Welcher Duft beim Sterben ?

Viele Fernsehsender hatten anscheinend vor kurzem das Thema "Sterben"
als Hauptthema in ihrem Programm.

Das bringt mich jetzt auf die Idee Euch eine zugegeben etwas makabre Frage
zu stellen:

Welchen Duft würdet Ihr auftragen, wenn ihr im Sterben liegen
würdet?

Die meisten werden ihren Lieblingduft nehmen. Aber es gibt auch noch
andere Möglichkeiten:

- Vielleicht in dieser Situation ganz schnell noch den seltensten und edelsten Duft?
- vielleicht ein ganz dunkler, schwerer Duft, sozusagen als Einstimmung (kleiner Scherz!)
- vielleicht aber doch ein belebender Duft (kleiner Scherz)

Bitte meine Frage nicht bierernst nehmen! Hab mich halt nach diesen Fernsehsendungen
auch mit dem eigenen Tod beschäftigt.
Bitte wenn möglich keine Antworten, die mir sagen, dass man mit sowas keine Späße
treibt, dass weiss ich ja selbst. Mich würden halt Eure Meinungen brennend interessieren.

...also ganz ehrlich, wenn ich im Sterben liege, habe ich andere Sorgen!

...sehe ich genauso!
Man sollte doch mal "die Kirche im Dorf" lassen...!

Ist es dann noch wichtig, wie ich dufte? Ich glaube nicht das dies zusammen paßt" sterben und duften

Mein Gedankengang war der, dass zumindest ich mir als Parfümverrückter
immer schon irgendwie Gedanken gemacht habe, welchen Duft ich zu
welchen Anlässen trage oder tragen würde.

Hallo MisterPetite,

ich finde den Gedanken gar nicht so abwegig. Da ich ein sehr genußvoller Mensch bin, verwöhne ich mich auch ganz besonders, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich total depressiv bin, hilft mir z.B. Patchouli, der gibt mir einfach Kraft. Und wenn ich sterbe, ja, dann könnte ich mir gut vorstellen, ein wundervolles Parfum genießen zu können...

Aber welches, das ist schwierig zu sagen. Vielleicht würde es auch ein Patchouli werden, eine wundervolle, tiefe Rose könnte ich mir auch sehr gut vorstellen. Aber wer weiß, was für einen Geschmack ich habe, wenn es soweit ist.

oYo

....."Messe de Minuit" oder "Patchouli Antique" , vielleicht komme ich ja dann wieder

Danke für die letzten zwei Antworten. Hatte bei den ersten Reaktionen
bereits die Befürchtung heute Abend im Forum so richtig durchgeprügelt
zu werden.

Also so abwegig finde ich den Gedanken auch nicht.

Ich bin da wie MisterPetite. Ich überlege auch immer, welchen Duft ich wann zu welcher Gelegheit trage. Und da ich noch nicht mal unbeduftet zur Mülltonne gehe , könnte ich mir auch vorstellen, mir zu gegebener Zeit Gedanken über einen "Sterbeduft" zu machen.

Wobei es sicher auch auf die Begleitumstände ankommt, z. B. langer Sterbeprozess etc.
Ich finde oYo´s Idee mit einem Patchouli-Duft gut. Das könnte ich mir auch gut vorstellen.

na ja duftet dann erdig, das wäre passend. Aber erdig rieche ich dann sowieso irgendwann

Ich würde meinen Lieblingsduft nehmen, den Duft der mich am
längsten begleitet und mir vielleicht sogar etwas mehr Selbst-
bewußtsein, etwas Schutz oder Geborgenheit gegeben hat.

Mit "im Sterben liegen" meinte ich natürlich eine Situation wo man
im Bett liegt und noch einige Zeit zum Nachdenken über das Leben hat.
Natürlich nicht auf der Intensivstation z. B. nach einem Unfall.

Oh, welch ungewöhnliches, morbides Topic..
Nun, es müsste wohl etwas sein worauf ich dann grade Lust habe - falls ich das hätte.

Aber, ich glaube und hoffe auch, dass ich dann ganz andere Sorgen haben werde!
Warten, dass man stirbt, und im entsprechenden Stunden-Rahmen ein ausgewähltes Parfum auftragen.. Nein, für mich persönlich passt da irgendwie nichts zusammen.
Ich plane aber auch generell keine Parfums für Gelegenheiten, handle da immer spontan.

