20.11.2015 - 05:02 Uhr
Gaukeleya
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Gaukeleya
Top Rezension
36
Kontemplative Stille
Im Grunde kann ich bei meinen nun folgenden Worten zu Nightscape auf StellaMaris´ vorzügliche Rezension verweisen, da ich mich ihr vorbehaltlos anschliessen kann.
Tue ich dennoch nicht, Nightscape ist mir noch ein persönliches Freudelied wert, welches ich nun anstimme. Danke an AudreyC für die Probe, die ich flugs in einen Flakon verzaubern musste!
Ich treffe an diesem dunklen Abend der letzten Woche, an dem ich Nightscape erstmals teste, auf ein überaus feines Dufterlebnis, einen besonderen Duft, der in seiner zurückhaltenden, meditativ anmutenden Stille wohltuend und stärkend wirkt, die blossgelegten Nerven sanft zur Ruhe bringt.
Dieser Eindruck wird durch die relative Linearität noch verstärkt, ich bemerke keinen deutlichen Wandel im Duftverlauf, der Unruhe bringen könnte - alles ist gleich da, Leder, Holz, Frische, Kühle, Trockenheit. Und eben diese Ruhe.
Wenn ich mich anstrenge, selektiert meine Nase am ehesten minzige Bergamotte zu Beginn, schon mit trockenem Leder angereicht, dann kommt rasch kühles, auch eher trockenes Zedernholz dazu. Patchouli, hier als Vertreter kühler, tröstlicher Muttererde, nussig auch für mein Empfinden, ist auch schon wahrzunehmen und bestimmt an mir sehr bald recht dominant das Duftgeschehen.
Das ist die stoffliche Quintessenz meiner olfaktorischen Wahrnehmung, um die es in dem Duft jedoch für mich nicht geht, denn viel stärker wiegen hier der Gesamteindruck, die Aura, die Gefühle, welche er in mir hinterlässt, wenn ich ihn schnuppere.
Ich nehme mich raus und sehe zu. Nein, viel mehr: ich nehme mich raus und nehme gleichzeitig intensiver wahr. Mein Geist klärt sich während der Betrachtung, es ist ein aktives Aufnehmen und Verarbeiten, und gleichzeitig gibt es mir Ruhe. Olfaktorische Meditation könnte ich auch sagen.
Klingt recht esoterisch, oder? Aber keine Angst: Nightscape ist kein kräuteriger Eso-Duft. Hier haben wir vielmehr ein unangepasstes, doch nicht rebellisches oder gar lautes Duftgeschehen vor uns, sondern einen tiefgründigen, introvertierten und klaren Duft, der sich wie ein schützender Mantel um gestresste Seelen legt. Und das ganz ohne Vanille, Keks, Kakao, Rumtopf, Pflaumenkompott und weitere klassische, kalorienreiche Seelenkuscheltrösterdüfte (die mir übrigens auch durchaus schmecken können).
Nightscape ist von moderater Projektion, von zeitloser Eleganz, von beruhigender Klarheit, von mattglänzender, platinesquer, kühl-erdiger, aber nicht kalter Schönheit. Er drängt sich nicht auf, er nimmt sich und seinen Träger zurück, und doch hinterlässt er einen tiefen und bleibenden Eindruck. An ihr, an ihm.
Bitte jetzt ganz tief durchatmen!
Tue ich dennoch nicht, Nightscape ist mir noch ein persönliches Freudelied wert, welches ich nun anstimme. Danke an AudreyC für die Probe, die ich flugs in einen Flakon verzaubern musste!
Ich treffe an diesem dunklen Abend der letzten Woche, an dem ich Nightscape erstmals teste, auf ein überaus feines Dufterlebnis, einen besonderen Duft, der in seiner zurückhaltenden, meditativ anmutenden Stille wohltuend und stärkend wirkt, die blossgelegten Nerven sanft zur Ruhe bringt.
Dieser Eindruck wird durch die relative Linearität noch verstärkt, ich bemerke keinen deutlichen Wandel im Duftverlauf, der Unruhe bringen könnte - alles ist gleich da, Leder, Holz, Frische, Kühle, Trockenheit. Und eben diese Ruhe.
Wenn ich mich anstrenge, selektiert meine Nase am ehesten minzige Bergamotte zu Beginn, schon mit trockenem Leder angereicht, dann kommt rasch kühles, auch eher trockenes Zedernholz dazu. Patchouli, hier als Vertreter kühler, tröstlicher Muttererde, nussig auch für mein Empfinden, ist auch schon wahrzunehmen und bestimmt an mir sehr bald recht dominant das Duftgeschehen.
Das ist die stoffliche Quintessenz meiner olfaktorischen Wahrnehmung, um die es in dem Duft jedoch für mich nicht geht, denn viel stärker wiegen hier der Gesamteindruck, die Aura, die Gefühle, welche er in mir hinterlässt, wenn ich ihn schnuppere.
Ich nehme mich raus und sehe zu. Nein, viel mehr: ich nehme mich raus und nehme gleichzeitig intensiver wahr. Mein Geist klärt sich während der Betrachtung, es ist ein aktives Aufnehmen und Verarbeiten, und gleichzeitig gibt es mir Ruhe. Olfaktorische Meditation könnte ich auch sagen.
Klingt recht esoterisch, oder? Aber keine Angst: Nightscape ist kein kräuteriger Eso-Duft. Hier haben wir vielmehr ein unangepasstes, doch nicht rebellisches oder gar lautes Duftgeschehen vor uns, sondern einen tiefgründigen, introvertierten und klaren Duft, der sich wie ein schützender Mantel um gestresste Seelen legt. Und das ganz ohne Vanille, Keks, Kakao, Rumtopf, Pflaumenkompott und weitere klassische, kalorienreiche Seelenkuscheltrösterdüfte (die mir übrigens auch durchaus schmecken können).
Nightscape ist von moderater Projektion, von zeitloser Eleganz, von beruhigender Klarheit, von mattglänzender, platinesquer, kühl-erdiger, aber nicht kalter Schönheit. Er drängt sich nicht auf, er nimmt sich und seinen Träger zurück, und doch hinterlässt er einen tiefen und bleibenden Eindruck. An ihr, an ihm.
Bitte jetzt ganz tief durchatmen!
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