Dan93
Rezensionen
Filtern & Sortieren
Detailliert
Die Nacht von Corregio
Die Sonne weicht dem Mond in den engen Straßen der kleinen italienischen Stadt Corregio.
Aus einem winzigen Fenster verteilt sich der Duft von warmen Gebäck in der kühlen Abend Luft.
Du trittst näher, denn irgendetwas sticht förmlich in deiner Nase. Ein störender Geruch durchdringt den süßlichen Duft der dich magisch anzog.
Metallisch, beinah seifig. Wie als würde man in einer Krankenhauswäscherei Kekse backen.
Du findest einen Spalt und steigst auf den kleinen steinernen Vorsprung, um hinein zu schauen.
Hier kommen beide Gerüche zusammen - hier scheinst du richtig zu sein.
In dem kleinen Raum, der von Kerzenlicht erhellt wird, war auf den ersten Blick wenig zu erkennen.
Doch dann erblickst du sie und fällst vor Schreck, wie in Zeitlupe, rückwärts auf den kalten Boden.
Die Zeit scheint eingefroren, wie das Blut in deinen Adern. Bewegeungslos bleibst du dort liegen und blickst in den dunklen Nachthimmel.
Sobald sich deine Gedanken sortiert und gefasst haben, springst du auf und rennst in die Nacht davon…
Einige Tage später - du hielst es für eine Art Traum, hast die Bilder noch nicht verdrängt. Du öffnest die Zeitung und liest von den schrecklich verstörenden Taten von Leonarda.
Wort für Wort ziehen dich unsichtbare Hände hinab in die Finsternis! Du spürst ein Stechen im Bauch, deine Beine jedoch sind taub. Ohnmächtig kippst du vom Stuhl und schlägst mit dem
Kopf auf den Fliesenboden.
Es wird dunkel, doch eins bleibt - die Erinnerung an diese kalt-metallische Süße in der Luft der Nacht von Corregio.
Aus einem winzigen Fenster verteilt sich der Duft von warmen Gebäck in der kühlen Abend Luft.
Du trittst näher, denn irgendetwas sticht förmlich in deiner Nase. Ein störender Geruch durchdringt den süßlichen Duft der dich magisch anzog.
Metallisch, beinah seifig. Wie als würde man in einer Krankenhauswäscherei Kekse backen.
Du findest einen Spalt und steigst auf den kleinen steinernen Vorsprung, um hinein zu schauen.
Hier kommen beide Gerüche zusammen - hier scheinst du richtig zu sein.
In dem kleinen Raum, der von Kerzenlicht erhellt wird, war auf den ersten Blick wenig zu erkennen.
Doch dann erblickst du sie und fällst vor Schreck, wie in Zeitlupe, rückwärts auf den kalten Boden.
Die Zeit scheint eingefroren, wie das Blut in deinen Adern. Bewegeungslos bleibst du dort liegen und blickst in den dunklen Nachthimmel.
Sobald sich deine Gedanken sortiert und gefasst haben, springst du auf und rennst in die Nacht davon…
Einige Tage später - du hielst es für eine Art Traum, hast die Bilder noch nicht verdrängt. Du öffnest die Zeitung und liest von den schrecklich verstörenden Taten von Leonarda.
Wort für Wort ziehen dich unsichtbare Hände hinab in die Finsternis! Du spürst ein Stechen im Bauch, deine Beine jedoch sind taub. Ohnmächtig kippst du vom Stuhl und schlägst mit dem
Kopf auf den Fliesenboden.
Es wird dunkel, doch eins bleibt - die Erinnerung an diese kalt-metallische Süße in der Luft der Nacht von Corregio.
2 Antworten
The smell of (bloody) money
„男に二言はない“ heißt es bei der Yakuza. „Ein Mann hat keine zwei Worte“.
Ein Duft wie eine Filmszene. Blutige Geldscheine in der Luft und jede Menge Schießpulver zirkuliert im Raum. Ein neongeträngter Nachtclub in Tokyos Randbezirk.
Motorräder rattern durch die engen Straßen, auf ihnen sitzen schwarz gekleidete Yakuzakrieger.
Sie stürmen in den vollen Nachtclub der verfeindeten Kumi und schießen wild um sich. Koffer voller Geld, getränkt in Yuzucocktails und einem Blutbad.
Einer schnappt sich einen der Koffer dessen Außenseite von Kugeln durchlöchert worden ist.
