Bal à Versailles 1962 Eau de Toilette

Bal à Versailles (Eau de Toilette) von Jean Desprez
Flakondesign Pierre Dinand
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7.9 / 10 167 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jean Desprez für Damen, erschienen im Jahr 1962. Der Duft ist animalisch-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Animalisch
Blumig
Orientalisch
Würzig
Pudrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte JasminJasmin KassiaKassia MandarineMandarine OrangenblüteOrangenblüte RoseRose ZitroneZitrone NeroliNeroli RosmarinRosmarin
Herznote Herznote
IriswurzelIriswurzel PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz Ylang-YlangYlang-Ylang FliederFlieder MaiglöckchenMaiglöckchen VetiverVetiver
Basisnote Basisnote
ZibetZibet BenzoeBenzoe HarzeHarze AmberAmber MoschusMoschus TolubalsamTolubalsam VanilleVanille ZedernholzZedernholz
Bewertungen
Duft
7.9167 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5117 Bewertungen
Sillage
7.9114 Bewertungen
Flakon
7.7117 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.118 Bewertungen
Eingetragen von Bergamotte, letzte Aktualisierung am 25.04.2024.

Rezensionen

17 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
10
Haltbarkeit
9
Duft
ClarasTante

42 Rezensionen
ClarasTante
ClarasTante
Top Rezension 34  
Hott Wolläh
Zibet. Triggert mich. Ist wie Ovomaltineschoki. Ganz ganz schlimm.
Der Zibeline, der KL, alles so rolligschnurrige Sachen, wo man sich gar nicht mehr waschen MÖCHTE- ein Unding, kann man ja nur noch suchen im Neuland Internet, wenn man Lust hat. Sich doll zu erschrecken! Preislich völlig ohne Verwandtschaft und Haltungsschäden sind in dem Alter ja auch leider keine Seltenheit. Ich mache da mal langsam nen Haken dran.

So stolperte ich eines Tages über die Äußerungen zum Bal á Versailles hier.
Und guckte stark interessiert. Zibet der übelsten Sorte! Oh! Hm. Nischt im Souk.
Um die Angebote im Internet geschlichen wie die KATZE um den heißen Brei. Ich brauche ja nix. Eigentlich. Aber "der übelsten Sorte"!
Kurzum, Augen zu und bestellt. Angekommen.
Mit angelegten Ohren aufgesprüht, nur auf die Unterarme, man will ja nur wissen, was man da so ungefähr hat, erstmal. Oooh! Schnieke! Ganz schön deftigheftig, aber irgend eine üble Sorte konnte ich nicht ausmachen. Viel herb, viel blum, wahrscheinlich bald viel Puder.
Hingestellt, der Belegschaft vorgestellt. Tach, hier ein neuer Mitbewohner, ziemliches Urviech würde ich sagen, aber zutraulich, der tut nix. Artig sein!

In den darauffolgenden Tagen mehrfach tagsüber spazieren geführt, auf mir. Ja, knallt ganz niedlich, riecht ziemlich nach von ganz früher, aber ist auf seine ruppige Art, ständig mit grob abgerissenen Blümchen um Verzeihung bittend, schon ganz reizend irgendwie. Ein halbwegs zivilisiertes Stück Malheur. Ich habe das leichte Bedürfnis, Rondo Veneziano ganz laut zu hören.

