
Meggi
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Meggi
Top Rezension
35
McMeggi muss nicht lange suchen
Wir haben auf der Terrasse eine Zink-Wanne stehen, in der ein paar Seerosen ihr Dasein fristen. Die halten zwar wacker seit einigen Jahren durch, geblüht haben sie jedoch noch nie. Insofern kann ich die im Folgenden geäußerte Vermutung nicht aus eigenem Erleben belegen.
Besagte Wanne ist übrigens Quell gelegentlicher Heiterkeit für drei Viertel meiner Familie. Zuweilen beherbergt sie nämlich den einen oder anderen Frosch. Solche Besuche sind – je nach Plötzlichkeit des Auftauchens – stets entweder an einem spitzen Schrei oder an einem stillen Erschauern meiner Frau erkennbar. Sie neigt wirklich nicht zu Phobien, aber Frösche sind offenbar ein Sonderfall. Das nur nebenbei.
Zum Duft: Die Assoziationskette hat tadellos und flink funktioniert. McMeggi (das ist das kleine Männchen im Gehirn, welches die nicht direkt verfügbaren Informationen aus den Tiefen des Archivs kramt) benötigte kaum zwei Minuten, um die Linie zu ziehen. Sie führt über „Wasserlilie“ (resp. Seerose) hin zum unsäglichen ‚U4eahh! 2.43‘ von Yosh. Der wartet mit kübelweise Kleber und Lack auf und auch ‚apsu‘ riecht vornean böse nach Klebstoff. Ich muss also vermuten, dass die sogenannte Wasserlilie dafür verantwortlich ist und dass ich mit deren Aroma nicht kann.
Damit tritt ‚apsu‘ bereits mit schwerer Hypothek seine Karriere bei mir an. Oha… Alsdann wässriger Pfirsich auf Klebstoff, eine bittere, helle Holz-Note. Koriander? Nicht sofort. Ich denke zunächst eher an eineinhalb Tage altes Blumenwasser, Gurkensalat (sieh an – mit den Gedanken stehe ich nicht allein!) und sowas wie Wurzelsud. Ein Anflug von Schwitzigkeit rechtfertigt schließlich das versprochene Gewürz. Im Laufe einer Stunde schwindet der Klebstoff in den Hintergrund. Uff.
Vielleicht, um den parfümigen Anspruch zu unterstreichen, bietet der Duft zudem einen bitteren Stich, der auf den angesagten Tee verweisen mag. Dessen Bezeichnung als „weiß“ allerdings entspringt vermutlich schlichtweg dem Wunsch des Herstellers nach der Erzeugung bestimmter Bilder. Meinetwegen können wir Grüntee Pfirsich gelten lassen.
Finde ich alles nicht so prickelnd. Spannender scheint mir hingegen, dass sich da im Untergrund einiges an Würzkraft zusammengebraut hat, das gewissen Kandidaten aus dem Hause CdG etwa durchaus Ehre machen könnte. Darauf komme ich speziell wegen der bananigen Holz-Note, die ab dem späten Vormittag prominenten Platz einnimmt. Mit derlei kann ich ja gemeinhin nicht recht, doch hier läutet es den für mich angenehmsten Teil des Duftes ein. Was freilich nicht allzu viel heißen will.
Zumindest entwickelt das Kunstholz weniger Penetranz als anderswo. Die dezente Würzung – unser Gurkensalat ist nun orientalisch angehaucht – tut der Sache ganz gut. Das Gesamtbild wirkt nachmittags dadurch irgendwie aquatisch und dabei gar nicht schlecht.
Fazit: Schwer, eine Empfehlung auszusprechen. Am ehesten könnten sich wohl Synthetik-Freundinnen und -Freunde für ‚apsu‘ begeistern.
