Maggy4u

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Maggy4u vor 8 Jahren 1 2
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Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Düster-schöne Mysterien
Dannielles Duft No. 32 zieht Dich nach dem Aufsprühen direkt in seine Welt. Kein Fragen, keine Andeutung, die Dich hätte vorbereiten können. Dunkle, grüne Töne umfangen Dich. Erst ist da intensiver Farn. Dann eine würzig-erdige Holzigkeit aus Zypresse und dem schwarzen Oud. Blumig, wie in der "Duftpyramide" angedeutet, ist hier nichts. Und das ist auch gar nicht schlimm. In Kombination mit der düsteren Würze wirken die vorher so dunklen grünen Töne plötzlich heller und weich. Ergänzen auf mysteriöse Weise ein Bild eines verwunschenen Waldes, der eigen ist, wie sein Duft.

Wie häufiger bei Congnoscenti-Düften gibt es keine klassische Dreiteilung. Nichts ist zu einem Zeitpunkt wirklich auf Dauer dominant und verschwindet dann. Es ist eher eine Komposition, die sich dem Abenteurer auf eigene Weise erschließt und offenbart. Auch wenn ich diesem No. 32 eher stärkere Tendenzen als männlicher Duft einräumen würde, glaube ich, er kann auch Frauen sehr gut gefallen, die herbe Vetiverdüfte mögen. Denn unter all der düsteren Magie liegt immer etwas leicht süßliches Grün.
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Maggy4u vor 8 Jahren 6
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Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
"Mission Sommer" - Dannielles herrlich-herbe Sommer-Wildwiese
Ich habe das große Glück jeden Morgen zur Arbeit zu Fuß gehen zu können. 15 Minuten durch Natur, vorbei an Wiesen und unter Bäumen. Ende Juli stehen dann immer die wilden Wiesen gut einen Meter hoch mit allerlei Wildblumen, Kräutern und Gräsern - Bienen und Hummeln summen geschäftig dazwischen und alles duftet. Wenn dann zum ersten Mal in diesem Jahr gemäht wird, entströmt allem so eine unfassbar schöne Komposition aus Würze und dem typischen Duft frisch geschnittenen Grases. Wenn ich dann am Abend den gleichen Weg zurückgehe, hat die Sonne den ganzen Tag schon ihr Werk getan und das beim Schnitt noch nasse Gras langsam getrocknet. Dieser Duft, zwischen geschnittenem Gras und Heu - in Kombination mit dem leicht süßlichen Duft der blühenden Bäume ist es, was ich mir wünsche zu finden. Nun bin ich auf Mission.

Auf Cognoscenti bin ich über meine Suche nach Düften nach Heu und Bäumen gekommen. Und wie hier im Forum bereits beschrieben, traf ich auch eine umwerfend freundliche und herzliche Dannielle Sergent, die sichtlich ihre Passion liebt und vermutlich zu wenigen hier mit ihren Düften bereits ein Begriff ist. Ich möchte versuchen Euch den ganz neuen Duft (2016) - Scent No. 30 - "Hay and Incense" - aus meiner Sicht zu beschreiben. Der Duft ist (noch) so neu, dass ihn mir Danielle in der Mail angekündigte und in die bestellte Probenpackung legte. Im Shop ist er zurzeit nur auf Nachfrage zur Vorbestellung erhältlich und bekommt sicher bald erst ein Produktfoto mit Flakon.

Gleich zu Anfang empfängt mich ein würziger, aber nicht schwerer Duft. Er hat rauchige Akkorde, etwas Leder - ein sehr männlicher Auftakt für meine Nase. Nach kurzer Zeit baut sich dieser Duft minimal im Unterton süßlich ergänzt aus und bringt die schönen Heu- und Baumnoten, nach denen ich suchte. (Ab dann ist er auf jeden Fall unisex.)

Fazit: Ein toller Duft, der diese speziellen Duftklänge des Sommers in Kombination mit leichter Rauchigkeit in die Nase bringt und bei mir auf wunderbare Weise genau das Lächeln zaubert, dass ich immer habe, wenn ich an (m)einer Wildwiese vorbeilaufe. Danke, Dannielle!
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Maggy4u vor 8 Jahren 1
9
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
"Beschäftige Dich mit mir... Entdecke mich!"
Als ich den No. 8 aufsprühte, wußte ich auch hier nicht, was mich wohl erwartet. "Aldehydisches Eichenmoos", verspricht Dannielle, also mutig rein ins Abenteuer. Zuerst empfängt mich ein sehr erdiges, fast trockenes, Leder. Keine Süße - hätte man doch von der Bergamotte in der Inhaltsangabe genau diese leichte fruchtig-zitrische Note, wie bei so vielen anderen, erwarten können. Du, No. 8., willst also nicht sofort in eine Schublade. Und das gefällt mir. Schnell wir mir klar, nicht ich trage Dich, sondern Du nimmst mich mit. Forderst nicht zu Überraschung auf, sondern sagst trocken: "Beschäftige Dich mit mir...Entdecke mich!"

Nach kurzer Zeit bringt uns unsere Reise zu grünen Noten. Es ist keine Lichtung im Wald die sich auftut, sondern eher ein unaufdringliches, heranpirschendes herbes Grün, das sich seinen Raum sucht. Vetiver und Eichenmoos, selbstbewußt - nicht laut.

Ein wenig später des Weges kommt unterschwellig Holz mit einer leichten Süße und begleitet uns ein schönes Stück. Diese neue charmant-weichere Seite überrascht und lädt ein, meinen stillen Begleiter immer wieder aufs Neue als nicht gegeben anzunehmen. Ich bin ratlos, was ist diese Süße? No. 8 scheint mich grinsend zu beobachten und zu sagen "Erkennst Du es?". Und dann, plötzlich, öffnen sich mit Kakao und Tonka im Duett. Erkenntnis bringt plötzlich geschärfte Sinne. Ich weiß, sie sind da und rieche sie nun in ihrer herben Hülle. Genieße diesen warmen Balsam, der sich um die Seele legt. Schön, dass ihr uns begleitet.

No. 8 will nicht im Sturm überrennen, sondern entdeckt werden. Für mich ist er ein Duft, den ich vor allem für mich trage. Immer wieder entdeckend, was sich sanft anschleicht - fasziniert von klaren Linien.
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