Im nahegelegendem Onsen öffnet der Oyabun den Koffer und ihm strömt genau dieser Duft entgegen.
Ein Duft wie eine Filmszene. Blutige Geldscheine in der Luft und jede Menge Schießpulver zirkuliert im Raum. Ein neongeträngter Nachtclub in Tokyos Randbezirk.
Motorräder rattern durch die engen Straßen, auf ihnen sitzen schwarz gekleidete Yakuzakrieger.
Sie stürmen in den vollen Nachtclub der verfeindeten Kumi und schießen wild um sich. Koffer voller Geld, getränkt in Yuzucocktails und einem Blutbad.
Einer schnappt sich einen der Koffer dessen Außenseite von Kugeln durchlöchert worden ist.
Im nahegelegendem Onsen öffnet der Oyabun den Koffer und ihm strömt genau dieser Duft entgegen.
3 Antworten
Tình yêu trong tầm nhìn đầu
Seicht begleiten sanfte Wellen das Wasser an das Ufer der kleinen grünen Insel.
Boote liegen in der Ferne auf dem Wasser und die Sonne geht am
Horizont langsam auf.
Die Nacht war nicht kalt gewesen. Vielmehr war es eine kühle Briese, die jetzt durch die Baumkronen am Hang zog.
Hier am Ufer einer kleinen Insel der Halongbucht haben wir die Nacht verbracht.
Unser kleines Holzboot schaukelt mit den Wellen.
Die Ruhe dieses Ortes verbindet uns, wie ein unsichtbares Band. Der Duft der Nachtblüher und die Frische aus dem Meer verleihen dem Ort einen vertrauten Geruch.
Boote liegen in der Ferne auf dem Wasser und die Sonne geht am
Horizont langsam auf.
Die Nacht war nicht kalt gewesen. Vielmehr war es eine kühle Briese, die jetzt durch die Baumkronen am Hang zog.
Hier am Ufer einer kleinen Insel der Halongbucht haben wir die Nacht verbracht.
Unser kleines Holzboot schaukelt mit den Wellen.
Die Ruhe dieses Ortes verbindet uns, wie ein unsichtbares Band. Der Duft der Nachtblüher und die Frische aus dem Meer verleihen dem Ort einen vertrauten Geruch.
3 Antworten
Einen Moment vereint…
Ich atme tief ein. Rosenblätter wirbeln durch die Luft. Ein buntes Schauspiel - so tanzen sie durch den Wind, treffen aufeinander und legen sich zart auf meine Haut.
Ein zweiter Atemzug folgt. Balsamisches, anschmiegsames Adlerholz. Goldener Bienenwachs zerläuft zäh über dessen Stamm. Die Szene hüllt sich in dicht pfeffrigen Weihrauchnebel.
Zwei ungleiche Welten, für einen Moment zwischen ein und ausatmen vereint. Eine Symbiose die kaum passender sein könnte.
Ein Paar aus verschiedenen Welten, vereint im Moment.
Ein zweiter Atemzug folgt. Balsamisches, anschmiegsames Adlerholz. Goldener Bienenwachs zerläuft zäh über dessen Stamm. Die Szene hüllt sich in dicht pfeffrigen Weihrauchnebel.
Zwei ungleiche Welten, für einen Moment zwischen ein und ausatmen vereint. Eine Symbiose die kaum passender sein könnte.
Ein Paar aus verschiedenen Welten, vereint im Moment.
4 Antworten
Ophiophagus hannah
1918, auf der Insel Baratang am Rande der Andamanenkette.
Der Tag hat schon früh begonnen. Der kleine Ort Yadita liegt zwischen den Kalksteinhöhlen und Mangrovenbächen auf dem nord-westlichen Teil der Insel. John Carter, ein grau bärtiger Herpetologe der Universitad de St. Lucia ist mit seinem Team, welches teils aus Studenten und teils aus Einheimischen besteht, auf eine Forschungsmission.
Lange hat er mit dem Aufsichtsrat der Universität verhandeln müssen. Zu gefährlich sei die Reise zu der Insel im Indischen Ozean. Das Klima, die Einwohner, die tiefen Mangrovenwälder und nicht zuletzt die Gefahr, die von dem Ziel ihrer Expedition selbst ausging.
Die Studenten schrecken auf, als der alte Hondamotor mit einem Knall und viel schwarzem Rauch endlich anspringt. Der Geruch von Diesel mischt sich in den feuchten Dunst der Wälder, der sie umgibt.