PS: Wer Gurkensalatiges wünscht, greife lieber mal zu Bottega Venetas diesbezüglichem Pracht-Exemplar ‚Parco Palladiano II‘.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
Besagte Wanne ist übrigens Quell gelegentlicher Heiterkeit für drei Viertel meiner Familie. Zuweilen beherbergt sie nämlich den einen oder anderen Frosch. Solche Besuche sind – je nach Plötzlichkeit des Auftauchens – stets entweder an einem spitzen Schrei oder an einem stillen Erschauern meiner Frau erkennbar. Sie neigt wirklich nicht zu Phobien, aber Frösche sind offenbar ein Sonderfall. Das nur nebenbei.
Zum Duft: Die Assoziationskette hat tadellos und flink funktioniert. McMeggi (das ist das kleine Männchen im Gehirn, welches die nicht direkt verfügbaren Informationen aus den Tiefen des Archivs kramt) benötigte kaum zwei Minuten, um die Linie zu ziehen. Sie führt über „Wasserlilie“ (resp. Seerose) hin zum unsäglichen ‚U4eahh! 2.43‘ von Yosh. Der wartet mit kübelweise Kleber und Lack auf und auch ‚apsu‘ riecht vornean böse nach Klebstoff. Ich muss also vermuten, dass die sogenannte Wasserlilie dafür verantwortlich ist und dass ich mit deren Aroma nicht kann.
Damit tritt ‚apsu‘ bereits mit schwerer Hypothek seine Karriere bei mir an. Oha… Alsdann wässriger Pfirsich auf Klebstoff, eine bittere, helle Holz-Note. Koriander? Nicht sofort. Ich denke zunächst eher an eineinhalb Tage altes Blumenwasser, Gurkensalat (sieh an – mit den Gedanken stehe ich nicht allein!) und sowas wie Wurzelsud. Ein Anflug von Schwitzigkeit rechtfertigt schließlich das versprochene Gewürz. Im Laufe einer Stunde schwindet der Klebstoff in den Hintergrund. Uff.
Vielleicht, um den parfümigen Anspruch zu unterstreichen, bietet der Duft zudem einen bitteren Stich, der auf den angesagten Tee verweisen mag. Dessen Bezeichnung als „weiß“ allerdings entspringt vermutlich schlichtweg dem Wunsch des Herstellers nach der Erzeugung bestimmter Bilder. Meinetwegen können wir Grüntee Pfirsich gelten lassen.
Finde ich alles nicht so prickelnd. Spannender scheint mir hingegen, dass sich da im Untergrund einiges an Würzkraft zusammengebraut hat, das gewissen Kandidaten aus dem Hause CdG etwa durchaus Ehre machen könnte. Darauf komme ich speziell wegen der bananigen Holz-Note, die ab dem späten Vormittag prominenten Platz einnimmt. Mit derlei kann ich ja gemeinhin nicht recht, doch hier läutet es den für mich angenehmsten Teil des Duftes ein. Was freilich nicht allzu viel heißen will.
Zumindest entwickelt das Kunstholz weniger Penetranz als anderswo. Die dezente Würzung – unser Gurkensalat ist nun orientalisch angehaucht – tut der Sache ganz gut. Das Gesamtbild wirkt nachmittags dadurch irgendwie aquatisch und dabei gar nicht schlecht.
Fazit: Schwer, eine Empfehlung auszusprechen. Am ehesten könnten sich wohl Synthetik-Freundinnen und -Freunde für ‚apsu‘ begeistern.
PS: Wer Gurkensalatiges wünscht, greife lieber mal zu Bottega Venetas diesbezüglichem Pracht-Exemplar ‚Parco Palladiano II‘.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
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Kopfnote
grüne Noten
Koriander
Veilchenblatt
Bergamotte
Herznote
Wasserlilie
Jasmin
Piment
weißer Tee
Iris
Basisnote
Zedernholz
Amber
Weihrauch
weißer Moschus








Axiomatic
Konst121
Bastian
Ronin
Helena1411




















