BorderCollie

Im Nordwesten Englands verbringen wir einen herrlich warmen Tag im Grünen. Hier in einem der schönsten Naturparks des Vereinigten Königreichs, dem sogenannten Lake Distrikt scheint zur Abwechslung einmal die Sonne.
Wir schreiten barfuß entlang der schmalen Wege durch den üppig wuchernden Kräutergarten unserer Gastgeber.
Eben hatte es noch geregnet, wie dies ja typischerweise häufig geschieht in diesem Teil der Erde.
Der Geruch des warmen Frühlingsregens liegt noch in der Luft, und wer weiß, wie lange die Wolken das wunderschön leuchtende Blau des Himmels für uns diesmal freigeben werden.
Unsere Neugierde hat uns hierher gelockt und beim Nachmittags-Tee haben wir schon einiges über den einnehmenden Duft wilder Rosen, die Würze grüner Kräuter, wie Thymian u.a. und den Zauber im unverwechselbaren lieblichen Duft zarter Blumen erfahren.
Als die Sonne endlich gleißend mit wärmenden Strahlen durch die von Kletterrosen umrankten Fensterscheiben in unsere Gesichter scheint, sind wir uns auf der Stelle einig, dass wir unserer Teegesellschaft eine kleine Auszeit gönnen und unsere Sinne dem Genuss botanischer Schönheiten widmen wollen.
Es war uns gänzlich gleichgültig, dass sich unsere Füße im Verlauf unserer angeregten Unterhaltung des Korsetts eleganten Schuhwerks bereits entledigt hatten.
Doch jetzt verhilft uns dieser Umstand, der eben noch so unvermittelt für allgemeine Erheiterung sorgte, zu einem ungeplanten, aber wesentlich genussvolleren Erleben der Natur und ihrer Vielfalt, mit der sie einst von einem genialen Geist mit großer Freude geschaffen wurde.
Unter unseren Füßen spüren wir die Zartheit frischer Blätter und hellgrüner Stengel und der blumige Duft von Maiglöckchen und Hyazinthen lässt uns in einen Taumel aus verblassten Erinnerungen fallen.
Ich habe die Augen geschlossen und denke gerade zurück an schöne Stunden in reizender Gesellschaft und schwelge in einem romantischen Traum, umgeben von floraler Frische und weißem Tee.

„White Tea & Rose“ von Bath House (Cumbria, GB) ist ein frisches feminines EdP mit blumig-würzigen Noten, die auf der Haut hell „glänzen“, sich mit knackigen Noten von frisch geschnittenen grünen Stängeln, weißem Tee, allerlei duftenden Rosen und Moschus im Tanz vereinen.

Duft = 8/10
H/S = 8/10
Flakon = 7/10 (neu)
EUR = okay

Kopfnoten: Weißer Tee, Heckenrose, geschnittene Stängel
Herznoten: Thymian, Rose, Hyazinthe, Maiglöckchen
Basisnoten: helle Hölzer, getrocknete Rosen, Moschus

Äußerst verträglich, weil OHNE Parabene, Glycole, Silikone und Farbstoffe.

Ingredients: Alcohol denat, Aqua, Parfum, Butylphenyl Methylpropional, Hydroxyisohexyl-3-Cyclohexene Carboxaldehyde, Hexyl Cinnamal, Limonene, Alpha-Isomethyl Ionone, Linalol, Citronellol, Geraniol

Geboren aus leidenschaftlicher Liebe zur Natur, hat sich L’Erbolario, das italienische Unternehmen mit seinem Firmensitz in der Lombardei, seit seinen ersten mutigen Schritten im Jahre 1978 bis heute zu einem renommierten und international anerkannten Produzenten für „Pflanzenkosmetik“ und „grüne Schönheit“ entwickelt.

Der Traum, Schönheit für alle zugänglich zu machen, führte schließlich dazu, dass unter diesem Namen eine Vielzahl von Produkten mit bemerkenswert hoher Qualität erschienen sind. Dabei ist es gelungen, Naturkosmetik zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.