Irgendwann hatte ich mal wieder vergessen, was ich mir am Morgen aufgesprüht hatte (deswegen, nur deswegen trage ich das hier täglich ein!), und stutzte in der ziemlich warmen Mittagspause. (Inzwischen hatte sich der Flakon bestens bei mir eingelebt und fläzte lässig zwischen den anderen.) Was riecht denn hier so? So... Ähm? Arme heben, unauffällig schnüffeln, hat man Rexona reformuliert? Boah, nee, da ist alles in Ordnung. Was IST denn das? Puh. Es riecht ja nicht mal schlecht, aber... Wo kommt das her? Nase in den Ausschnitt. Oh. Ui. Na wie finde ich denn das? Es stinkt nicht, das steht mal Gott sei Dank fest. Wie riecht es denn? Nach GROSSZÜGIG überpudertem Schweiß? Damenschweiß von mir aus? Ja, nee, n bisschen, man könnte sagen: In etwa. Unklar, was ich letzte Nacht gemacht habe, aber es wird schon keiner merken.
Mpf. Musste sich das Parfüm erst ordnen oder was? Bis jetzt war es doch immer nur ein blumiges Etwas! Und nun? Ich meine, kann man ja machen, sich mit Parfüm einsprühen, damit man hinterher wie verschwitzt-überpudert riecht. Erscheint erstmal nicht besonders clever, aber warten wir mal ab, wir haben ja noch ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung. Vielleicht habe ich auch bloß was Falsches gegessen.

Tragepause erstmal, so ganz geheuer war es mir nun doch nicht. Schließlich will man ja nicht miefen!

Einige Zeit später doch mal wieder einen Versuch gewagt. Ich werde dann ja immer sehr aufmerksam, nicht, dass ich die Letzte bin, die merkt, dass ich stinke.
Aufsprühen, ja da isses, das würzig-blumige alte Urviech mit Effet. Schmuck.
Beobachten, unauffällig.
In der Mittagspause nur einen kleinen Eimer Eis (HD Duo, Belgische Schokolade/Erdbeer-Crunch, nicht zu empfehlen, Schoko ist gut, das Erdbeer ne Katastrophe.), damit der Duft nicht verfälscht wird.
Aufmerksam schnuppern und unauffällig schnüffeln. Ha! Da isser wieder! Der überpuderte Leichtmief! Aber beim letzten Mal war der anders. Oder habe ich mittlerweile nen Narren dran gefressen? Möglich ist ja alles. Aber ich finde, doch, ja, ich finde, der hat was. So dieses dreckig- rotzfreche "Dann habe ich eben nur KATZENwäsche gemacht! Und?! Riecht trotzdem geil!"

Irgendwie n bisschen "Außen hui - innen pfui", aber das Pfui gefällt mir. Wird immer schlimmer mit mir.

Ach so: Mit den oben genannten Zibetbeispieldüften hat der hier nicht viel gemeinsam, finde ich. Die da oben sind ganz klar gemacht, um zu verführen, um zu gefallen. Die legen es drauf an. Der hier... wohl eher nicht. Er tut's aber trotzdem. Weil er's kann! Nischenzibet vermutlich ;-)

So. Beastie Boys an. FIGHT FOR YOUR RIGHT TO PAAAAAAAAAAAARTY!
Und danach Anne Clark, Our Darkness.
Das Parfum passt. Wenn man es lässt. Dann ist es urgemütlich, das Urviech...
22 Antworten
Lila

