Neu in Hamburg & in meiner Nase: Sunnamusk London
Das gigantische Westfield-Einkaufszentrum in der Hamburger Hafencity hat eröffnet. Nun mangelte es der Hansestadt zwar nicht an Einkaufsmöglichkeiten, aber mit der neuen Mega-Mall kommen auch einige neue Player. Dazu gehört neben einem Breuninger mit einer wunderbaren Parfumabteilung und dem bald eröffnendem „Arabian Oud“ auch eine Filiale von Sunnamusk London. Es überrascht hier niemanden, dass ich natürlich direkt mal reinschnuppern musste …

Sunnamusk London ist eine britische Marke, die seit 2009 mit Duftkreationen auf sich aufmerksam macht. Inspiriert von der eleganten Duftkultur Arabiens, bietet das familiengeführte Unternehmen eine abwechslungsreiche Produktpalette an, die Parfüms für Männer, Frauen und Unisex sowie Raumdüfte und Öle umfasst. Mit der neuen Filiale in Hamburg haben Duftliebhaber*innen nun die Gelegenheit, die charakteristischen Kreationen von Sunnamusk direkt vor Ort zu entdecken und sich von den Aromakombinationen verzaubern zu lassen.
Mein Besuch war kurz, aber herzlich. In einem der sehr seltenen Momente, in denen der kleine, wirklich schöne Laden innerhalb der Eröffnungswoche leer war, versuchte ich mein Glück. Eine wahnsinnig nette Mitarbeiterin begrüßte mich und fragte gleich, ob ich Sunnamusk kenne und ob sie mir etwas zeigen dürfe. Nein und ja, natürlich! So bekam ich vier Düfte präsentiert, die ich allesamt sehr angenehm und rund fand. Meine Herausforderung: Ich hatte die Stunde zuvor im Breuninger verbracht. Meine Nase war nicht mehr zu Höchstleistungen in der Lage. Daher habe ich kurzerhand das Discovery Set von Sunnamusk mitgenommen: Sechs Bestseller – einmal quer durch’s Sortiment.
Mit frischer Nase möchte ich nun meine Eindrücke mit euch teilen. Für mich gibt es in dem Set zwei gute, zwei recht beliebige und zwei schlechte Düfte.
Mein Highlight:
Soft Paradise Eau de Parfum
Mein Liebling ist ganz klar der Paradise, der von der Mitarbeiterin auch als Bestseller vorgestellt wurde. Ich kann es verstehen: Ein schöner unisex Jasmin trifft auf würzigen Zimt und ein Rahmen aus cremigem Sandelholz und einem Hauch Zeder. Der gelistete Safran in der Kopfnote gibt entfernte Baccarat Rouge-Assoziationen, wird aber vom Zimt im Zaum gehalten. Ebenfalls in der Kopfnote gelistete sind Cypriol und Muskatnuss – beides bekomme ich gar nicht. Ebenso die Gartennelke in der Herznote. Getragen wird der Duft von einer ambrierten, nicht zu süßen Basis. Ein wirklich runder, harmonischer Duft, sehr alltagstauglich, zurückgenommen, aber durch den Zimt nicht langweilig. Der Name passt hier jedenfalls gut.
Auch schön:
Abid Ambre Eau de Parfum
Dieser florale Amberduft wir an Männer vermarktet. Für mich ist er ebenso unisex wie der Soft Paradise. Auf der warmen Amber-Moschus-Vanille-Basis liegt eine frische florale Ebene, die meine Nase nicht näher definieren kann, die aber aus Lilie, Orchidee und Rose bestehen soll. Ein Hauch von einer Kopfnote bringt in den ersten Minuten ein wenig Zitrik mit. Wenn ich mich sehr konzentriere, kann ich die Idee einer Grapefruit nachvollziehen. Insgesamt ist der Duft für mich ein angenehmer Daily, der nicht sonderlich aus der Masse heraussticht. Ein Wohlfühlduft, der auch im Büro und in der S-Bahn funktioniert.
Das beliebige Mittelfeld:
Night Illusion und
Zeyara
Zwei der sechs Düfte aus dem Discovery Set werden explizit an Frauen vermarktet. Normalerweise ein Grund für mich, um besonders aufgeschlossen diese Düfte zu erkunden. Beide holen mich allerdings nicht wirklich ab. Der Night Illusion vereint eine fruchtige Kopfnote mit einer floralen Herznote und einer ambrierten Basis. Kirsche, Himbeere und Pflaume verschmelzen hier weitgehend; nichts kommt klar heraus. Unangenehm ist das aber genauso wenig wie der dezente Blumenstraß aus Iris, Freesie und Orchidee. Kurz: der ist ganz nett. Ebenso wie der
Zeyara, der ähnlich aufgebaut ist: Der Kopf mit (eher künstlichem) Apfel und Bergamotte, das blumige Herz aus Frangipani und (eher stechenden) Maiglöckchen und eine Moschusbasis, zu der auch Kokosnuss gehören soll, die für mich aber mit Wohlwollen nur etwas Kokoswasser bereithält. Auch den Zeyara kann man ruhigen Gewissens sprühen. Viel Signature-Duft-Potential hat der aber nicht.
Zwei Nullnummern:
Amber Rose und
Golden Dust Original Eau de Parfum
Am Ende des Feldes liegen für mich zwei Düfte, die mich sehr unterschiedlich erreichen: Der Amber Rose erreicht mich mit unangenehmen Vibes von "Erba Pura | XerJoff" und
Kirkè Extrait de Parfum: Nach einer luftigen Kunstrose zu Beginn kommt innerhalb weniger Minuten das synthetisch-stechende Korsett eines Erba Pura. Dieser Duft ist klar von der erfolgreichen Duft-DNA inspiriert. Für Hardcore-Fans dieser Düfte durchaus einen Sniff wert.
Über den zweiten, den Golden Dust Original Eau de Parfum, kann ich nicht viel schreiben. Ich rieche ihn schlichtweg so gut wie nicht – weder auf dem Papier nicht auf der Haut. Dabei ist er keineswegs ein Molekülduft, bei denen ich mich auch regelmäßig schwertue. Der Duft soll süß, cremig, fruchtig, pudrig sein. Aha. Ich bekomme mit ganz viel Konzentration eine leichte Vanille – mehr nicht. Keine Grapefruit, keine Rose, keine fruchtigen Noten, kein Geißblatt, kein Moschus. Schade.
Alles in allem ist das Discovery Set eine schöne Reise. Ich habe nichts wahnsinnig Innovatives gefunden, aber immerhin zwei schöne Alltagsbegleiter. Und Sunnamusk hat noch einige Düfte mehr im Sortiment, die ich mal vor Ort testen werden. Vielleicht nehme ich bei der Gelegenheit gleich den Soft Paradise Eau de Parfum mit und starte ein Sharing?! Wer ist dabei?
Magst du mich bitte anschreiben, falls du auch zu mir ins österreichische Weinviertel versenden würdest! 🏆
Deinen Blog habe ich gerne gelesen !