Die delikaten Düfte von L‘Erbolario in ansprechend gestalteten Verpackungen (8/10), sind Markenzeichen auf die der Hersteller zurecht stolz sein kann. „Ginepro Nero“, oder für den, der anglizistische Bezeichnungen bevorzugt „Black Juniper“, ist eines von vielen Musterbeispielen von edlen Parfums dieser außergewöhnlichen Marke.

Das edle EdP ist ein lang anhaltender (8/10), frisch-würziger Männerduft, der energetisch, aber dennoch angenehm zurückhaltend seine mediterrane Herkunft zelebriert. Bittersüße citrische Noten und krautiger Wacholder wurden meisterhaft mit einigen handwarmen Hölzern und sehr stilvoll eingesetztem Rosa Pfeffer zu einer markant projektierenden (6/10), äußerst ansprechenden, fein harzigen Duftkomposition arrangiert.

„Ein mediterraner Duft von großer Lebensenergie, der von den Emotionen einer wundervollen Wanderung mit Blick auf das Meer erzählt.“

Absolut bemerkenswert ist das Preis/Leistungsverhältnis (9/10). Dass der Hersteller darüberhinaus verspricht, schonend mit natürlichen Ressourcen umzugehen, überwiegend natürliche Inhaltsstoffe zu verwenden, gesundheitlichen Aspekten besondere Aufmerksamkeit zu schenken und auf Tierversuche zu 100% zu verzichten, zeugt von bemerkenswertem Idealismus, vor dem der wertschätzende Kunde anerkennend den Hut zieht.

Mmh! „Slate“ - zu deutsch: Schiefer - ein Duft, der dich im Morgengrauen ins Freie führt. Nächtliche Erinnerungen verweilen wie kühler Nebel in der geheimnisvollen Welt des Waldes. Gelegentlich knarzt es im Holz. Sonst nur die unbeschreibliche Stille der Berge. Der Weg verläuft genießerisch durch kostbare, sinnliche Sandelholz-Noten, die über herrlich knorrigem Wurzelwerk aus Oudh, Labdanum und Vetiver die Zeit vergessen lassen. Von einem Hauch Leder begleitet bricht schließlich die Dämmerung herein und mit den letzten Sonnenstrahlen versinken alle Lasten des Alltags hinter den Bergen. Rosa Pfefferkörner und Kardamom, sorgen scharf-süß für ein warmes Leuchten, für das sich der Weg wieder einmal gelohnt hat.

Der Bathhouse Duft ist ein herrlich würzig-holziges Männer-EdC. Das Unternehmen, wurde 1997 von einem kreativen Team aus Künstlern und Designern gegründet, die allesamt im Lake Distrikt wohnen und arbeiten. Hier, im „wilden“ Nordwesten Englands, in Cumbria, in einem der 15 schönen Nationalparks des Vereinigten Königreichs gelegen, rund 130 km von Manchester entfernt, entstehen von der Schönheit der Natur inspirierte, einzigartige Duft- und Pflegeprodukte, die mit größter Sorgfalt und hohem Qualitätsanspruch hergestellt und verpackt werden.

In Haltbarkeit 7/10 und Sillage 7/10 steht das Cologne den anderen Düften dieses auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmens in nichts nach. „Bathhouse“ verwendet in allen Produkten natürliche Inhaltsstoffe. Schrittweise werden Verpackungen verändert, um Nachfüllbarkeit und Wiederverwendung zu fördern und sinnvolle Recyclingprozesse zu nutzen. So können alle zusammenarbeiten, um Plastikmüll zu reduzieren, der immer noch viel zu häufig in unseren kostbaren Meeren landet. Erklärtes Ziel: Bis Ende 2021 den Kunststoff im Portfolio um 85% zu reduzieren. Das ist richtig gut. Außerdem wird auch hier, wie bei vielen anderen dieser kleinen Handwerksbetriebe, gänzlich auf Tierversuche verzichtet. Auch das verdient Anerkennung und Unterstützung.

