Schnüfflbart

Schnüfflbart

Rezensionen
6 - 10 von 12
Schnüfflbart vor 8 Monaten 2
5
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Zitronen auf der Blumenwiese
Dieser Duft war Teil einer Parfumsammlung, welche ich bei einer Auktion gekauft hatte. Sillage hatte ich nie auf dem Radar, ich bin also eher zufällig zu diesem Duft gekommen. Nach und nach teste ich die mir noch unbekannten Düfte aus dieser Sammlung durch und heute war nun Sillage dran. Der Flakon ist schwer wie ein Ziegel und mir etwas zu prollig. Der Sprühkopf ist aber sehr angenehm.

Bei meinem Flakon handelte es sich um eine Abfüllung von November 2022 der noch ca. 70% voll war. Das Parfum hatte also schon ordentlich Zeit zu reifen, was bei den Düften der Arabischen Hersteller bekanntlich noch zu spannenden Entwicklungen im Duftprofil führen kann. Gerade bei den zitrisch-frischen Düften werden bei neuen Badges oft Klostein-Vergleiche gemacht und die stechende Synthetik bemängelt. Das ist auch hier in den Rezensionen und Statements zu lesen (Domestos und andere WC-Reiniger). Ich selbst habe diese Erfahrung auch schon bei anderen Düften von Lattafa, Armaf und Afnan et al machen müssen.

Dieser ältere Badge hat nichts von einem WC-Reiniger in sich. Die Zitrik ist nach dem aufsprühen sofort da und auch etwas synthetisch, wenn man zu nahe rangeht, aber nicht auf eine stechende penetranet Art. Diese zitrische Kopfnote ist während 10-15 Minuten präsent und geht dann in die blumige Herznote über. Hier dominiert für mich Jasmin, aber auch die Rose macht sich bemerkbar. Die Iris hingegen hatte offenbar ihren freien Tag. In diesem Stadium riecht der Duft für mich wie Zitronen auf einer Blumenwiese und kommt bestimmt gut an warmen Frühlings- und Sommertagen.

Mir persönlich ist die Herznote zu blumig, besonders wenn sich die zitrischen Noten nach ca. 30 Minuten weiter zurückziehen. Nach einiger Zeit kommen dann etwas süssliches Holz und leicht metallische Noten hervor, aber das Blumige bleibt über Stunden bestehen. Aus diesem Grund finde ich diesen gereiften Duft eher weiblich-unisex. Die Haltbarkeit ist sehr gut: Auch nach 8 Stunden kann ich den Duft immer noch deutlich wahrnehmen.

Die Sillage ist ordentlich und raumfüllend: Ich hatte nur zwei Sprüher auf meinen Unterarm aufgesprüht. Als meine Tochter eine Stunde später nach Hause kam rief sie "wer hat denn hier frisch geduscht?" als sie zur Tür reinkam. Sie meinte dann aber auch, dass es etwas nach Oma rieche (die Jasmin liebte und immer im Haus hatte).

Das Original von Creed habe ich nie getestet. Daher kann ich keinen Vergleich machen. Ich finde den Duftverlauf interessant, wenn auch wenig raffiniert. Es ist kein Duft, den ich mir solo kaufen würde da er mir zu blumig ist. Meine Frau findet ihn aber ganz ansprechend und hat ihn flugs in ihre Sammlung einverleibt. An ihr rieche ich ihn gerne :)

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Schnüfflbart vor 11 Monaten
5
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Duschgel-Melange
Eternity Cologne ist ein durchschnittlicher und etwas belangloser Duft der nach einer Melange aller Duschgels in der Kabine der U16-Auswahl des lokalen Fussballvereins duftet. Er passt fürs Gym oder sportliche Freizeit-Aktivitäten. Die Eröffnung ist synthetisch fruchtig und kann im Sommer wohl gefallen, aber auffallen wird man nicht damit. Man riecht einfach wie frisch geduscht. Die angegebenen Herznoten werden für mich von der Synthetik erdrückt. Im Drydown wird der Duft dann etwas "reifer" und etwas holzig, am Schluss wird er leider leicht muffig.

