ExOmega

Ich liebe Grün, vor allem in dunklen Tönen. Entsprechend ist mir "Very Irrésistible" von Givenchy sofort ins Auge gestochen. Der Flakon wirkt am Sprühkopf dann zwar doch etwas billig, aber letztlich kommt es ja auf den Inhalt an.

Mein erster Eindruck direkt nach dem Aufsprühen: Etwas verwirrt, leicht angewidert aber auch fasziniert. Sowas ist mir in der Tat noch nie unter die Nase gekommen. "Süße Haselnuss" beschreibt es am besten, viel mehr habe ich auch nicht rausriechen können. Während der anschließenden 30min Busfahrt ist mir der duft immer wieder in die Nase gestiegen und allmählich begann er, mich zu nerven. (Armani Code auf dem anderen Arm ist bei gleicher Sprühmenge dagegen völlig untergegangen) Die Süße blieb auf penetrante Weise vorhanden, die Nuss auch - mehr nicht. Grapefruit, Hölzer, Zeder? Fehlanzeige. Als ich dann eine Stunde nach dem Aufsprühen zu Hause ankam war mir regelrecht schlecht. Beppig süße Haselnuss, ungefähr so, als würde man Nutella mit Zuckersirup mixen. Ein letzte Chance gab ich dem Duft noch und hielt mir meinen rechten Arm noch einmal unter die Nase und direkt im Anschluss unter den Wasserhahn. Das Zeug musste dringend weg! Bis zur Basis bin ich entsprechend nicht mehr gekommen, wobei ich schon keine erkennbare Abstufung zwischen Kopf- und Herznote vornehmen könnte.

Ich habe nun wirklich schon einige Düfte getestet, welche ich als "zu süß" einstufen würde (The One, Joop! Homme etc.) aber "Very Irrésistible" war der erste, welchen ich als "widerlich süß" und "abartig ekelhaft" bezeichnen würde.

Zur Bewertung: meine erste Intention waren glatte 0% aber das müsste schon wirklich abgefüllter Durchfall mit Katzenurin sein. In sofern sind die 20% keineswegs auch nur als eine Minimalempfehlung zu verstehen.

Allerdings ist es mir schon mehrmals passiert, dass ich Düfte, welche ich beim ersten Versuch als unausstehlich empfunden habe eine Zeit später doch noch "ganz okay" bis hin zu "durchaus tragbar" fand. Mal schauen, was ich von diesem Exemplar hier in einem halben Jahr oder so halte. Momentan gilt aber erstmal: Finger weg!

"Dior Homme" stand lange Zeit auf meiner Wunschliste, hat bisher jedoch lediglich nicht den Weg in meinen Duftschrank gefunden, da ich ihn für den Sommer als eher unpassend empfinde. Für den Winter war er jedenfalls vorgemerkt - war! Naja, vielleicht ist er es ja doch noch.. irgendwo.

Zu den Duftnoten wurde hier, denke ich, bereits alles gesagt. Ein sehr angenehmer, pudriger Duft, welcher sich positiv von vielen anderen "*beliebige Marte* Homme"-Düften abgrenzt. Grenzwertig war leider auch die Erfahrung, welche ich neulich in der Parfüm Abteilung der örtlichen Müller-Drogerie machen durfte: zwei "junge Männer" - c.a. 18 - kamen, als ich gerade am "Fahrenheit 32"-Schnüffeln war, herangestürmt und sprühten sich - bei c.a. 32° Außentemperatur - mit Dior Homme UND Dior Homme Intense voll. "Alter, Dior Homme, voll Killer, ey" *pftpftpftpft* (jeweils c.a. 10-15 Sprühmengen, nur um die Dimension zu verdeutlichen). Kurz darauf wurde ich von einer entsprechend starken Duftwolke schier erschlagen, als die beiden an mir vorbei gen Ausgang spazierten. Tja... sagt euch der Begriff der "klassischen Konditionierung" aus der Psychologie etwas? Ohne mir ein Urteil über die beiden Jungs anmaßen zu wollen aber jene Erfahrung hat an meiner Kaufentscheidung doch kräftig gerüttelt.

Eigentlich hätte ich Dior Homme als abendlichen Ausgeh-Kuschelduft eingeordnet mit einer Altersempfehlung von c.a. Mitte 20+. Scheinbar hat die weiträumige Vermarktung jedoch inzwischen auch für weitere Käufergruppen gesorgt.

Ich habe jedenfalls den Anspruch, keinen allzu weit verbreiteten Mainstream-Duft tragen zu wollen. Trotz der Popularität von Dir Homme hatte ich bisher jedoch den Eindruck, dass vor allem die "Alter"-Generation eher die Finger davon lässt. War wohl nix. Den Duft mag ich nach wie vor aber die Assoziation wird wohl bleiben.