Rosenrot

Nun, bei meiner Wiederbeschaffung von einst verstoßenen Düften, bin ich auch wieder zu dem Gartenduft Ellenas 'nach dem Monsun' gekommen und ich muss sagen, der Duft macht mich ratlos, wie ich ihn so sehr unterschätzt habe.

Der Monsun ist ja bekanntlich ein sehr kurzfristiger Regen, der aber Zerstörung und Heilung bringt. Zerstörung, da ganze Ernten unbrauchbar werden oder gar vernichtet, Heilung, da Gewässer, die verdreckt sind, mit Frischwasser, also durch den starken Regen, verdünnt werden.

In dem Duft liegt schon diese Modrigkeit, die aber nicht penetrant ist, reife Früchte, vor allem Melone kann ich herausriechen, aber über allem liegt wie ein Schleier der kühle Vetiver.
Dieser Vetiver lässt den Duft nicht abstoßend und morbide wirken, was leicht sein kann, wenn ein Duft diese Modrigkeit ausstrahlt, wie es manchmal bei Liliendüften der Fall ist.

Ich habe mich kundig gemacht und Vetiver ist ein Gras Asiens, dem eine entgiftende Wirkung des Bodens zugeschrieben wird, welches unter anderem als Umrandung von Äckern gepflanzt wird.
Dies hat Ellena auch in seinem Duft umgesetzt, der neutralisierende, heilendende Vetiver, der den Duft in seinem ganzen Verlauf begleitet.

Als Kunstwerk bezeichne ich den Duft, da er nicht nur gefällig und Dekoration ist, vielleicht auch nicht jedermanns Sache oder immer tragbar, aber eine grosse olfaktorische Umsetzung ist dem grossen Parfummeister J.C. Ellena mit dem Duft gelungen.

Auf jeden Fall bin ich erstaunt, dass ich das so nie wahrgenommen habe, als ich ihn dahin jagte, wo der Pfeffer wächst, hm, ich scheine zu reifen...