Carter kennt dieses Szenario. Er hat die Andamanen schon oft bereist. Das letzte Mal war er vor einigen Jahren hier. Bis zu dem Zwischenfall mit seiner Ehefrau Michelle. Sie war Doktorandin an seiner Universität und forschte nach Antidote südindischer Giftschlangen.
Das Klima an jenem Tag ähnelte dem heutigen und die die Chancen standen gut. dass sie ihr Ziel heute erreichten.
Die Sonne warf lange Lichtstrahlen durch die dichten Baumkronen. Das Boot passierte die engen Wasserstraßen der Insel. Die Boote wurden von kleinen Affen begleitet. Aber das blieben nicht lange die einzigen Begleiter der Expeditionsgruppe.
Ein lauter Schrei schreckte den Wald auf. Eine Studentin hatte sie zuerst erblickt.
Mit geladenem Bogen zielte eine Jarawajäger auf die Reisegruppe. Als Carter ihn erblickte dauerte es nicht lange bis beide ein freudiges Lächeln auf den Lippen hatte.
John hatte früh begriffen, dass der Stamm der Jarawa friedlich ist und er hatte über die Jahre mit Michelle eine Freundschaft zu den Einheimischen aufgebaut.
Sie waren Baratang, sie lebten in den Wäldern der Insel und wertschätzten die Natur um sie herum.
Die Boote legten an und John vollzog ein ausgiebiges Begrüßungsritual mit Baj Nem, dem Anführer der Jäger des Stammes. Er winkte den anderen zu und schon begann ein knapp einstündiger Marsch durch das dichte Unterholz abseits der Mangroven. Feucht und klamm war die Luft unter den Bäumen. Die Erde schien zu dampfen. Die heißen Temperaturen mischten sich mit der Feuchte des Grundwasser und erzeugten einen weichen Schlamm, der nur angepasster Flora erlaubte hier zu wachsen. Teilweise konnte man kaum seine Füße sehen, da es immer wieder kleine Abschnitte gab, wo man durch warmes Wasser waten musste.
Der Wald war laut. Tiergeschrei , der siedelnden Affen und Insekten die pulsierende Geräusche erzeugten. Ein Sonus, das irgendwo zwischen meditativ und psychedelisch lag.
Die Gruppe erreichte eine Lichtung auf der das Dorf der Jarawa lag. Kleine Hütten, die größtenteils aus Holz und Blättern errichtet waren verteilten sich auf der Fläche. Die Studenten bemerkten schnell, dass die Hütten nicht auf dem Boden, sondern in 1-2m Höhe erbaut worden waren.
Carter ahnte, dass sich die Frage schnell verbreiteten würde und klärte auf: "Die Jarawa schützen sich durch diese Bauweise vor der tödlichen Gefahr, die am Boden lauert!". Mit dieser Aussage schaffte er nicht gerade Ruhe innerhalb der Gruppe.
Die Sonne schien minütlich abzunehmen und die Dorfbewohner begannen das Dorf mit Fackeln zu erleuchten. John hatte das alles schon oft mitgemacht, er wusste, dass es bald soweit sein wird. Das Ziel war nahe - oder war es mehr sein Ziel? Eine Wiedergutmachung. Eine Verbindung ins das Jenseits?
Die Gruppe um Carter und die Jarawa kamen zusammen. Das Lagerfeuer erleuchtete die Dunkelheit. Fremde saßen sich gespannt gegenüber und das flackernde Licht der Flammen warf gespenstige Schatten auf die unbekannten Gesichter.
Die Jarawa hatten pfeifenähnliche Gegenstände in ihren Händen und stopften Kräuter in deren Öffnungen. Der Rauch, der aus den Jarawapfeifen aufstieg war beißend, krautig, beinah animalisch.
Als die Pfeifen herumgereicht wurden und der erste Student Carter fragend anschaute, versuchte dieser ihm die Angst zu nehmen.
Vorsichtig legten sich die Lippen des Studenten um die Öffnung der Pfeife. Der dichte Nebel zog sich tief in seine Lunge und er spürte beinah sofort die Wirkung der indigenen Mischung. Er musste husten und ergab sich anschließend einige Male.
