Runa

Runa

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6 - 8 von 8
Runa vor 4 Jahren 11 9
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Liebe, die klebt
Du bringst alles mit, was ich mir wünsche.
Du bist süß, wärmend, anziehend, magisch, mystisch.
Du gibst mir ein Wohlgefühl, sagst mir, was mir gefällt.

Du bist salonfähig, ohne dich mit Glamour umgeben zu müssen.
Du kannst es, brauchst es aber nicht.
Du bist eben, wie du bist, unscheinbar, unauffällig, der nette Typ von nebenan.
Kommt man dir näher, umhüllst, betörst und verführst du mich, langanhaltend, vom ersten bis zum letzten Moment, an den ich mich dann später schlaftrunken schon nicht mehr erinnern werde, denn schließlich ziehst du mich weg von den hellen Lichtern dieser Stadt in die dunklen Seitenstraßen, wo bis zum Morgen unterhalb von schlichten Neonreklamen nur noch spärliche Lichter die verhangenen Fenster der Läden durchscheinen, um auf sich aufmerksam zu machen. Hier kennst du dich aus. Hier passt du eher hin, als in die Blitz- und Glanzlichter der High-Society, die es hier vereinzelt aber auch gibt, nur unerkannt bleiben will - Underground. Die hier zubereiteten Cocktails sind nur in der Basis „Klassiker“, anfangs noch fruchtig, aber durch blumig beigemischten Aromen in ihrer Wirkung schwerer. Sie vermengen sich süß mit dem rauchgeschwängertem Flair der umgebenden Szene.

Längst nimmst du mich vollkommen ein, umschmeichelst mich, zeigst mir aber auch, dir zunehmend zu verfallen, denn deine Umarmung wird immerzu mehr und fester.
Du willst nicht loslassen. Selbst wenn ich aufhören will, machst du weiter, als ob nichts wäre. Irgendwann raubst du mir die Sinne für alles andere, nimmst mir schließlich den Atem bis in den Schlaf.

Am nächsten Morgen wache ich auf, und du steckst immer noch tief und fest in meinen Kleidern. Unweigerlich folgen meine Versuche an die Erinnerungen des Abends, der Nacht mit dir. Nichts davon will oder lässt sich verdrängen.
Ich will einen großen Bogen um all das zu machen, dich weglegen. Aber genau dadurch erneuert, schleichst du dich wieder mehr und mehr ein in meine Sinne, verlockst unnachgiebig dazu, dich wieder zu tragen, zeichnest, versprichst mir denkbar andere Szenarien, andere Highlights, anderer Flair, andere glamouröse Umgebungen in einer anderen Stadt. Aber sobald du mich wieder in die Seitenstraßen ziehst, werden es wieder die gleichen Établissements, Clubs, Läden, Bars mit ihren benebelnden Cocktails sein, die einladen. Dein Spiel, dein Programm wiederholt sich aufs Neue.

Ich weiß, dass du süchtig machen kannst.
Ich weiß, wie gefährlich du bist, und
Ich weiß auch darum, dass „overdosed“ zum „Overkill“ führt.

Ich brauche Abstand, weiß aber schon jetzt, dass ich immer wieder mit dir gehen werde.

9 Antworten
Runa vor 4 Jahren 31 10
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
I Never Walk Alone
Nachdem ich weiß, was ein „Chypre“ ist,
sage ich mal, dass das kein „Chypre“ ist!

Nachdem ich hier einige Kommentare und Statements überflogen, nur stellenweise, teilweise oder auch mal ganz gelesen, mir die Bewertungen angesehen habe, scheint es sich bei „Idôle“ ja eher nur um einen „Allerweltsduft“ zu handeln. Nichts besonderes, so ganz oder auch nur „okay“ vielleicht, am Ende noch „ganz nett“ vielleicht, ..., wobei wir doch alle wissen, dass „ganz nett“ oftmals eher nur die kleine Schwester von „ ... “ bedeutet, ...

Nach dem ersten Test in der Parfümerie hatte ich mich wohl eher von der Meinung 2er Freundinnen beeinflussen lassen, die zuerst den Tester hatten: „Neeee zuuu süüß - riech‘ auch mal!“ und schnell wieder weggestellt. Meinungen sind subjektiv, zuuuuu süß fand ich ihn nämlich nicht, aber weiter ging’s, damals.

Die Versuchung blieb aber doch zu groß für mich, denn erstens gefiel mir der Duft nicht schlecht, und zweeeiiitens, ganz ganz unabhängig davon, ist die Versuchung des Flakons nämlich ganz und gar nicht zu unterschätzen!!!
Und aus „Erstens + Zweitens“ wurde „Kaufen!“ - ohne weiteren Nachtest.

Nachdem „All Dem“ sagte ich ja schon letztens in einem Statement, wie ich das Parfum in Kürze dargestellt empfinde:
Idôle ist sanft. Leise. Ein stiller Begleiter. Fast imaginär. Einer, der einem trotzdem immer wieder sagt, „Ich bin bei dir. Ich verlass dich nicht. Du riechst, duftest gut!“
Das verleiht doch so irgendwie Sicherheit, oder? Das sogar ohne zu nerven oder zu kleben!