45 Rezensionen
Lila
Lila
Top Rezension 26  
Pissoir de Versaille anno dunnemals
Mir stellt sich bei diesem Duft wieder einmal die Frage, ob man Parfums eigentlich gerecht bewerten kann. Auf Parfumo bin ich mal über einen Kommentar zu irgendeinem Klassiker gestolpert, der lautete in etwa: "Mann, Mann, Mann! Man kann auch jedes Parfum von vorm zweiten Weltkrieg mit 100% bewerten!" Den fand ich lustig und den Unmut konnte ich irgendwie nachvollziehen. :-) Ich habe mit manchem Klassiker auch so meine Schwierigkeiten. Einerseits haben Klassiker einen besonderen Stellenwert, da sie zu ihrer Zeit innovativ waren; von berühmten Persönlichkeiten getragen wurden und dem Geschmack der damaligen Zeit entsprachen; sie spiegeln wieder, was man früher mal für elegant und erotisch hielt usw. Aber andererseits lassen sich diese Eigenschaften bei einem Parfum nicht so leicht würdigen, wie bei einem Gemälde bspw., denn Düfte wirken direkt und auf sehr körperliche Art und Weise auf den Rezipienten ein; sind sehr eng mit seinem individuellen Erfahrungsschatz verbunden. Riechen und sich dabei gut oder schlecht zu fühlen ist nun mal etwas völlig anderes als Bilder anzuschauen und sie kunsthistorisch einzuordnen.
Die Klassiker haben auch oftmals diese Eigenart, dass sie sich im Laufe der Zeit sehr unvorteilhaft ins Duftgedächtnis der kommenden Generation einbrennen, da die Personen immer älter und älter werden, die die Düfte ihrer Jugend spazieren tragen (Stichwort "Omaduft")... Duftakkorde nutzen sich auf diese Weise ab und werden in den Köpfen der Jüngeren neu kodiert. Was mal elegant und erotisch war, wird mit der Zeit altbacken und muffig...
Bal à Versaille stellt mich vor genau diese Problematik der gerechten Bewertung und ich habe mich dafür entschieden, diesen hier (sowie alle anderen Klassiker) ganz nach meinem persönlichen Geschmack zu beurteilen und den ganzen Input an Informationen (wer-wann-was-warum komponiert und getragen und was-wer sich dabei gedacht hat) völlig zu ignorieren. Für einen richtigen Parfumsammler sind diese Sachen sicherlich ausschlaggebend. Ich bin aber (wie wahrscheinlich die meisten hier) in erster Linie Parfumkonsumentin.

Um nun endlich mal auf den Duft zu kommen: Was mich an diesem Parfum überfordert, ist weder die "Komplexität", die meine "ungeübte Nase" vor unlösbare Aufgaben stellte, noch die "erwachsene Eleganz", für die ich womöglich zu jung und zu schnoddrig wäre, sondern schlicht und ergreifend der durchdringende Geruch von Urin und Kot. ;-) Klassiker hin oder her, dieses Parfum wirkt heute im Jahre 2010 auf mich persönlich abstoßend. Fäkalien in Kombination mit schwülstigschwerer Blumigkeit und einer Überdosis Puder erzeugt bei mir leider Übelkeit und ich empfinde diesen Duft alles andere als elegant, geschweige denn fröhlich. Auch wenn das jetzt makaber klingt, aber als Kind meiner Zeit habe ich hier eher ganz düster-traurige Assoziationen einer sehr alten inkontinenten Dame, die verzweifelt versucht, die üblen Gerüche mit einem altmodischen Parfum zu übertünchen... Ich weiß, dass sich das nicht nett anhört, aber das ist nun mal das Kopfkino, welches sich bei mir einstellt und ich möchte unter gar keinen Umständen so riechen.
7 Antworten
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Kleopatra

229 Rezensionen
Kleopatra
Kleopatra
Top Rezension 24  
Miez und Puder
Eine Abfüllung dieses (Vintage!)-Duftes (EDC) habe ich bei einer Verlosung gewonnen. Nochmals vielen Dank, liebe Wotton! Darüber freue ich mich wie Bolle. Denn Miezekatzen und Puder, da kann für mich ja eigentlich gar nichts schief gehen! Ich bin ganz gespannt auf den Test und erwarte einen ordentlichen Wummser. Schließlich will ich auf einen Ball gehen, der in Versailles stattfindet, und wenn man bedenkt, dass sich die feine Gesellschaft in Versailles mehr pudert als wäscht, ist wohl ein kräftiges Parfum vonnöten…