Sein Blick wurde trüb und die Flammen wirkten wie ein flüssiger Strom in den Nachthimmel. Plötzlich erkannte er Carter, der sich über ihn beugte und erklärte: "Heimische Kräuter ähnlich dem Cannabis, Kampfer, Pfeffer und Heu, das mit dem Gift der Ophiophagus hannah beträufelt wurde...das wird schon wieder, genieß die Reise!"
Die anderen Studenten schauten erschrocken auf die Reaktion des jungen Mannes.
Plötzlich begannen die Jarawa laut in ihrer Sprache zu singen. Der Gesang machte die Stimmung noch dichter.
Ein alter Mann mit grauem Starr brachte ein geflechteten Korb zu der Zeremonie und stellten jenen Korb vor dem jungen Studenten ab. Er öffnete den Deckel .
Für einen Moment schien der gesamte Wald die Luft anzuhalten. Der Gesang verstummte und die Tiere und Insekten nahm man nicht mehr war. Selbst das Knistern des Feuers hielt für einen Moment inne.
Da war sie - Carter riss die Augen weit auf. Der Kopf einer unnatürlich großen Königscobra stieg aus dem Korb empor. Ihre Augen fokussierte den Studenten, der immer noch von den Halluzinationen geblendet war.
Carter näherte sich dem Korb, um einen besseren Blick auf die Situation zu kriegen.
So schnell, wie die Wirkung der Droge eingetreten war, so schnell nahm auch deren Wirkung wieder ab. Als der junge Mann den Kopf der Cobra zwischen seinen Beinen sah, entglitt ihm ein angsterfüllter Schrei.
Die Cobra reagierte mit einem blitzschnellen Angriff auf den Hals des Studenten.
Doch bevor sie zubeißen konnte, griff Carter sie fest am Kopf und vereitelte so den tödlichen Biss.
Der Biss der damals Michelle aus seinem Leben riss.
Der Tag hat schon früh begonnen. Der kleine Ort Yadita liegt zwischen den Kalksteinhöhlen und Mangrovenbächen auf dem nord-westlichen Teil der Insel. John Carter, ein grau bärtiger Herpetologe der Universitad de St. Lucia ist mit seinem Team, welches teils aus Studenten und teils aus Einheimischen besteht, auf eine Forschungsmission.
Lange hat er mit dem Aufsichtsrat der Universität verhandeln müssen. Zu gefährlich sei die Reise zu der Insel im Indischen Ozean. Das Klima, die Einwohner, die tiefen Mangrovenwälder und nicht zuletzt die Gefahr, die von dem Ziel ihrer Expedition selbst ausging.
Die Studenten schrecken auf, als der alte Hondamotor mit einem Knall und viel schwarzem Rauch endlich anspringt. Der Geruch von Diesel mischt sich in den feuchten Dunst der Wälder, der sie umgibt.
Carter kennt dieses Szenario. Er hat die Andamanen schon oft bereist. Das letzte Mal war er vor einigen Jahren hier. Bis zu dem Zwischenfall mit seiner Ehefrau Michelle. Sie war Doktorandin an seiner Universität und forschte nach Antidote südindischer Giftschlangen.
Das Klima an jenem Tag ähnelte dem heutigen und die die Chancen standen gut. dass sie ihr Ziel heute erreichten.
Die Sonne warf lange Lichtstrahlen durch die dichten Baumkronen. Das Boot passierte die engen Wasserstraßen der Insel. Die Boote wurden von kleinen Affen begleitet. Aber das blieben nicht lange die einzigen Begleiter der Expeditionsgruppe.
Ein lauter Schrei schreckte den Wald auf. Eine Studentin hatte sie zuerst erblickt.
Mit geladenem Bogen zielte eine Jarawajäger auf die Reisegruppe. Als Carter ihn erblickte dauerte es nicht lange bis beide ein freudiges Lächeln auf den Lippen hatte.
John hatte früh begriffen, dass der Stamm der Jarawa friedlich ist und er hatte über die Jahre mit Michelle eine Freundschaft zu den Einheimischen aufgebaut.
Sie waren Baratang, sie lebten in den Wäldern der Insel und wertschätzten die Natur um sie herum.
Die Boote legten an und John vollzog ein ausgiebiges Begrüßungsritual mit Baj Nem, dem Anführer der Jäger des Stammes. Er winkte den anderen zu und schon begann ein knapp einstündiger Marsch durch das dichte Unterholz abseits der Mangroven. Feucht und klamm war die Luft unter den Bäumen. Die Erde schien zu dampfen. Die heißen Temperaturen mischten sich mit der Feuchte des Grundwasser und erzeugten einen weichen Schlamm, der nur angepasster Flora erlaubte hier zu wachsen. Teilweise konnte man kaum seine Füße sehen, da es immer wieder kleine Abschnitte gab, wo man durch warmes Wasser waten musste.