Bei dem Namen dieses edlen Parfums kam mir das farbige Historien-Spektakel um den ebenso fiktiven wie draufgängerischen englischen Seeoffizier Horatio Hornblower alias Gregory Peck in den Sinn. Dieser spannende Kreuzfahrt-Monumentalstreifen aus dem Jahr 1951 mit seinen genreüblichen Segelschiff-Karambolagen, Säbelgefechten und der melodramatischen Seemannsliebe des Helden zu einer gewissen Lady Barbara Wellesley, der Nichte des Herzogs von Wellington, sorgte einst für perfekte Unterhaltung und spannenden Wellenschlag. Doch „Des Königs Admiral“ und die herrlich gelungene Duftkreation von Didier Gaglewski aus der französischen Dufthauptstadt Grasse, bieten außer der blauen Uniform auf den ersten Blick wenig Gemeinsames.

„L’Amiral“ ist ein wohltuend frisches Wässerchen im elegant schlanken Flakon. Ein Duft für die Jahreszeit mit steigenden Temperaturen, die in Mann und Frau den Gedanken wecken, sich nach leichteren Düften umzusehen. Dann haben aquatische Parfums wie dieses Saison, denn bei tropischer Hitze sehnt sich der Mensch nach einer Drift, die ordentlich Wind in die Takelage bläst. Gleich nach der belebend wirkenden Brise aus Essenzen von Bergamotte und Mandarinen, ist es der wie angenehm kühlend empfundene, liebliche Menthol-Lavendel-Mix, der einen leicht-seifigen Hauch auf die Haut bringt und dort das Gefühl von Sauberkeit suggeriert, ein klein wenig wie richtig gute Sonnencreme duftet und einen dadurch sofort mit schönster mediterraner Stimmung umgibt. Freundlich, sanft, edel, hell und gefällig unterstreicht eine warme Basis aus Sandelholz den feinen Charakter dieses grandiosen Unisex Eau de Toilette, das sich anfangs leicht projektierend, dann bald körpernah über viele Stunden des Tages sehr stilvoll entfaltet.

Hmmphrhmm, … was soll ich sagen? Der unerschrockene Kapitain hatte fatalerweise ein weiches Herz und schmolz angesichts unerhörter Schönheit von Lady Wellesley dahin, die sich ihrerseits längst aus Dank für die ebenso aufopferungsvolle wie selbstlose Fürsorge des Offiziers ebenbürtigen Profils zum Antritt einer gemeinsamen Reise zu den Sternen einverstanden erklärte. Ein Detail jedoch, sollte dem aufmerksamen Beobachter der samaritischen Szene nicht entgehen - auf dem Nachttischchen ihrer phantasierenden Ladyschaft - das einzig wirksame Mittel gegen Sumpffieber: Ein wohltuendes Wässerchen in einem elegant schlanken Flacon!

Mmh! Da kommt mir in der Chefetage noch ein sommerlich gekleideter Herr entgegen. Schicker Chambray-Look mit ordentlich „Pep“ – soll heißen Pfeffer und Pfefferminze – und charmanter Iris. Erwidert kurz meinen Blick, nicht aufdringlich. Okay, wirkt ein wenig edgy, aber dennoch gut verträglich, klar, nicht perfekt, dafür authentisch. „Darf ich Sie vorlassen?“ – Gerne! =)

Der sommerliche blumig-würzige Duft kommt in einem ebenso zurückhaltenden handlichen Flacon daher, den man(n) ruhig neben den Rasierutensilien stehen lassen kann, ohne befürchten zu müssen, dass er im Laufe der familiären Morgenroutine wenig später in einem der Schränke verschwindet. Was die Haltbarkeit betrifft, darf man sich über viele Stunden in der Begleitung von anschmiegsamen hell-pudrigen, grünlich-frischen Essenzen auf dezent würzigen Edelhölzern wissen.

Eine vernünftige Entscheidung am Morgen nimmt frisch-fröhliche Stimmung mit, bis ins Office, verspricht naturgemäße Akzeptanz und mehrheitliche Zustimmung unter Kollegen. Wie sagt man nochmal? „Tant qu'on laisse faire la nature!“