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Blindbuy..Reiz des Unbekannten oder Fahrlässigkeit?

Wie schon an anderer Stelle beschrieben, halte ich eigentlich nichts von „Blindbuys“ aus dem Netz.
Dies gilt für Düfte genauso, wie für Elektroartikel oder Mode; ich bin ein Kind der Haptik!! Außerdem bin ich ein Jäger und Sammler…und das nicht nur aufgrund von Geschlechtervorurteilen. Ich liebe es, etwas zu suchen und  ggf. zu entdecken. Ein zeitlich ausufernder Nachmittag, den ich schnüffelnd in Parfümerien verbringe, stößt zwar bei unbedarften Freunden und Bekannten oft auf Unverständnis, ist für mich aber eine Betätigung, die mich meinen ach so stressige Alltag vergessen lässt.

Egal was irgendwelche Influencer  erzählen, Bewertungen augenscheinlich hergeben oder Rezensionen in/auf diversen Portalen versprechen, ich versuche mir mein eigenes Bild zu machen; aber selbstredend lasse ich mich von derartigen Information inspirieren. Wird z.B. ein Duft gehyped so versuche ich ihn ggf. zu testen….aber ob ich ihn kaufe oder nicht, entschiede ich schlussendlich unabhängig von Herdentrieben. Bei Mode verhält es sich genauso…hier finde ich es teilweise schon verhaltensauffällig, welche Mengen einige Mitmenschen bestellen und dann als Retoure wieder zur nächsten Abgabestelle oder Packstation tragen. Das ist für mich kein Einkaufserlebnis und außerdem wäre mir das potentielle Zurücksenden der Produkte viel zu lästig. Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel, wenn es denn die Situation erfordert.

So orderte ich einen Duft in den USA, um über einen Betrag von 200 $ Einkaufsvolumen zu kommen und so die Versandkosten nicht bezahlen zu müssen. OK…wo ist der/die erste Schlauberger/in, der/die mir jetzt erzählt, dass ich das aber zu verzollen habe? Aber selbstredend habe ich dies ordnungsgemäß gemacht. So kam ich zum äußerst positiv bewerteten „Mousse Illuminee“ von Roque bei denen die Ingredienzien zudem auf eine grün- hölzerne Kostbarkeit schließen ließen.  In einer Rezension habe ich schon über eben diesen Duft geschrieben…wer will, kann dies sicherlich nachlesen. Kurzum: Der Duft sagte mir nun gar nicht zu. Zurückschicken wegen „Bäh“ geht nun einmal nicht und so blieb ich auf diesem Wässerchen sitzen, bis ich es inflationär abgefüllt an Nischenfetischisten abgab, die – so meine Meinung – einen Duft erst so richtig zu schätzen wissen, wenn die Fliegen von der Decke fallen oder riechen wie ein dreiwöchiger Urlaub auf einem Bauernhof ohne Dusche (was allerdings wieder die Fliegen anzieht).  Nennt mich Weichspüler oder Schmusemulle; meine individuelle Auffassung von Ästhetik und/oder Duftvergnügen ist da halt anders…aber jede/r so, wie er/sie möchte.

150€ hat mich dieses Spielchen gekostet…zusätzlich musste ich meine Kleidung verbrennen,
denn der Stoff ist extrem haltbar…

Nun bin ich ja auch „hier“, um Erfahrungen zu sammeln aber ebendiese auch zu teilen. Natürlich ist ein Prickeln und eine berstende Erwartungshaltung vorhanden, bevor man den ersten Sprühstoß des Unbekannten ausführt. Aber ich frage mich, wie stark bei mir das Zockergen ausgeprägt ist…und bei welchem Betrag ich es wieder wagen werde/sollte. Da ich zu den Menschen zähle, die deutlich weniger lernfähig sind als eine Laborratte, gehe ich irgendwie davon aus, dass mir das Ganze nochmal passiert….Selbstgewähltes Schicksal…

Trotzdem hoffe ich, dass dies weiterhin die Ausnahme bleibt…obwohl sich meine nerdigen Nischenfreunde bestimmt über einen weiteren individuellen Fehlkauf freuen würden…

Aktualisiert am 01.03.2024 - 08:12 Uhr
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