und nach einer Weile die volle Dröhnung Vetiver.

"N°5 (Parfum)" - Vintage aus den 80er Jahren: Aldehyde, Blümchen, Puder. Aktuell: Aldehyde, Blümchen und ein Spritzer Vetiver. Besonders im Eau de Toilette stört er mich extrem.

"Caleche (Eau de Toilette)" - Vintage aus den 80er Jahren: Aldehyde, Blumen, weiches Eichenmoos. Aktuell: Aldehyde, Blümchen, sehr strenger Vetiver.

Ist euch das auch aufgefallen? Welche Gründe könnte es dafür geben?
vor 4 Jahren
Also, im N°5 war meines Wissens schon immer Vetiver - es wurde halt nur nicht in der Pyramide erwähnt, da es geruchlich zwar durchaus einen wichtigen Kotrapunkt setzt, dabei aber nicht unbedingt herauszuriechen ist.
In Vintages kommt hinzu, dass durch die lange Lagerung gewisse Spitzen genommen werden, die geruchliche Opazität wird erhöht, so dass die Komponenten weniger getrennt voneinander wahrnehmbar sind. Es gibt also eine gute Chance, dass ein aktuell produzierter Duft in 20 Jahren auch nicht mehr streng nach Vetiver duftet ... Ich weiß, schwacher Trost ...
vor 4 Jahren
In Chanels rieche ich ganz oft Vetiver prominent heraus....mir fehlt da aber der Vergleich mit den Vintages. Vielleicht auch tatsächlich eine Reformulierungsfolge (früher auch drin, aber weniger auffällig wäre dann plausibel)
vor 4 Jahren
Es könnte auch an der Qualität des verwendeten Vetivers liegen. Vetiverylacetat vermeidet den erdigen torfigen Charakter von "echtem" Vetiver...und vielleicht ergab "echtes" altes Vetiver in Verbindung mit "echtem" Eichenmoos eine weichere und balsamischere Verbindung, die zudem weniger spitz erscheint.
vor 4 Jahren
Hmm, wenn, dann wäre es andersherum: das teurere "grüne" Vetiverylacetat wird immer seltener eingesetzt. Weniger, weil es teurer ist als das "braune" Vetiveröl, sondern weil irgend jemand meint (IFRA? Der "wissenschaftliche" Beirat der EU? Ökotest?), Vetiverylacetat begrenzen zu müssen. Deswegen wird, wenn schon, eher Vetiverylacetat rausformuliert.
Das ist für "N°5 (Parfum)" aber irrelevant, denn das enthält seit Ernest Beaux' Tagen 0,5 % Vetiveröl aus Java.
Anders sieht es aus für "Arpège (1927) (Extrait)" mit seinen 11 % Vetiverylacetat und 0,65 % Vetiveröl aus, die Paul Vacher und André Fraysse in der Formel versenkten. Mit der Formelveränderung 1993 musste noch nicht an der Veriverylacetatkonzentration gedreht werden, aber wie es jetzt aussieht?

In Summe: wenn, dann wurde zumindest Vetiverylacetat heruntergedimmt, nicht erhöht.

Fabistinkt, stört Dich das braune, torfmoorige, rauchige Vetiveröl oder das grüne, süßholzige, zahnärztliche Vetiverylacetat?
vor 4 Jahren
Ah okay, danke Ronin Smile
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