Elisandra

Ich habe dieses Parfum schon seit Weihnachten, aber ich versuche es seitdem immer wieder zu fassen. Es ist so anders und sanft, so subtil und intim. Kein Parfum wie manch anderes, das schreit "Hallo" Schau mich an! Hier bin ich!", also nichts, um in der Menge aufzufallen, nichts für den "roten Teppich"

Es hat auch keine offensichtliche oder versteckte Erotik, nein es ist etwas anderes.

"Indian Holi" ist ein Duft für den Ich-mit-mir-selbst-Tag, er verleiht eine stille, "freundliche Selbstversunkenheit". Ich kann es mir sogar für Yoga oder Meditation vorstellen, denn es bringt einen in eine gesammelte, festliche Stimmung.

Zunächst riecht ein nach süssem Milchreis mit einen Schuss Rosenwasser und einigen lässig drapierten tiefroten Rosenblättern oben drauf, ein feines Dessert,das in Indien zu grossen Festen zubereitet wird, eine Leibspeisse der Götter. (Ich weiss dass da schon viele "aussteigen" aber für mich ist es ein verheissungsvoller Auftakt")

Was darauf folgt, ist ein Meer von Kirschblüten, die nach dem frühen Regen ihre volle Pracht entfalten und ihren feinen Duft ausströmen. Als würde man in einem riesigen Kirschbaum Garten stehen, direkt unter den Bäumen, während es rosa Blüten um einen regnet. Die Natur feiert den Frühling und bereitet sich auf ihre Hochzeit vor. Hinzu kommen noch einige Akkorde von Kirschfrucht, aber dezent, ebenso dezent wie das Frangipani und die Pfingstrose, sie sind begleitende Akkorde. Ein Parfum wie ein Gemälde in weiss, rosa und tiefem Kirschrot, gemalt für das Fest des jungen Frühlings, der immer wiederkehrt und den langen strengen enbtbehrungsreichen Winter besiegt. Keine bittere oder stechende Note wird das "Süsse Leben" trüben das "India Holi" repräsentiert. So lange dieses Parfum an mir, ist bleibe ich auf der rosa Kirchblüten Wolke, schaue die Wunder der Natur an und löffle mein Milchreisdessert.

Wahrscheinlich musste es erst aufkeimender Frühling werden, damit ich dieses Parfum beschreiben kann, denn im tiefen Winter, wo andere Gesetzte herrschen, ist "Indian Holi" nicht wirklich zu fassen. Zu sanft, zu ....

Zur Feier des süssen Lebens riecht es im drydown nach dem feinsten Räucherwerk des Orients; Sandel von exquisiter Qualität, feinster Weihrauch, etwas dunkle Vanille. Das Leben ist süss und es gibt immer wieder Hoffnung auf einen Neuanfang. Ein Meisterwerk, dieses "Indian Holi", Chapeau.

Um es kurz zu machen... "Velvet Kitten" von Pussy de Luxe, ist ein feiner und besonderer Duft.

Das wird schon deutlich, als die Kopfnote in meine Nüstern aufsteigt: herb, frisch, leicht krautig, apart. Donner Wetter, das ist mal was anderes, es riecht sogar etwas nach aufgeschnittener rosa Grapefruit (ist nicht drin, wird also Litschi und Mandarine sein) die mit Pfeffer bestreut würde, dezente Süsse paart sich mit zurückhaltender Würze und feiner Frucht, alles in allem erfrischend anders, ohne dabei auf die Pauke zu hauen, die Eleganz bleibt immer gewahrt. Wie ein Glas teuren rosa Champagners versetzt die Kopfnote mich in eine Stimmung von freudiger Erwartung.

Die Herznote kommt zunächst etwas zögerlich und sogar seifig, die Blumen, halten sich dezent im Hintergrund, doch dann, endlich! Auftritt Freesie, Maiglöckchen, etwas Jasmin, nicht zu gereifter Pfrisich, die Sorte "Griechischer Bergpfirsisch" fällt mir ein, der ein besonders herb fruchtiges Aroma hat und eine pelzig feine Haut.
Das Herz von "Velvet Kitten" ist pudrig und geheimnissvoll, subtil uns sexy,und hat gerade mal so viel Frucht, wie es nötig ist, um noch interessanter zu wirken. Die Balance der einzelnen Ingerdenzien ist sehr gekonnt eingesetzt, nichts dominiert.

