Dan93

Dan93

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 45
Dan93 vor 18 Tagen 3 4
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Govan oder Gawain?
Das Land ist rau und im Umbruch, ebenso das Meer, das es umgibt.
Govan nennt man ihn hier. König Artur nannte ihn Gawain, als sie noch gemeinsam an einer Tafel saßen.

Hier findet er die Ruhe, die er lange suchte. All die Kriege des 6. Jh., all die Konflikte kann er in der kleinen Kapelle im Felsen hinter sich lassen. Später einmal wird sie nach ihm benannt werden. Ein irisch-keltischer Einsiedler, der seinen Lebensabend inmitten einer Felsenwand verbringt.

Eines Morgens steht Govan auf. Die Nacht hat ein Sturm an der Küste gewütet und salzig-feuchte Luft durch sein sporadisches Fenster geweht. Es ist Frühling und der Sturm ist der Sonne gewichen. Sie trocknet die Algen und das Wasser, dass bis vor den Eintritt der kleinen Kapelle gespült worden ist.

Govan klettert die steile Felsenwand hinauf, um die tief grünen Wiesen und die frische Luft des Morgens zu genießen. Er stellt sich in den frischen Westwind und atmet tief ein.

Der Frühling ist da. Zitrische Noten mischen sich zu dem typischen Geruch der Küste. Den salzigen Geruch des Seetanges kennt er bereits seit seiner Kindheit, als er mit seinem Vater an der Küste Treibholz und Schalentiere gesucht hatte.

Hier hat er seinen Frieden gefunden. Zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit.
4 Antworten
Dan93 vor 2 Monaten 1 1
10
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Die Gesichte vom Zurückkommen
Ich erinnere mich noch sehr genau an den Tag, als ich auf Parfumo über den wunderbar auffälligen Flakon eines Duftes stolperte, der mich so sehr ansprach, dass ich mehr über ihn erfahren wollte. So begann meine Reise durch Adi Ale Van´s Duftwelt mit "Hai Hui | Adi ale Van".

Schnell trat ich in Kontakt mit Adi und wir haben etliche Nächte über seine Düfte geschrieben und die neuen Releases besprochen.

Ich kaufte meinen ersten Flakon "Saints Tears | Adi ale Van", welchen ich auch heute noch als den Maßstab für weichen Weihrauch sehe. Ein warm, wachsiger und gleichsam absolut tragbarer Begleiter ist er für mich geworden.

Mit dabei hatte ich beinah bis dato alle verfügbaren Düfte von Adi als Duftprobe. Die Reise konnte beginnen. Ich konnte endlich den o.g. "Hai Hui | Adi ale Van" riechen, dessen Flakon mich hier her gebrachte hatte.

Als nächstes kaufte ich bei Adi den limitieren "Gethsemane | Adi ale Van", welcher mit seinem Nardenöl alles in den Schatten stellt. Das Paket aus Rumänien beinhaltete aber noch einiges mehr. Neben "Serafimi | Adi ale Van" und "Gruia | Adi ale Van", hatte ich auch die Möglichkeit "Urma Vie | Adi ale Van" ausgiebig zu testen.

Ein Duft der heraussticht aus seiner Kollektion. Nicht so düster und sakral. Er ist mehr eine Erinnerung an eine bestimmten Ort oder eine Situation. Er erinnert mich an "Gruia | Adi ale Van", den Adi für seinen Großvater gemacht hatte. Ein sehr dunkler und starker Duft.

Bei Urma Vie trifft der sehr salzige Akkord auf einen nicht überalkoholischen Whisky. Diese beiden Komponente überwiegen das Duftbild von Kopf- bis zu den Basisnote.

Für mich ist es immer wieder schön den Tester zu riechen und in eine alte Bar am Stadtrand zu reisen, wo man mit einem guten Freund über das Leben oder Reisen philosophiert und dabei einen Schluck Lagavulin genießt.
1 Antwort
Dan93 vor 2 Monaten 1 1
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schattenseiten
Dunkle lange Lichtgestalten winden sich durch enge Gassen.
Suchen bei Nacht nach verlorene Seelen, die sich leicht fassen lassen.
Oft sind's die, deren Leben in der Sackgasse steckt.
Deren Verlangen nach dem Sinn aus ihren Visagen sich reckt.
Sie winden und schwinden Tag für Tag in ihrem eigenen Dilemma.
So sind sie doch ihr eigenes Heer voller schweigender Lämmer.
1 Antwort
Dan93 vor 2 Monaten 6 5
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Entlang der Interstate 70
Es ist nicht lange her, dass sein Partner bei einem Routineeinsatz hinterrücks erschossen worden war.

Einen Moment, an jenem kalten regnerischen Tag, hatte sich Dt. Mueller zu früh von einem Auto weggedreht. FBI Detective Marshall Cuttler kann auch jetzt noch den Schuss hören, der Dt. Mueller aus dem Leben riss.

Nun sitzt er in seinem alten Bronco und fährt auf dem Interstate 70 quer durch Colorado.