Von Beginn an ist da nämlich nichts stechend, beißend. Anfangs auch hier wieder etwas die Birne. Nicht so direkt, wie bei Irrésistible (Givenchy), aber ganz leicht, da irgendwo unter einem wabbelnden Duft eines Bouquets frischer Feld- und Wiesenblumen, mit den Fingern zerrieben. Ein Hauch von der Rose immer dabei. Das alles von Jasmin und Moschus getragen.
Der Duft bleibt für mich insgesamt stabil - für manche wird er damit vielleicht langweilig. Ich sage aber nein, denn er hält, was er verspricht. Und das, solange er wirkt. Und auch die Haltbarkeit kann sich durchaus sehen lassen.

Idôle - ein sehr angenehmer, unauffälliger, weicher Duft, immer mehr hautnah werdend, aber einen nie verlassend. Kein Duft für den Abend. Kein Duft zum Ausgehen. Kein besonderer Duft. Kein Allerweltsduft. Ein rundum schöner Duft. Leicht. Frisch. Wohlgefühl über den Tag.

Ich glaube, unser tête à tête wird nicht kurz.
10 Antworten
Runa vor 4 Jahren 28 11
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Schmelzender Inhalt in harter Schale
Dieses Parfum ist sicher nicht gerade der geeignetste Kandidat, an dem man sich mit seinem ersten Kommentar versuchen sollte.
Ich wage es trotzdem, weil neben der Fülle an Kommentaren meiner hier nicht entscheidend ist und weil ... na ja ... La Nuit Trésor À La Folie und ich keine so enge und heiße Beziehung haben, sondern eigentlich nur zu gewissen Anlässen wirklich mal (buchstäblich) Kontakt miteinander aufnehmen. Anders gesagt, wäre ich „es“ (La Nuit Trésor À La Folie) - ich würde mich total vernachlässigt fühlen ... :(

Nichts kommt allerdings von ungefähr und das mit uns, zwischen uns, hat auch seinen Grund, und wenn ich so in mich hineinschaue, ist das mehr von Respekt getragen, als alles andere. Durch unser Miteinander verkörpert La Nuit Trésor À La Folie für mich eine besondere Ausstrahlung und Eleganz und ist weder ein allerwelts noch alltägliches Parfum — La Nuit Trésor À La Folie ist so gesehen nicht heiß, sondern erstmal wie Eis!

Der Flakon aus dickem Glas erscheint geradezu gewaltig, schwer und sehr solide in - angedeutetem - Diamantenschliff. Die dunkle, verlaufsfarbene Färbung zwischen Schwarz und Rot wirkt magisch anziehend, ich spüre, hier etwas nicht gewöhnliches in den Händen zu halten.
Die Verschlusskappe ist im Gegensatz zum Flakon eher unauffällig, jedoch sehr passend gehalten, einfach und sehr flach, die Symmetrie des Flakons nicht störend oder auseinanderreißend. Eine Art „Schönheitsfehler“ sehe ich allerdings darin, dass er nicht aus Glas, sondern leicht und aus klarem Kunststoff gefertigt ist und dadurch die stets gefühlte Kühle des Flakons in Hand und Fingern nicht gleichermaßen überträgt und spüren lässt.

Sprüher links, rechts, Handgelenke ... und dann kommt das, warum es keine so heiße Liebe mit uns ist, denn etwas rauchig Kaltes, leicht verruchtes, nehme ich wahr, nichts erwartet Süßes oder Warmes ist dabei. Das mag die Kombination der angegebenen Kopfnote sein, und ich für mich entdecke dann dabei auch etwas an abgekühlt und verbranntes Holziges dabei, vielleicht aus der Basisnote.
Die erste gefühlte Stunde baut À La Folie damit mir gegenüber trotz direktem Körperkontakt eine gewisse Art von „Kühle und vor allem Distanz“ auf - ich suche nicht (mehr) danach zu riechen, wie À La Folie duftet. Vielmehr ist es so, hin und wieder über Bewegungen, die man macht, hier und da das Parfum in seinen von ihm ausgestrahlten Spitzen wahrzunehmen, denn À La Folie ist und bleibt eigentlich sehr körpernah. Diese „Spitzen“ sind dann aber wieder warm, leicht fruchtig, beerig und wenn ich mit der Zeit mal mehr davon haben möchte, wieder nach dem Duft „schnüffel“, stelle ich mit der Zeit mehr und mehr fest, wie diese kühle Distanz weicht und sich liebliche, süße, teils fruchtige Wärme anstelle ihrer breit macht - die Ausstrahlung und Eleganz dabei trotzdem jedoch erhalten bleibt. À La Folie entwickelt in seinem Spiel eine eigene, besondere Aura, welche mehr und mehr cremig wird, sich fast sogar zuletzt dann auch noch so (im Kopf gefühlt) anfühlt.

À La Folie ist ein besonderes Parfum in meiner Sammlung. Verglichen mit den anderen ist es nicht „straight“ von Anfang bis Ende, sondern wechselnd magisch und bleibt verzaubernd, schließlich ist es das gleiche, einst aufgetragene Parfum.

Mit À La Folie werde ich jedesmal aufs Neue erst mit der Zeit warm und das übernehme ich inzwischen so auch längst für mich, denn ich kenne keinen besseren Ausgehduft und spiele das dahinschmelzende Spiel „à la folies“ einfach mit!

Dankeschön fürs Lesen und bis zum nächsten Mal, vielleicht! ;)

PS:
Das mal so hier (auch für mich bewusst) in diesem Kommentar zu formulieren, hat 2 Veränderungen zur Folge:
1. Anpassung meiner Bewertung um +0,5 und
2. raus aus dem Ordner „Outlet“!


11 Antworten
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