Die Kombination „Miez und Puder“ finde ich besonders interessant und eher ungewöhnlich. Katze & Co. kenne ich bislang nämlich nur in Orientalen, bei denen es krachend und vor allem würzig zugeht. Oder aber aus der Rubrik „Miez und Moschus“, wo es allerdings schon mal äußerst unangenehm werden kann… Hier verhält es sich anders. Doch schon beim Aufsprühen gibt es gar keinen Zweifel: Mich begrüßt ein kräftiges, dreifaches MIAU! Doch die Stubentiger ziehen sich schon bald zurück (bleiben aber in der Nähe), und machen den Blumen Platz, die ich bei diesem Duft als sehr angenehm empfinde. Dabei nehme ich in der Herznote allerdings auch den Geruch von „Geräuchertem“ wahr, und das ist leider der Teil, der mir nicht so gut gefällt. Die Basis schließlich begeistert mich: Der Rauch hat sich verzogen, die Miezen haben sich irgendwo zum Dösen an den warmen Ofen gelegt, und es wird zunehmend pudriger, ohne jedoch zu stauben. Jetzt ist der Duft so richtig warm, weich und weiblich. Und jetzt (nach circa fünf bis sechs Stunden) – und wirklich erst jetzt - erinnert mich Bal à Versailles ein bisschen an Boudoir (vintage). Auch der hat dieses Blumig-Pudrige mit dieser leicht dreckigen Note.

Wie so viele Miez-Düfte wirkt auch dieses Parfum am besten, wenn es so durch die Aura schwebt. Deshalb empfiehlt es sich, in den Nacken oder auf den Bauch zu sprühen und nicht direkt mit dem Rüssel an die beduftete Hautstelle zu gehen. Die Sillage ist weniger stark, als ich vermutet habe, aber trotzdem wird der Duft gut wahrgenommen. Die Haltbarkeit ist – typisch für ein EDC der alten Schule – bemerkenswert gut. Für mich ist Bal à Versailles eher ein Abendduft, aber das mag natürlich jeder halten wie ihm beliebt.

Alles in allem gefällt mir dieser Duft, aber würde ich ihn wirklich tragen? Und wann? Ich werde nämlich eher selten nach Versailles eingeladen… Die Basis finde ich sehr schön, doch Kopf- und Herznote sind mir persönlich ein bisschen zu „altmodisch“. Eine interessante Dufterfahrung ist Bal à Versailles aber allemal, jedenfalls für diejenigen, die Katzen und Puder auf ihrer Haut mögen. Wer beides nicht mag, kann sich einen Test gleich sparen. Doch ob ich ihn nun öffentlich tragen werde oder nur für mich allein - meine kostbare Abfüllung werde ich jedenfalls hüten wie einen Schatz!
16 Antworten
10
Preis
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Primel

41 Rezensionen
Primel
Primel
Top Rezension 23  
L’odeur c’est moi!
Louis XIV mochte durchaus reinlich gewesen sein, genoss er doch ausgiebige Wannenbäder mit seinen jeweiligen Mätressen. Dennoch war dieser mächtige Monarch eigentlich ein armer Kerl, Opfer der Experimentierfreudigkeit seiner Leibärzte. Gemäss geschichtlicher Überlieferung wurden Louis sämtliche Zähne gezogen und darüber hinaus Teile seines Gaumens entfernt (ohne Narkose!). Die Indikation zu solch einer Operation in diesem Fall dürfte interessant zu erfahren sein, würde den zeitlichen Rahmen dieser Rezension aber erheblich sprengen. Dass aber Speisen im Mund des Königs hierbei an Orte gelangten wo sie nicht hingehörten, versteht sich von selbst (weitere Details, und vor allem den Geruch, will man sich nicht vorstellen!!).

Aber die Renaissance war vorbei, die Blütezeit des Rokoko hatte Einzug gehalten, mit der Körperhygiene ging es langsam wieder aufwärts. Jean Desprez‘s Bal à Versailles hat vermutlich die Düfte und Gerüche des opulent-verschwenderisch-luxuriösen Lebens von Marie-Antoinette einfangen wollen, was ihm sicherlich vortrefflich gelungen ist!

