Verlieren Parfüms im Laufe der Jahre an Performance?

Hab gesucht aber keine richtige Antwort gefunden.

Also angenommen der Duft ist nicht gekippt und wurde gut gelagert.
Verlieren die Moleküle/Chemikalien/whatever trotzdem an Ausdauer und Strahlkraft?

Hab mir nämlich ein paar Vintage Düfte gekauft, u.a. Joop Homme der ja eine totale Atombombe sein soll.
Find den aber garnicht sooo stark. Klar man nimmt ihn gut war, aber ich kenne stärkere Düfte.

Das habe ich auch schon bei ein, zwei Vintagedüften erlebt, dass diese, wenn sie kippen, nicht die oft beschriebene Maggi-Note bekommen, sondern die Duftstoffe quasi 'verfliegen', so dass sie zuletzt lediglich wie leicht duftendes Wasser gerochen haben.

In diesen Threads findest du ein paar Beschreibungen dieser Erfahrung:
www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=76553
www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=73928
www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=40170

In den allermeisten Fällen nimmt die Ausdauer eher zu: vor allem der Alkohol verfliegt, d.h. der Rest wird konzentrierter. Des weiteren führt die Alterung zu einer etwas komplexeren Zusammensetzung, die dazu führt, dass die Düfte opaker, dichter riechen. Das erhöht dann zusätzlich (und erheblich!) den Eindruck, dass die Düfte mehr Wumms hätten bzw. perfomanter wären.
Die Ausnahme von der Regel sind empfindliche, leicht flüchtige Komponenten. Das sind dann meist Kopfnoten. Ein Jahrzehnte alter Zitrusduft könnte je nach Lagerung schon arg dumpf, wenig strahlend und ggf. sogar wässrig riechen. So wird immer wieder berichtet, dass Parfums wie "Eau Sauvage (Eau de Toilette)" oder ''Pour Monsieur'' schlecht "reifen" würden (wobei damit bei den beiden nicht gemeint ist, dass sie nach nichts mehr riechen, sondern eher, dass Frische und Strahlkraft fehlt). "Joop! Homme (Eau de Toilette)" hingehen - puh, der dürfte jetzt dichter wirken als bei der Abfüllung.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Performance eher zunimmt. Vielleicht nehmen die Kopfnoten aber tatsächlich etwas an Intensität ab?