
Die Satire eines Parfumsüchtigen
Während andere Menschen über alltägliches nachdenken, stehe ich vorm Spiegel und frage mich welches Parfum ich heute fühle. Bei derzeit 60 Düften kann die Auswahl schonmal schwer fallen und einige Zeit in Anspruch nehmen.
Dabei begann alles so harmlos mit meinem ersten Le Male im Jahr 1995, den ich nach wie vor aus Sentimentalitätsgründen mit paar ML im Schrank habe und nicht übers Herz bringe aufzubrauchen. Der erste Schritt war getan und es führte eins zum anderen.
Von "Ich brauch nur ein Parfum das zu mir passt", zu "Ich brauche einen Duft für jeden Anlass". Dann ein kleiner Tester hier. Ein Spritzer im Kaufhaus da. Paar Abfüllungen können auch noch mit. Alles probieren wollend - von Laden zu Laden rennen. Nie genug um die Neugier zu befridigen und ehe ich mich versah, roch ich wie eine Parfumerie und hatte 60 Düfte in der Sammlung.
In vielen Läden bin ich bereits VIP und die Postboten kennen mich alle beim Vornamen.
Du merkst, dass du ein Problem hast wenn du beginnst alles in Parfums umzurechnen. Wäre Parfum eine Währung, hätte ich Sie erfunden. Einmal Essen gehen mit Frau und Kind. Das wäre ein Designerduft gewesen. Einmal tanken, wieder ein Cheapy den ich jetzt nicht habe. Brauchen wir wirklich wieder einen vollen Einkauswagen? Reicht es nicht etwas weniger zu essen?
Als Spitze meines Ruins bin ich dann noch den Blindbuys verfallen (habe hierzu bereits einen andern Blog geschrieben). Der Reiz, der Nervenkitzel, die Enttäuschungen und die Freude. Tja und dann gibt's da noch Parfumo. GLEICHGESINNTE!
Hab ich ein Problem? Vielleicht. Mein Konto würde es bejahen, aber zumindest rieche ich gut dabei. Habt ihr Euch in meinem Text an mancher Stelle wieder erkannt? Dann lasst es mich wissen und wir können uns gemeinsam einreden, dass vielleicht die anderen das Problem haben.
In diesem Sinne "Einer geht noch!".
Lg Chris
natürlich kennen wir alle hier diese Probleme. Und es ist absolut nichts Schönes dran, wie du das auch ehrlich eingestanden hast. Wenn ich dir ein kleinen Rat geben darf:
- reduziere deine Parfums lieber jetzt von 60 auf 15-20, dazu 10 schöne Abfüllungen. Das reicht dir vollkommen und bestimmt wirst du sehr sehr gut riechen und eine mega Auswahl haben ohne den Kopf zerbrechen zu müssen. Und diese Cheapies und Blindbuys das ist doch blödsinn. Mit Frau und Kind kann man doch so viel spannendere Sachen erleben als dieses immer dasselbe Parfum, was am Geldbeutel, den Nerven und dem Familienglück zehrt.
Alles Gute!
Rechne auch schon in der Parfüm Währung und jedes mal, wenn ich eine größere Parfüm Bestellung getätigt habe, sage ich mir: jetzt reicht es aber auch erstmal, erst mal aufbrauchen und dann scrollt man wieder im Internet, lässt sich YouTube oder Tiktok anfixen, beliest sich hier auf Parfumo und schon ist man wieder im Strudel der Kaufsucht o. besser gesagt Parfümsucht und drückt auf den Bestellbutton. Und dann kommt das schönste: die Vorfreude auf das Eintreffen des Pakets !
Bei mir sind es aber nur die Proben ,wo ich eigentlich Pause machen will und mich trotzdem Monat für Monat verführen lassen. Blind Buy kommt bei mir nie in Frage,da 80 Prozent Düfte keinen Kandidaten für mich sind. Mein Glück 😎.
Lass doch einfach mit dem Flakon blind kaufen das ist einfach zu enttäuschend.
Beschränke es doch nur auf Proben dann tut es auch nicht so weh.
Düfte nur kaufen wenn sie nach dem testen persönlich eine 8,5 oder höher sind. Da bleibt dann nicht viel übrig 😉
ja ich finde mich wieder. Ich rechne auch gern in Parfums, aber wenigstens nicht in Bierkästen 😅 Parfumo hat meine seit Jahrzehnten anhaltende Leidenschaft für das Gutriechen nochmal massiv befeuert. Gaaanz früher hatte ich auch nur einen Duft (Lacoste pour Femme, Armani Onde usw.), ich rede mir schön, dass ich die ja schließlich ständig nachkaufen musste weil AUFGEBRAUCHT. Das war also damals schon teuer, Armani Onde kostete über 100€, das war super viel Geld. Nicht erst jetzt gebe ich dafür also viel aus (die Ausgaben stiegen proportional zum höheren Verdienst der mit den Jahren kam), so rede ich mir zumindest mein ‚Hobby‘ schön. Aufgebraucht wird nun so gut wie nichts mehr, weil es so viele sind aber ich steh einfach so gern bei meiner Sammlung und rieche an den Flakons, am Tag trage ich oft 2 bis zu 4 Düfte weil ich es sehr mag und kann. Die Frage die für mich bleibt: ist es eher eine Kaufsucht? Man weiß es nicht…oder will es nicht wissen