Nach einer durchtanzten Nacht werden die Beine und Füsse der Königin Marie-Antoinette kräftig mit Rosmarinöl massiert, duftender Orangenblütentee sowie eine schwere Kristallschale mit Vanille-Macarons werden in ihrem Boudoir à côté de la chaiselongue platziert. Ein scharf-süsslicher Duft breitet sich aus. Später macht der schneidige Axel von Fersen ihrer Majestät seine Aufwartung und überreicht seiner Angebeteten ein üppiges Rosenbouquet, und in einem zierlichen Sandelholzkästchen funkelndes Geschmeide. Später wird noch ein Ausflug ins „Petit Trianon“ getätigt, wobei der Duft der blühenden Gärten stark überlagert wird vom pudrigen Odeur der neuesten Création auf dem königlichen Haupte. Nachdem ausgiebig zwischen üppig blühenden Fliederbüschen und zierlichen Maiglöckchen flaniert wurde, geht es an diesem strahlend sonnigen Frühsommertag zurück ins Schloss. Auf dem Weg in die Gemächer ihrer Majestät passiert das königliche Gefolge allerlei Hinterlassenschaften in sämtlichen Aggregatszuständen. Dieser Geruch verfolgt Marie-Antoinette bis in ihr Boudoir….

Hier ging die Fantasie mit mir durch und diese kleine Szenerie ist mit Sicherheit historisch nicht korrekt ;)

Für mich ist dieser Duft schier untragbar, dennoch ein Meisterwerk. Zu Beginn wirkt der Duft aufgrund der Kräuter und Zitrusfrüchte sehr maskulin, erst danach weich und pudrig. Der blühende Garten wird leider unter einer dicken Puderschicht begraben, für mich wirken die Blumen wie gestickt auf einem langsam verblassenden Gobelin….

Der Rest ist Geschichte: Zibet der übelsten Sorte und das über Stunden! Ein kleines Andenken an die fehlenden sanitären Anlagen und die allgegenwärtigen Exkremente im Schlosse Versailles :(

Et voilà jetzt wasche ich meine Hände wieder in Unschuld (und desinfiziere sie noch gründlich)!

Vielen herzlichen Dank fürs Lesen :)
14 Antworten
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Versailles

21 Rezensionen
Versailles
Versailles
Top Rezension 16  
Elizabeth Taylor’s Parfüm
„Bal a Versailles“ ist das Parfüm, das von einigen der berühmtesten Männern und Frauen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts getragen wurde. Jacqueline Kennedy gehörte ebenso zu seinen Anhängern wie Elizabeth Taylor und Michael Jackson. Liz Taylor und Michael Jackson, die eine Freundschaft miteinander verband, machten das Parfüm sogar zu ihrem Signaturduft. Und das will was heißen! Mit diesem Hintergrundwissen waren meine Erwartungen entsprechend hoch als ich mich diesem Duft widmete. Ursprünglich war ich eben wegen meiner Liebe zu alten Hollywoodstreifen und Michael Jackson darauf gestoßen. Erworben habe ich das Parfüm dann auf „Etsy“.

