12.01.2023 - 11:12 Uhr

Skimmia
7 Rezensionen

Skimmia
Top Rezension
Ins Katzenfell geatmet
Parfums steigern meine Lebensqualität. Jedes Mal, wenn mir im Laufe des meist sehr anstrengenden Tages ein geliebter Duft in die Nase steigt, sind das einige Sekunden Wohlgefühl oder sogar Genuss, die ich niemals mehr missen möchte. Aber trage ich Parfum wie eine Art sanfte Droge, wie einen Duftschild, der die Welt draußen halten soll, als Trost, als Duftpflaster für die Autschis, die die Welt uns allen zuverlässig zufügt? Ganz sicher nicht.
Egal, um welche Kunstform es sich handelt: Ich möchte nicht eingelullt werden, ich möchte nicht flüchten, ich möchte mir nichts vorgaukeln lassen. Und ich merke, dass mir das auch bei gewissen Parfums wichtig ist, nicht nur bei Büchern, Filmen, Gemälden und Musik. Umso begeisterter war ich, als ich feststellen durfte, dass Lethe , dessen Name mich so neugierig gemacht hatte, kein ungetrübtes Süßwässerchen ist, keine sirupdicke Tünche für's Erinnerungszentrum, kein Opium für's Seelchen. Bei dem Namen hätte es ja auch so kommen können, schließlich weiß man ja nie, wie viel die Marketingabteilung von Mythologie versteht.
Nicht, dass Lethe auch nur im Entferntesten ein sperriger, schwieriger, anstrengender Duft wäre: Er vermittelt größte Geborgenheit, hat aber auch eine gewisse Sprödigkeit und eine große Melancholie an der Grenze zur Morbidität (zumindest in meinem komischen Brägen). Düfte wecken in mir mangels adäquater Vokabeln meist Assoziationen zu Orten, Texturen und Konsistenzen, und entgegen seines Namens wirkt Lethe auf mich sehr trocken, fast staubig, er lässt mich an alte Bücher, Archive denken, womit mein Assoziationsbogen dann beim Thema Vergänglichkeit ankommt (Staub zu Staub, We are stardust, Another one bites the usw.). Auf wundervolle Art werden Lavendel und Bergamotte durch Hölzer und Vanille "angeraut", ich nehme eine wildledrige, pudrige Zartheit wahr, wie wenn man in ein Katzenfell atmet (dies aber bitte sehr am lebendigen Objekt, wohlgemerkt).
Ich finde diesen Duft schlichtweg fantastisch und empfehle allen, für die Mon Guerlain Eau de Parfum (mit seinen ähnlichen Noten) zu lieblich ist, mal eine Nase von diesem dialektischen Trockengewässer zu nehmen.
Egal, um welche Kunstform es sich handelt: Ich möchte nicht eingelullt werden, ich möchte nicht flüchten, ich möchte mir nichts vorgaukeln lassen. Und ich merke, dass mir das auch bei gewissen Parfums wichtig ist, nicht nur bei Büchern, Filmen, Gemälden und Musik. Umso begeisterter war ich, als ich feststellen durfte, dass Lethe , dessen Name mich so neugierig gemacht hatte, kein ungetrübtes Süßwässerchen ist, keine sirupdicke Tünche für's Erinnerungszentrum, kein Opium für's Seelchen. Bei dem Namen hätte es ja auch so kommen können, schließlich weiß man ja nie, wie viel die Marketingabteilung von Mythologie versteht.
Nicht, dass Lethe auch nur im Entferntesten ein sperriger, schwieriger, anstrengender Duft wäre: Er vermittelt größte Geborgenheit, hat aber auch eine gewisse Sprödigkeit und eine große Melancholie an der Grenze zur Morbidität (zumindest in meinem komischen Brägen). Düfte wecken in mir mangels adäquater Vokabeln meist Assoziationen zu Orten, Texturen und Konsistenzen, und entgegen seines Namens wirkt Lethe auf mich sehr trocken, fast staubig, er lässt mich an alte Bücher, Archive denken, womit mein Assoziationsbogen dann beim Thema Vergänglichkeit ankommt (Staub zu Staub, We are stardust, Another one bites the usw.). Auf wundervolle Art werden Lavendel und Bergamotte durch Hölzer und Vanille "angeraut", ich nehme eine wildledrige, pudrige Zartheit wahr, wie wenn man in ein Katzenfell atmet (dies aber bitte sehr am lebendigen Objekt, wohlgemerkt).
Ich finde diesen Duft schlichtweg fantastisch und empfehle allen, für die Mon Guerlain Eau de Parfum (mit seinen ähnlichen Noten) zu lieblich ist, mal eine Nase von diesem dialektischen Trockengewässer zu nehmen.
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