Das (garnicht grauenvolle) Vetiverfeld - Modoc von XerJoff
Nachdem ich vor einigen Tagen über Kobe berichtete, kommt nun Modoc an die Reihe. Dank des Onlineshops ,,Aus Liebe zum Duft" kann ich die XerJoff Linie erleben und über sie Berichten. Wer noch nicht von XerJoff gehört hat, kann sich im genannten Onlineshop Informieren. Die Eaux de Parfum von XerJoff zeichnen sich durch die Qualität ihrer Inhaltsstoffe aus und werden in sehr aufwändig gestalteten Boxen aufbewahrt. Modoc soll ein Duft sein, der sich auf das Vetiver konzentriert. Ein paar wenige Tropfen des kostbaren Duftes verteile ich und dann der erste Riechtest:
Modoc riecht direkt nach dem Auftragen sehr weich und samtig, beinahe wie eine hochwertige Körpercreme, vermengt mit einem halben Vetiverfeld. Das Estragon und die Orangen schenken ein maskulines Feeling. Modoc hat dieses ,,Aha", man kann sich sofort in den Duft hineinversetzen, er wirkt vertraut und sehr beruhigend. Weiterhin erkennt man die Iris schon jetzt, in der Kopfnote. Ihr floraler Geruch rundet die zitrischen Beiklänge ab, sodass nichts stechendes übrig bleibt. Moment mal: Vetiver? Ja, doch in Modoc erscheint es ganz anders, als z.B. in Vetiver Guerlain oder Grey Vetiver Tom Ford. Das muss die Mischung mit anderen Gerüchen sein. Mit jedem Atemzug fühlt man sich wohl. Trotz aller weichen Noten ist Modoc nicht langweilig. Das Herz erscheint mit Orangenblüten auf der Bildfläche und bringt auch kleine Mengen Puder mit sich. In dieser Phase erinnert Modoc etwas an andere XerJoff Düfte, wie Kobe und Oesel, ist aber eigenständig genug um nicht mit einem der genannten Parfums verwechselt zu werden. Intuitiv würde man jetzt meinen, Modoc wird in der Basis noch um einiges pudriger und süßer. Doch diese hält eine Überraschung parat: Denn erst in der Basis entfaltet sich das Vetiver nochmals und lenkt vom süßlichen ab, sorgt für einen erdigen Beiklang. Ich bin kein großer Freund von Vetiver, fürchte mich aber nicht mehr vor der Note (die Konfrontationstherapie mit ,,Grey Vetiver" von Tom Ford hat mir sehr geholfen). Das Vetiver in diesem Parfum ist, wie bereits erwähnt, zart und wird von Moschus und Vanille im Zaum gehalten. Und schon stehe ich vor einem Rätsel: An was erinnert mich die Basis von Modoc? Es fühlt sich so vertraut an, so bekannt. Des Rätsels Lösung findet sich in meiner Parfumsammlung: Cruel Intentions by Kilian. Die beiden Parfums ähneln sich tatsächlich, vielleicht mochte ich Modoc daher von Anfang an so sehr? Das, was Cruel Intentions in meinen Augen so einzigartig macht, findet sich auch in dieser XerJoff Kreation wieder.
Modoc von XerJoff, dieser Duft hat das gewisse Etwas. Die Note, die einen sofort ,,Aha" denken lässt. Das Parfum kommt sofort auf meine Wunschliste. Modoc hat es mir sehr schwer gemacht, einen Bericht zu verfassen. Es ist eines der wenigen Parfums, zu denen mir nicht auf anhieb etwas einfallen wollte. Und sogar jetzt kommen mir zu Modoc keine Bilder in den Kopf. Ein kleines Mysterium, aber ein sehr angenehmes! Die Haltbarkeit von Modoc ist sehr gut und am Besten passt der Duft an etwas kühleren Tagen. Erst an solchen Tagen kann er richtig zur Geltung kommen.