Seinen FBI batch und die Dienstwaffe hat er bereits schon mehrere Monate nicht mehr. Er hat den Druck nicht ausgehalten. All die Fragen, warum er nicht mit am Auto des Verdächtigen stand, warum er Mueller im Stich gelassen habe.

Nach einigen Tagen und Nächten mit Bourbon, Mikrowellen Mac n cheese und Las Vegas Reds hat er versucht sein Leben eine neue Direktion zu geben.

Im verrauchten Fenster eines kleines Büros am Stadtrand sah er beim Vorbeifahren ein Schild mit der Aufschrift „Looking for private detectives“.

Sein erster Auftrag war beinah stereotypisch eine betrogene Ehefrau, deren Mann in der midlife crisis, er mit der viel zu jungen Babysitterin in einem düsteren Motel in den Wäldern in der Nähe von Cripple Creek fotografiert hatte.

Nun aber wurde ein junges Mädchen bereits mehrere Wochen vermisst. Die 12 Jährige Patricia war von einem Baseballspiel nicht nach Hause gekommen. Ihr Name reiht sich nahtlos in eine traurige Liste ein, die Colorado seit schon mehr als 15 Jahren schreibt.

Cuttler kannte diese Liste bereits von seiner aktiven Zeit beim FBI. Schon damals waren sie alle ratlos.

Seine Recherchen führen ihn tief in die Wälder.

Er war mitten in der Nacht aufgebrochen. Filterkaffee und Nikotin bringen ihn durch die finsteren Bergstraßen, wo man stundenlang weder Gegenverkehr, noch Häuser antrifft.

Hier endet die Straße. Er packt seinen Rucksack, seinen alten Revolver und betritt den Wald. Er möchte die letzten Stunden der Dunkelheit nutzen, um der alten Lodge näher zu kommen.

Mitten im Wald, der trockene Boden, mit all seinen Ästen, knarzt unter seinen Schritten.

Da ist es, die Dunkelheit wird aufgebrochen von einem Lagerfeuer. Man konnte es bereits etliche Meilen vorraus riechen. Der Rauch wird in der kalten Morgenluft durch den ganzen Wald getragen.

Cuttler hält inne und macht sich eine Zigarette an, beinah als wisse er, dass es seine letzte seien könnte.

Im alten Holzhaus kann er niemanden erkennen. Das flackernde Licht im Innenraum stammte von einem Kaminfeuer.

Er dreht den Kolben seines Revolvers, um zu prüfen, ob er geladen war.

Plötzlich treffen Regentropfen die Patronenhülsen seines Revolvers. Eine unerwartete Regenfront kam aus dem
Nichts und löschte innerhalb weniger Minuten das Lagerfeuer vor der Lodge.

Ein Moment der Stille und Dunkelheit trifft Cuttler tief in seinen Gedanken.

Haben all die Ereignisse rund um seinen alten Partner ihn auf einen vorbestimmten Weg genau hier her gebracht. War dies seine wahre Bestimmung. Die Rettung von Patrizia sollte sein letzter Einsatz, seine letzte Mission werden.

Seine Schritte wählt er vorsichtig, da der Lehmboden durch den Regen rutschig geworden war.

Es sind nur noch wenige Meter bis zum Hauseingang.

Vorsichtig blickt er durch ein Fenster und seine Augen weiten sich.

Drei junge Mädchen knien geknebelt und in weißen Leinenkleidern gekleidet vor dem Kamin.

Die Lodge scheint aus einem
einzigen großem Raum zu bestehen. Er kann niemand anderes in dem Raum ausfindig machen. Cuttler war bereits aufgefallen, dass kein Auto, das unabkömmlich für den steinigen Weg hier hinauf in die Berge ist, am Haus parkte. War der Entführer vielleicht gar nicht vor Ort?

Langsam stößt er die Tür auf, seine Waffe im Anschlag.

Die drei Mädchen bemerken sein Eindringen anfangs nicht. Als er näher kommt, dreht sich eine von Ihnen um. Es war nicht Patrizia, da sie viel älter gewesen seien muss.

Ihr Blick war starr und von Hass erfüllt.

Cuttler fühlte plötzlich eine große Leere in sich.

Sie hatte ihren Entführer erkannt.
5 Antworten
Dan93 vor 2 Monaten 10 6
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
In Gedanken an Urs Blank
Durch den Dunst erkenne ich tief dunkle Knospen der Cassis, welche in finsteren Tälern wachsen.
Über ihnen die hellen Kronen der satten Akazienwälder.
Auf meinem Weg werde ich dicht begleitet von Narcissus und Viola.
Sie tanzen um mich her, verströmen einen dichten Rauch, durch den ich fast mein Ziel vergaß.
Ich irre umher im floralen Nektar, ein Stein, ein Sturz.
Ich wachte benommen auf. Wo bin ich? Hier ist ist alles dunkel - eine Höhle?
Tierhaut hängt an den Wänden und ein altes Lagerfeuer erhellt eine Ecke dieses dunklen Loches.
Ist das noch real?
Was haben diese Pilze mit mir gemacht?
6 Antworten
1 - 5 von 45