Das Parfum weckt bei mir die Assoziation von einer Tänzerin, oder einen Showgirl der 60-er Jahre. So muss ihre Garderobe gerochen haben: Die Blumensträusse der Verehrer in den Vasen verteilt, etwas Obst das am Rande in einer Schale steht, das Make up und der Puder stehen bereit, sie ist fertig für ihren Auftritt. Sexy, aber nocht ordinär, den "Velvet Kitten" hat Stil.
Am Ende ist das Pudrige vermischt mit dem Schweiss der Dame, leicht animalisch, süss, aber immer noch charmant.
Ein Parfum das eine sexy vintage Aura verleiht und dabei lange hält, man hat gute 8h etwas davon.

"Lil Angel" war mein allererster "Harajuku Lovers" Duft, ich kaufte ihn vor 3-4 Jahren in einer Parfuemerie in Holland, hauptsächlich aus einer Laune heraus, und wegen des niedlichen Flakons.
die "Ouverture" ist ungemein fruchtig-frisch-süss, wobei die Himbeere klar dominiert, Amber, Rose und Veilchen sind ihre unschuldigen Spielgefährten, Vanille ja sowieso, sie rundet den harmlosen Genuss ab. Viel mehr gibt es zu dieser Komposition nicht zu sagen, Tiefe zu erwarten führt zur Enttäuschung. Doch wenn man weiss, worauf man sich einlässt, hat es durchaus seine Qualitäten.

Der Duft geht problemlos für Kinder und Teens, will heissen, dass er für Erwachsene oder gar ältere Frauen, eher gaanz selten in Frage kommt, bis gar nicht eigentlich. Es sei denn....man braucht eine Pause von komplizierten Dingen und möchte in aller Unschuld, wie früher als Kind, ein paar Stunden lang an nichts Böses denken und das Leben geniessen, einfach sein und sich freuen.

Dies ist kein Parfum für ein Date und schon gar nicht sexy. Es ist eher wie ein Mund voller Himbeerdrops und auf einem Bein hüpfen. Fast jedes Bedürfnis hat einen Duft bei mir. Dieses "Parfumchen" kommt allerdings nicht oft zum Einsatz, Auch wenn ich es etliche Jahre besitze, ist der 10 ml Flakon noch halb voll. Doch die "Lil Angel" Momente gibt es immer wieder mal.

der "kleine Engel" macht gute Laune und verbreitet einen Hauch von Unschuld und Klarheit, die manchem von uns fehlen im Alltag, und das ist genau das, was ich an komplizierten grauen Tagen möchte und das die Sonne im Herzen scheinen lässt. Auf seine unschuldige Weise setzt er ein klares Statement von Fröhlichkeit, und ist keineswegs gewöhnlich dabei. Werde ihn immer wieder nach kaufen, er gehört fest in mein Parfum Repertoire

Mal wieder ein "Billigduft" zur Abwechslung, von unserem Drogeriemarkt um die Ecke.

"Like a first day in spring" ist Wunschdenken meinerseits, denn dannach sieht es draussen leider garnicht aus. Ich hoffe ein wenig den Frühling (im Herzen) damit herauf zu beschwören.

Gestern ging ich damit nach Hause, denn es hat mich mich seiner frischen, fruchtigen Kopfnote angenehm aufgeheitert, und dass ist an einem grauen, nasskalten Februar Tag garnicht soo schlecht.
Sicher, die Haltbarkeit ist nicht besonders, sicher, es ist keine Offenbarung, kein Duft Statement oder ein Meisterwerk, es ist nur ein kleiner gefälliger Duft, der die Stimmung in Richtung Heiterkeit hebt.
Die Herznote ist Frucht, rund und dunkel (Brombeere) von Praline rieche ich auch nichts, auch von Rose nur einen Hauch, aber "who cares?"
Ich habe die kleine Ausgebe für 2,99 mit nach Hause genommen, und neben meinen Handgelenken auch meine Bettwäsche beduftet. Damit bin ich wohlig eingeschlafen, und habe sehr schön geträumt,bin heiter aufgewacht, in einen neuen stahlgrauen, nasskalten Februar Tag.Was will ich mehr?

