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vor 7 Jahren - 15.03.2017
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Buenos Aires und Rio de la Plata

Buenos Aires ist unglaublich.

Eine aufregende, spannende Stadt. Das Zentrum Argentiniens, Kern einer riesigen Metropolregion am Rio de la Plata.

Ein Drittel aller Argentinier lebt hier.

Der Rio Parana und der Rio Uruguay bilden den Mündungstrichter, der uns als Rio de la Plata bekannt ist und an dessen Ufer Buenos Aires liegt.

Das Wetter ist besser als in Montevideo. Weniger Regen, die Sonne scheint öfter und ausdauernder.

Allerdings ist Buenos Aires bei weitem nicht so grün wie Montevideo, hat deutlich weniger Parks und Grünanlagen, und auch die Bepflanzung der Wohnviertel fällt geringer aus.

Die Stadt ist ein endloses, ausuferndes Häusermeer, das sich in alle Richtungen erstreckt und im Osten nur von den schlammbraunen Fluten des Rio de la Plata begrenzt wird.

Wir wurden von einem älteren Herren namens Ignacio begleitet, einem Fremdenführer, der auch als Tangolehrer und Musiker arbeitet. Ohne ihn hätten wir uns in Buenos Aires rettungslos verirrt ...

Ignacio führte uns zuerst zur Plaza Mayo, die von eleganten Straßen gesäumt wird, die ein wenig an die alten, vornehmen Viertel von Paris erinnern. Wir besichtigten die Kathedrale, die das Grab von José de San Martin birgt, bewunderten die Fassade des Casa Rosada ...

Danach besuchten wir das "Boca"-Viertel, das sich bunt, laut, pittoresk, an manchen Stellen von Touristen überlaufen an der Mündung ("boca") des Riachuelo erstreckt. Den Touristenströmen kann man jedoch mühelos ausweichen, und Ignacio zeigte uns die abseits der Touristenströme liegenden bunten Häuschen, die kleinen Cafés und die vielen, vielen Milongas, Tango-Schulen, in denen offenbar zu jeder Tages- und Nachtzeit getanzt wird.

Tango, so erklärte Ignacio uns, sei mehr als ein Tanz. Tango sei eine Lebenseinstellung.

Und dann sang er uns echten argentinischen Tango vor ... wunderbar, ergreifend.

Wir passierten die Avenida Corrientes, die aufgrund der zahlreichen dort befindlichen Theater auch der Broadway Argentiniens genannt wird, und folgten einer Führung durch das Teatro Colón.

Unser Cicerone organisierte am zweiten Tag eine lange, vergnügliche Bootsfahrt auf dem Rio de la Plata, und es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, Buenos Aires aus dieser Perspektive zu betrachten, die vielen kleinen Vororte und Inseln vorüberziehen zu sehen und das Tigre-Delta zu erkunden.

Wer nach Buenos Aires kommt, muß den Recoleta gesehen haben, auf dem Evita Peron bestattet wurde.

Folglich besuchten wir zusammen mit Ignacio auch diesen sehr beeindruckenden Friedhof, der eigentlich so gar nichts Trauriges, Düsteres an sich hat ...

Ein Bummel über die Calle Florída und durch die Galerìas Pacìfico, die 1889 im "Beaux Arts"-Stil errichtet wurden und heute unter anderem das "Jorge Luis Borges Kulturzentrum" beherbergen, ließ den zweiten Tag unseres Aufenthalts in Buenaos Aires ausklingen.

Wir nahmen Abschied von Buenos Aires, das im Licht der untergehenden Sonne glühte, und nahmen Kurs auf Puerto Madryn und damit auf Patagonien ...

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