Merteuil

ein bankett längst vergessen geglaubter kulinarik,
ein geistertanz und der äther einer ära in technicolor und öl,


der gesang großer alter gemälde, deren firnis niemals trocknete, welcher noch heute den glanz und atem ihrer geschichte singt und einen zeitgeist erklingen lässt, dem man, obwohl er kaum noch hörbar scheint, so viele tränen nachweinen möchte -

ein schmutziger purpurner cassisblatt-behandschuhter talkum/leder/haut peitschen- und seitenhieb an all die cyber-frischedüfte die die welt heutzutage erdulden muss und der 2017 einen wunderbaren männerduft darstellt (welcher so manches trübes nischenwasser wenig nobel erblassen lässt)!

p.s.:
an kalten und feuchten tagen, wie jetzt im november, nehme ich zusätzlich zum leder eine nussig-cremige note war, die einfach nur das beste ist was ich bisher gerochen habe

dies ist ein pseudo vetiver iso- e -super super- gau ! auf der nun schon länger anhaltenden suche nach einem schmeichelnd-hautähnlichen lederparfum, das mir allerdings doch eine alternative zu z.b. eau d'hermes o. bal a versailles bieten sollte, klebt mir jetzt noch stunden später diese megalomanische duftmolekulare chemiesoße in meinen nasenscheidewänden u. dies obwohl ich nur kurz einen spritzer der probe von einem papierstück erroch -
mehr imprägnierspray als leder ist dies der perfekte duft für die generation, welche nur noch wahrnimmt was mit dem vorschlaghammer daherkommt, auf ihre smartphones starrend online in den cyber-orbit geschossen ihre tofu-gestärkten finger von links nach rechts und wieder zurück schiebt und deren geruchsinn anscheinend, genauso wie ihre haptik, so verkümmert ist, dass sie nur noch riecht was klebstoffartig einen vergessen lässt, was die welt einmal an tatsächlicher und real erfahrbarer sinnlichkeit im realen raum im hier und jetzt zu bieten hatte
p.s.
ähnelt in seiner aufdringlichkeit sehr infusion de vetiver: ein neunzigerjahre prada nylonanzug und wenn wacholder-leder dann doch bitte hermes' rocabar!!!!!!!!!!!!!!!!!!!