Der "Tag im Frühling" gefällt mir sogar besser als sein Familienmitglied von Essence, "like a day in a candy shop" den ich auch habe. Und auch hier gilt: das Preis-Leistungs Verhältnis ist mehr als stimmig, man macht hier nichts falsch.
Natürlich, nur zu empfehlen, wenn man bereit ist sich vom "Duftolymp" in die "Niederungen" herab zu lassen, was ich gerne tue zuweilen.

Der drydown des Düftchens ist auch heiter, angenehm Vanillig-Sandelholzig, locker pudrig.
Es ist keine "grosse Rezeptur", man hat sowas und ähnlich gerochen, es ist nicht "outstandig",es regt nicht zu geistigen Höhenflügen an, aber hey, es ist einfach hübsch und angenehm unkompliziert. Und das reicht durchaus für heute.

Ich enthalte mich bewusst der Schwärmerei und der Huldigung dieses grossen Parfums und gehe gleich in "medias res"

"Femme" von Rochas, eine Legende zurecht, riecht bei mir herber als erwartet, das ist mir angenehm. Die Kopfnote offenbart Frisches und Würziges, Bergamotte, Rosenholz und Zitrone treten hervor, es ist auch, ungewöhnlich für ein Frauenparfum und die Zeit, Cumin dabei, und dieser bleib für die ersten 20-25 Minuten präsent. Meine Sinne werden erfrischt und augemischt, nicht sanft umhüllt. Täusche ich mich, oder habe ich es hier mit einer Cousine des guten "Mitsouko" zu tun?

Der Duft wurde ursprünglich in 1944 lanciert , also mitten im Krieg. Und er wurde mit Sicherheit nicht für die zarte schmachtende Luxusfrau gemacht, sondern die Ärmel hochkremelnde Überlebenskünstlerin, Organisatorin und Zupackerin.

Ich fühle mich an die wüste, faszinierende Grosscousine meine Oma erinnert, Rosa, bei der ich immer zu meinem grossen Bedauern aus dem Zimmer gehen musste, wenn sie zu Besuch kam, wegen der "Ausdrücke" (sie fluchte viel) Tante Rosa war schon alt, aber die Haare waren so feuerrot wie der Liuppenstift und die Nägel, und sie kam auf einem alten Motrorrad anbefahren!

In meiner Familie wird erzählt, dass sie im 2 Weltkrieg als Spionin tätig war, und die Legion ihrer stets jüngeren Liebhaber war kein Geheimnis. Man wollte mich von ihr fernhalten, ich aber lauschte stets an der Tür und versuchte mir alles zu merken, wenn auch ich nichts davon verstand. Tante Rosa war im Alter Geschäftsfrau, sie vermietete Häuser und Apartments und war stets auf dem Sprung.
Interessant, ich rieche also wie ein "wüstes altes Weib" in einem indischen Restaurant, denn der Duft ist wirklich altmodisch, aber wuchtig Gewürz geschwängert!
Lieblicher wird es auch in der Herznote nicht wirklich, wenn auch holziger und fruchtiger, der vollreife Pfirsich macht sich bemerkbar, aber auch die Gewürznelke, es wird herb pudrig und trocken, wie ein Kuss von Tante Rosa auf meiner Kinderwange.

Das Parfum ist extrem lange haltbar, man hat über 12h noch etwas davon.

Im Untergrund, da ist auch die Weiblichkeit der Rose, des Jasmin und des Ylang Ylang da, das ja, aber verbrämt in der strenge Stärke des Rosmarin, des Eichenmoos und des Leders. Wie Tante Rosa in ihrer schweren ledernen Motorradlederjacke, ein kurviges "Flintenweib" in voller Montur, bereit die Welt aus den Angeln zu heben, und keineswegs zimperlich dabei.

Ich glaube Weiber ähm...Frauen wie die Tante werden heute nicht mehr gemacht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein streichholzdünnes Modell Mädchen mit diesem Parfum klarkommen kann, man braucht schon eine kräftige "Unterlage" und entsprechende Persönlichkeit für "Femme". Und der dazu passende streichholzdünne metrosexuelle Mann mit dünnem Bärtchen wäre auch nicht davon "angemacht". Ich kann mir vorstellen, dass sie es schlichtweg "stinkendes Omaparfum" nennen würden.

der Drydown von "Femme" ist fruchtig-eichenmoosig, sogar etwas besänftigend vanillig. Wow, was für ein Parfum, was für eine Frau! Chapeau! Aber bei Gott nicht für jede(n) geeignet.