Asphaltblume

Für mich ist Eden ganz klar ein Sommerduft - sparsam dosiert allerdings. Eden duftet grün und frisch und dabei erdig wie ein Wald nach einem Sommerregen, wie ein Seerosenteich im Wald. Dazu kommen exotische Blütendüfte, die sich aufregend mit dem Geruch nach feuchtem Laub und feuchtem Waldboden mischen. Normalerweise mag ich Patchouli nicht, aber hier sorgt es für die feuchte Waldigkeit, die den Nixenteich mit seinen Seerosen umfängt.

Insensé von Givenchy ist vielleicht mein dekadenstestes Parfüm, denn ich habe es einzig zu dem Zweck gekauft, meine Lederjacke (und ausgewählte Handtaschen) damit zu parfümieren... Ich liebe die Kombination von (echtem) Leder mit diesem warmen Duft nach Holz, Johannisbeeren und Harzen!
Auf meiner Haut entwickelt sich eine durchdringende, fast stechende Note, die mir Kopfschmerzen macht, aber auf Leder verbreitet Insensé einen warm-sinnlichen Hauch von Luxus, von dem ich nicht genug kriegen kann!

Eau de Givenchy war mein allererstes Parfüm, und da sich inzwischen die Verpackung geändert hat, vermute ich, dass auch das Parfüm selbst umformuliert wurde. Den aktuellen Duft kenne ich nicht, ich beziehe mich auf das Original im hochformatig-eckigen Flacon mit dunkelblau meliertem, schlicht-eckigen Plastikdeckel.
Eau de Givenchy duftet zunächst frisch, zart blumig, sauber und recht kühl, dabei leicht würzig - vielleicht das, was manche als seifig wahrnehmen. Es ist ein klarer, sauberer Duft, nicht sexy, auch nicht verspielt, aber frühlingshaft, rein und unschuldig, wie ein kalter Bergbach, der durch eine Blumenwiese plätschert. Eine Jungfrau, deren Erotik noch nicht erweckt worden ist. Wenn der Duft sich entwickelt, kommen sinnlichere Noten dazu, eine warme Holzigkeit, wärmere, sinnlichere Blütendüfte: Hinter der kühlen Unnahbarkeit schlummert eine deutliche Sinnlichkeit, aber sie bleibt im Hintergrund.
Insgesamt bleibt Eau de Givenchy aber eher kühl und zurückhaltend, frisch, freundlich, nicht aufdringlich - ein guter Business-Duft.