Zum Duft:
Beim Auftragen des Duftes passiert pure Magie auf meiner Haut. Einmal aufgesprüht und ein ganzes Sortiment an Blüten, Kräuter und Gewürze fliegt mir wild entgegen. Zunächst scharf und unbarmherzig: Orange, Zitrone, Mandarine, Rose und Kassie gemeinsam mit Neroli. Der Anfang ist erfrischend; so wie nach einer frischen Dusche mit Zitrusduschgel. Schnell weichen diese Kopfnoten den Herz- und Basisnote: grüner und weißer Jasmin mit Patchuli. Es riecht waldig für mich. Die Jasmin wird begleitet von Ylang-Ylang, Rosmarin und Iris. Ein pudriger Geruch setzt mehr und mehr ein. In seiner Pudrigkeit erinnert mich der Duft ein ganz kleines bisschen an „Classique“. Im Unterschied dazu fehlt allerdings die seifige Komponente gänzlich. Der Geruch von Leder und Zibet verleihen dem Parfüm eine animalisch-verführerische Note... Hmm, ein Vollblutweib, das sich ihrer erotischen Ausstrahlung voll bewusst ist und weiß sie einzusetzen. Das Zibet zeigt sich zum Schluss. Zibet mag eine große Überraschung für einige Tester sein, da dies eine Zutat ist, die in den heutigen Parfüms nicht länger verkommt. Die Zibetkatze ist ein Tier aus Asien von dem das duftende Sekret aus den Analdrüsen verwendet wurde. Dank PETA ist es heute zum Glück illegal Tiere für ihre körpereigenen Duftstoffe einzufangen und zu töten. Das macht die heutigen Düfte im Vergleich zu „Bal a Versailles“ allerdings auch künstlicher und synthetischer. „Bal a Versailles“ ist ein sehr natürlicher Duft. Er riecht grün, aromatisch und erinnert mich zeitlebens an den Geruch einer blühenden Wiese im Sommer. Das Parfüm ist langanhaltend und wenige Spritzer davon genügen.

Fazit:
Beim Auftragen des Duftes kann ich die oben genannten Menschen vor meinen Augen wieder lebendig werden sehen. Elizabeth hat dieses Parfüm vermutlich auch am Set von „Kleopatra“ getragen. Ich kann sie nun fast bildhaft gemeinsam mit Richard Burton sehen. Sie haben sich damals so lange leidenschaftlich geküsst, dass Regisseur Joseph Mankiewicz „Cut“ schreien musste. „Bal a Versailles“ ist für mich nicht altbacken, sondern einfach einer der schönsten Vintagedüfte, den ich je kennenlernen durfte. Es ist wahrlich ein Duft, der einer Diva wie Liz Taylor würdig ist. Für mich ist er ein kostbares Juwel: Gewiss nichts für jeden Tag, aber zum Ausgehen am Abend trage ich es sehr gerne.
1 Antwort
Weitere Rezensionen

Statements

19 kurze Meinungen zum Parfum
TofuwachtelTofuwachtel vor 3 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Kerzenflackern
Dunkles Leuchten
Helle Schatten
Blüten im Wahn
Animalischer Umarmung
Harz lebt
Auf schimmerndem Holz
Wohlige Würze
Tanz!!
30 Antworten
AzuraAzura vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Schwitzblumen pudern,
Aldehydkätzchen ludern,
duftende Leiber warmweicher Weiber
drehn sich in harzigem Glanz
zum Versailler Goldambertanz.
25 Antworten
NikEyNikEy vor 4 Jahren
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Unbeschreiblich parfümiger, würzig-harziger, vanillig-blumiger und ledrig-animalischer Puderduft. Golden.
Tief, vielschichtig und erhaben.
4 Antworten
Rieke2021Rieke2021 vor 1 Jahr
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Traumhafter sinnlicher Vintage-Duft, bei dem Harze + Balsamik mehr im Vordergrund stehen als die Blüten. Dazu ein schnurrendes Kätzchen.
10 Antworten
SerenissimaSerenissima vor 1 Jahr
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Sofort regiert Opulenz in frühlingsfrischer Vielfalt; reife Klassik-Duftnoten durchwalzen den Saal als Vorboten sinnlich-animalischer Freude
7 Antworten
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
SassySparrowSassySparrow vor 8 Jahren
Beratung
Bal à Versailles - wo kann man es in Europa kaufen?
Jetzt hab ich mir einen aktuellen 50ml Flakon gekauft und was soll ich sagen.... Wotton hatte recht! Die aktuelle Version unterscheidet sich sehr zur Vintage Variante, von der ich wohl den Mini hatte :( Jetzt...

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