Auch wenn man herumliegen und noch Zeit haben würde, würde ich imo keinen Moment, den ich noch das Glück habe bei Bewusstsein zu sein, schon die ultimative Endposition einnehmen wollen (und sich sein 'Sterbe-Parfum' aufsprühen gehört für mich definitiv dazu)

Ich finde die Fragestellung durchaus angemessen- zum Beispiel habe ich eine Patientenverfügung erstellt, wobei ich niedergeschrieben habe, welche Musik ich mir z.B. auf meiner Beerdigung wünsche.

Wenn ich einem längeren Sterbeprozess ausgesetzt bin, würde ich mich sicher auch über einen schönen Duft freuen- bewußt oder unbewußt, Alles, was dazu beiträgt, dass ich mich wohl,geborgen und ruhig fühle, wäre sicher hilfreich.

Es ginge mir sicher nicht darum, mit welchem Parfüm ich selbst beduftet wäre, sondern wohl eher um einen schönen Raumduft eines meiner Lieblingsdüfte, um eine angenehme Atmosphäre....

Abgesehen davon kann es jederzeit "soweit" sein- das Leben ist nunmal gefährlich.
Ich finde es überhaupt nicht makaber, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.

Nachdem ich in den letzten Jahren reichlich Gelegenheit hatte festzustellen, dass ich im Krankenhaus duchaus gerne Parfüm trage und mich auch nach wie vor gerne bei Rehamaßnahmen mit erfrischenden Düften motiviere, kann ich mir vorstellen, dass Düfte auch am Lebensende ein Bedürfnis sein könnten. Warum nicht? Alles ist denkbar, aber voraussehen kann man das meines Erachtens nicht.

Diesen Gedanklen kann man durchaus haben, das Sterben gehört zum Leben dazu. Die Themenwoche in der ARD hatte einige informative Sendungen.

Einen beruhigenden, kuscheligen Duft könnte ich mir vorstellen. Vielleicht was mit Lavendel.

Ich werde glücklich, wenn ich überhaupt nicht "in sterben liegen" muss...Leuten ist oft so weit alles egal in diesen anliegen, das die nicht mehr durst spüren...wenn ich das als mein letztes Wunsch äussern könnte, wurde ich einen Duft nehmen, der mir immer an traurigste Zeit in Leben errinern wird.Nicht meinen lieblingsduft.Denn letzten, versteckten und traurigen Balmain Parfum dessen Namen ich nicht nennen kann.

Opium auf beide Arten

Irgendwas holziges, mit einem starken Raucharoma- ähnlich den Räucherkerzen, die man in die Räuchermännchen steckt. Dieser Duft beruhigt mich ungemein und verbindet mich mit meiner Mitte. Das hört sich jetzt wahrscheinlich sehr geschwollen an, aber diese Art von Gerüchen macht mich unglaublich friedlich (obwohl ich momentan nie sowas tragen würde)und gerade das ist es worum es für mich beim Sterben geht. Frieden zu finden.

Den "Duft der Heiligkeit" soll es ja tatsächlich geben, eine Stoffwechselstörung, die Veilchengeruch erzeugt... also vielleicht einen Veilchenduft?

Schwerkranke, sterbende Menschen erfüllen den "Duft" des Todes im ganzen Raum. Den einzigen Duft, den ich mir in diesem Raum vorstellen kann, ist der warme und beruhigende Duft von warmem Kerzenwachs, aber gewiss kein Parfum.

oh, falsch verstanden, bei mir war es in Gedanken schon zu spät.

Also wenn ich, kurz vor der Intensivstation, in so einem Hospitz oder zu Hause herumläge, hätte ich wahrscheinlich auch eher Gedanken an Opium intravenös, aber vielleicht hätte ich gerne etwas belebende("Orange Sanguine") oder etwas Vertrautes("Shalimar") oder etwas zum Krankenhausduft/Krankenzimmerduft übertünchen.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Samurai das Innere ihrer Helme bedufteten, bevor sie in die Schlacht zogen, so dass sich ihre Gegner im Zweifelsfalle am Wohlgeruch ihrer abgeschlagenen Köpfe erfreuen konnten. Echte Parfumoheads eben, harrharr.

Hallo Siebter! Das ist ja sehr interessant. Komme übrigens gerade aus meiner Garage.
Habe meinen Motorradhelm mit "Antaeus"
vollgesprüht.