Altholz

Schon seit Monaten auf meiner Merkliste, habe ich den Duft jetzt endlich bei A**zon schnappen können.

Ja, mal wieder ein Blindbuy meinerseits, aber ich kann es einfach nicht lassen.

Schon beim ersten Aufsprühen war mir klar, dass der Blindbuy geglückt war.

Zitronig angehauchtes, leicht pfeffriges Holz lassen meine Riechrezeptoren vor Glück jubeln!

Wandere ich gerade am Morgen durch den Tau von den Alpen hinein in einen (Märchen)Wald? Ich kann die Zeder und den Walnussbaum quasi umarmen und mich dabei im Moos wälzen. Benzoe verleiht diesem Duft noch eine leichte Süße, die aber nicht zu süß oder gar klebrig wirkt. Überhaupt sind alle Ingredienzen perfekt aufeinander abgestimmt, nichts ist überkandidelt oder überladen. Insgesamt ist der Duft leicht frisch, trotzdem holzig würzig, aber auch sehr lieblich. Er wird nirgendwo anecken und passt zu allen Gelegenheiten, ob Office, Freizeit oder Date. Wer allerdings eine H/S Bombe erwartet, wird enttäuscht sein. „Wood“ bleibt relativ hautnah, dann aber über mehrere Stunden.

Warum dieser Duft nicht mehr Beachtung findet, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht liegt es an dem zum Glück fehlenden Ambroxan oder Oud… für mich definitiv ein No-Brainer!

Nach dem studieren der einzelnen Noten hätte ich mir nicht vorstellen können, dass mir dieser Duft auch nur im Entferntesten zusagen würde, vor allem nicht wegen Eukalyptus. Manchmal wird man aber eines Besseren belehrt.

Eigentlich hatte ich bei der Bestellung vom "Shooting Stars - Aridal | XerJoff" “, der mir nicht gefiel, Xerjoff mitgeteilt, mir anstatt eines kostenlosen Probesets lediglich eine kleine Probe vom "Empiryan | XerJoff" mitzusenden. Meine Bitte wurde ignoriert und so kam ich halt in den Genuss 4 verschiedener anderer Xerjoff Düfte. Einer davon war halt Torino22.

Schon direkt nach dem ersten Sprüher war ich in einer Art Schockstarre… MEGA, was da meine Riechrezeptoren wahrnahmen!

Die Kombination von Safran, Bergamotte und Eukalyptus hatte ich so vorher noch nie gerochen und hat mich direkt umgeblasen. Sehr chic und edel! Man darf sich auch hier nicht eine Eukalyptus Bonbon Fahne vorstellen, sondern eher eine Kombination der 3 Noten, wobei Eukalyptus nur einen feinen Hauch beisteuert, der aber, zumindest für meine Nase, richtig gelungen ist.

Im Drydown geht es dann mehr Richtung BR540, wobei die Zahnarztduft- und Zuckerwatte Vergleiche hier zum Glück nicht stattfinden. Safran ist halt Safran, kommt aber hier wesentlich besser und anders rüber.

Einzig der Mate Tee verschließt sich meiner olfaktorischen Wahrnehmung.

H/S auch super! Absolut Unisex, aber Tendenz eher männlich. Überall und zu jeder Gelegenheit tragbar. Ein genialer Duft, der spontan in meiner Top 10 gelandet ist!

Ich kenne den Richwood leider nicht, deswegen kann ich auch keine Vergleiche ziehen.

Bis auf Muskat und Jasmin sind alle anderen Zutaten auf jeden Fall mein Beuteschema, so konnte nicht wirklich was schiefgehen bei diesem Blindkauf, oder? OK, es kommt natürlich immer auf die Mengen, bzw. prozentualen Anteile des jeweiligen Duftstoffes an.

Bis auf den Tony Iommi sind auch alle anderen Xerjoffs weitestgehend an mir vorbei gezogen, da ich mit denen nicht wirklich was anfangen konnte, sie mir meistens zu süß oder zu klebrig und eher auf der femininen Seite waren.

Anyway… zum vorliegenden Duft:

Das Opening: Elemiharz – Ja! Rosa Pfeffer, Zypresse… Ja, leicht. Jasmin - gewaltig!

Herznote: Iris… Ja, aber eine sehr grüne. Immer noch Jasmin…und auch immer noch gewaltig! Patchouli kaum wahrnehmbar und das Kaschmirholz entgeht meiner Nase komplett.

Drydown: Vom Benzoe ist auch fast gar nichts zu spüren, nur sehr wenig Süße feststellbar. Leichtes Sandelholz und minimal Papyrus vorhanden. Dafür ist Jasmin immer noch im Vordergrund. Entfernt Holznoten im Hintergrund wahrnehmbar.

Fazit: habe mir aufgrund der einzelnen Ingredienzen einen völlig anderen und wesentlich holzigeren Duft vorgestellt. Überhaupt nicht mein Ding und darf sofort weiterziehen!

Das war meine erste Reaktion, als ich eine Probe davon in den Händen hielt.

Viel erwartet hatte ich allerdings nicht, wenn man die hier abgegebenen Bewertungen zugrunde legt.

Also los… schon beim ersten Sprüher entfaltet sich ein Duft, den man mit keinem anderen vergleichen könnte. Jedenfalls mit keinem, den ich kenne.

Eine frische und nur leicht scharfe Bergamotte kombiniert mit einem Sprengsel Rosa Pfeffer und einem Schuss Ingwer nimmt das olfaktorische Sinnesorgan sofort wahr.

Als nächste Stufe folgt unmittelbar die Kombination Kardamom mit leichter Karotte und einem dominierenden Zimt. Die Assoziation mit Kuchen oder feinem Gebäck kommt mir in den Sinn.

Im Drydown kommt eine große Portion Zedernholz dazu. Patchouli und Ambroxan hingegen kann ich gar nicht wahrnehmen, das muss in nur sehr geringen Dosen vorhanden sein. Iso E Super ist auch nicht in großer Dosierung zu vernehmen, das Benzoe hingegen schon und verleiht dem ganzen Duft eine bestimmte Süße, die aber nicht überkandidelt wirkt. Das leichte Sandelholz rundet den Duft schließlich ab.

Alles in allem ein leicht süßes Zedernholzgebäck mit starker Zimtnote, wenn es das geben würde.
Für meinen Geschmack etwas zu viel Zimt.

Genauso riecht der vorliegende Duft!

Nach dem Durchgehen der angegebenen Ingredienzen kann man, neben dem Hauptakteur Zitrone, eine sehr pudrige Iris am Anfang wahrnehmen, genauso wie eine leichte Zeder. Auch macht sich das Sandelholz leicht bemerkbar, allerdings und jetzt kommt das für mich seltsame: die Zitrone setzt sich später immer wieder durch und alle anderen Substanzen bleiben leider weitestgehend auf der Strecke und tauchen erst im späten Drydown im Hintergrund wieder auf.

Riecht insgesamt wie ein frischer und zitrischer Sommerduft, der mir allerdings etwas zu eintönig ist und deshalb weiterziehen darf. H/S auf der Haut auch nicht im oberen Bereich, sondern eher Mittelfeld!