Der Wald war laut. Tiergeschrei , der siedelnden Affen und Insekten die pulsierende Geräusche erzeugten. Ein Sonus, das irgendwo zwischen meditativ und psychedelisch lag.
Die Gruppe erreichte eine Lichtung auf der das Dorf der Jarawa lag. Kleine Hütten, die größtenteils aus Holz und Blättern errichtet waren verteilten sich auf der Fläche. Die Studenten bemerkten schnell, dass die Hütten nicht auf dem Boden, sondern in 1-2m Höhe erbaut worden waren.
Carter ahnte, dass sich die Frage schnell verbreiteten würde und klärte auf: "Die Jarawa schützen sich durch diese Bauweise vor der tödlichen Gefahr, die am Boden lauert!". Mit dieser Aussage schaffte er nicht gerade Ruhe innerhalb der Gruppe.
Die Sonne schien minütlich abzunehmen und die Dorfbewohner begannen das Dorf mit Fackeln zu erleuchten. John hatte das alles schon oft mitgemacht, er wusste, dass es bald soweit sein wird. Das Ziel war nahe - oder war es mehr sein Ziel? Eine Wiedergutmachung. Eine Verbindung ins das Jenseits?
Die Gruppe um Carter und die Jarawa kamen zusammen. Das Lagerfeuer erleuchtete die Dunkelheit. Fremde saßen sich gespannt gegenüber und das flackernde Licht der Flammen warf gespenstige Schatten auf die unbekannten Gesichter.
Die Jarawa hatten pfeifenähnliche Gegenstände in ihren Händen und stopften Kräuter in deren Öffnungen. Der Rauch, der aus den Jarawapfeifen aufstieg war beißend, krautig, beinah animalisch.
Als die Pfeifen herumgereicht wurden und der erste Student Carter fragend anschaute, versuchte dieser ihm die Angst zu nehmen.
Vorsichtig legten sich die Lippen des Studenten um die Öffnung der Pfeife. Der dichte Nebel zog sich tief in seine Lunge und er spürte beinah sofort die Wirkung der indigenen Mischung. Er musste husten und ergab sich anschließend einige Male.
Sein Blick wurde trüb und die Flammen wirkten wie ein flüssiger Strom in den Nachthimmel. Plötzlich erkannte er Carter, der sich über ihn beugte und erklärte: "Heimische Kräuter ähnlich dem Cannabis, Kampfer, Pfeffer und Heu, das mit dem Gift der Ophiophagus hannah beträufelt wurde...das wird schon wieder, genieß die Reise!"
Die anderen Studenten schauten erschrocken auf die Reaktion des jungen Mannes.
Plötzlich begannen die Jarawa laut in ihrer Sprache zu singen. Der Gesang machte die Stimmung noch dichter.
Ein alter Mann mit grauem Starr brachte ein geflechteten Korb zu der Zeremonie und stellten jenen Korb vor dem jungen Studenten ab. Er öffnete den Deckel .
Für einen Moment schien der gesamte Wald die Luft anzuhalten. Der Gesang verstummte und die Tiere und Insekten nahm man nicht mehr war. Selbst das Knistern des Feuers hielt für einen Moment inne.
Da war sie - Carter riss die Augen weit auf. Der Kopf einer unnatürlich großen Königscobra stieg aus dem Korb empor. Ihre Augen fokussierte den Studenten, der immer noch von den Halluzinationen geblendet war.
Carter näherte sich dem Korb, um einen besseren Blick auf die Situation zu kriegen.
So schnell, wie die Wirkung der Droge eingetreten war, so schnell nahm auch deren Wirkung wieder ab. Als der junge Mann den Kopf der Cobra zwischen seinen Beinen sah, entglitt ihm ein angsterfüllter Schrei.
Die Cobra reagierte mit einem blitzschnellen Angriff auf den Hals des Studenten.
Doch bevor sie zubeißen konnte, griff Carter sie fest am Kopf und vereitelte so den tödlichen Biss.
Der Biss der damals Michelle aus seinem Leben riss.
2 Antworten





