Unruh

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96 - 97 von 97
Unruh vor 9 Jahren 6 3
9
Flakon
7
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Japanisch für "schwarz"
Inzwischen zuckt meine Augenbraue nur noch bei etwa jedem zehnten oder fünfzehnten Duft in die Höhe, mir entfleucht ein „Der riecht mal interessant!“ und der Duft überspringt die kritische 60 %-Hürde.
Bei „Kuroi“ war es mal wieder soweit.
Entgegen des Namens ist "Kuroi" ganz und gar nicht schwarz (mal abgesehen vom Flakon). Es beginnt mit einer für meine Nase recht floralen Kopfnote. Normalerweise ergreife ich bei zu blumigen Herrendüften eher die Flucht. Nicht so hier. Von den angegebenen Zitrusfrüchten errieche ich nichts, allemal einen Hauch Pfeffer. Und da ist noch eine andere, von mir nicht zuordenbare Note, die die zarte Blumigkeit wunderschön ergänzt und gleichzeitig abfängt. Da diese Duftnote zunehmend stärker wird und in den Vordergrund tritt, wird es die Mate sein. Ich habe keine Ahnung, wie Mate in einem Parfüm riecht, aber ich vermute mal, dass es das sein wird. Abschließend geht es in die holzig eingerahmte ambratische Basis. Diese bleibt erstaunlich und erfreulich lange bestehen, eine solche Haltbarkeit hätte ich nicht erwartet.
Fazit: Ein wunderbar andersartiger, unaufdringlicher und gefälliger Duft für fast jede Gelegenheit.
3 Antworten
Unruh vor 9 Jahren 16 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ich bin angekommen.
Nachdem ich nun seit einiger Zeit auf Parfumo unterwegs bin, viel gelesen und einiges an Düften getestet habe, wage ich mich an meinen ersten Kommentar.

Ich war schon immer ein Nasenmensch, aber erst in meinen frühen Zwanzigern entwickelte sich ein großes Interesse für Parfüms. Meine damalige Sammlung umfasste allerdings eher die üblichen „Jungsdüfte“.
Nach mehrjähriger Abstinenz ist mein olfaktorisches Hobby nun wiedererwacht. Im Laufe des Testens und Ausprobierens kam mir irgendwann auch „Gentleman“ von Givenchy unter die Nase. Leichte Vorbehalte hatte ich ob seines Alters. Aber egal, Sekt oder Selters, ex und hopp, ein aufs Handgelenk gerichteter Sprühstoß...

„Ich bin angekommen.“

Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging.
Die eigen- und einzigartige, herrlich frisch-würzig und leicht florale Kopfnote hat mich direkt begeistert und bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Nach einiger Zeit schält sich, begleitet von Holz, Leder und ein ganz klein wenig Süße, mein Freund, das Patchouli hervor. Das Ganze klingt nach vielen Stunden mit ledrig-ambratischer Wärme aus, das Patchouli nehme ich dabei immer noch dezent wahr.
Unter Uhrenfreunden gibt es den Begriff der Exit-Uhr. Die eine Uhr, die perfekte Uhr, die einen den Rest des Lebens begleiten wird. „Gentleman“ ist mein Exit-Duft. Ein Duft, nach dem auf der Suche zu sein ich mir bis dahin nicht bewusst war.
Ich werde mich trotzdem weiterhin durch die Welt der Parfüms riechen und testen, es gibt schließlich noch so viel zu entdecken. Ich gebe bloß deshalb keine 100 %, weil es irgendwann, irgendwo einen Duft geben könnte, der mich vielleicht noch mehr einnimmt.

Aber ich glaube nicht wirklich daran.
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