Die Sillage ist in der ersten Stunde Ok, danach zieht er sich allmählich zurück. Wenn er die muffige Phase erreicht, ist er gottlob nur noch hautnah zu erriechen. Die Haltbarkeit liegt bei ca. 6 Stunden.

Kann als Eintstiegsduft für einen jungen Bursche passen. Geübte Nasen rümpfen sich
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Schnüfflbart vor 12 Monaten 3 1
2
Flakon
3
Sillage
4
Haltbarkeit
7.5
Duft
Dem Boss sein Stellverteter
Den Duft habe ich mir für 6.50 bei einer Bestellung mitbestellt und meine Erwartungen waren aufgrund der Rezensionen höher als es die Preisklasse erwarten liesse. Wie viele der Rezensenten war ich erstaunt über die Ähnlichkeit zum Original Boss Bottled. Für mich ist dieser Duft ganz leicht cremiger und der Apfel ist nicht ganz so prominent wie beim Original. Aber die Ähnlichkeit ist wirklich frappant. Den tiefen Preis merkt man aber definitiv bei der Performance: das Original ist ja schon zurückhaltend, aber Grey Point ist noch lauer.
Im direkten Vergleich merkt man schnell, wer der Chef ist und wer wegen seiner schwächeren Leistung eben nur der Stellvertreter ist. Oversprayen ist angesagt, damit man wenigstens eine dezente Sillage hat. Diese bleibt dann ca 2h. Der Duft war bei mir nach ca. 4h noch sehr hautnah zu erschnüffeln. Daher ist also neben Overspraying auch regelmässiges Nachsprayen angesagt.
Der Flakon ist erwartungsgemäss sehr billig. Der Deckel hält kaum, der Sprühkopf ist in einer billigen silbrig lackierten Fassung, bei der die Farbe nach kurzer Zeit abblättert und der Sprühkopf hakt manchmal etwas.
Für das Geld ist Grey Point aber auf jeden Fall einen Blindbuy wert, wenn man eine günstige Alternative zum Boss Bottled sucht. Wer einen angenehmen und sehr dezenten Duft fürs Büro sucht, wird hier fündig.
1 Antwort
Schnüfflbart vor 1 Jahr 3 4
5
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Percival light
Montblanc Legend wird als Duftzwilling des Fierce von A&F und von PdM Percival genannt. Fierce hatte ich leider nie. Zu Percival von PdM kann ich aber einen Vergleich ziehen.

Ich habe Percival in meiner Sammlung und mag den Duft sehr. Als ich erfuhr, dass Legend ein Duftzwilling sein soll, trieb mich die Aussicht auf eine günstige Alltags-Alternative dazu, einen gebrauchten 50ml Flakon zu einem Schnäppchenpreis ersteigern.

Um es schon Eingangs zu sagen: ja, Legend und Percival sind sich ähnlich, "aber"....

Wie Percival beginnt auch Legend in der Kopfnote mit einer synthetischen Fruchtigkeit, begleitet von einer dezenten Frische. Duschgel-Assoziationen sind durchaus berechtigt. Bei Legend zieht sich die Kopfnote aber schon nach wenigen Minuten zurück und mach einer frisch-holzigen Herznote Platz, die ich durchaus angenehm finde. Die floralen Noten aus der Duftpyramide kann ich bei Legend, anders als bei Percival, nicht herausriechen.
Der Duft macht danach auch keine nennenswerte Entwicklung mehr durch, er bleibt für mich holzig-frisch. Die Tonkabohne kann ich in der Basisnote noch dezent erhaschen, was dem Duft noch etwas gemütlicher macht.

Der Duft ist dabei deutlich schneller in seiner Entwicklung als Percival und auch deutlich weniger potent: bei 5 Sprühern wird er anfangs leicht wahrgenommen und hält etwa 5-6 Stunden, wobei er die meiste Zeit hautnah bleibt. Nachsprühen ist also angesagt. Die Sillage bleibt auch dezent. Würde ich 5 Sprüher von Percival aufsprühen, wäre es tätlicher Angriff auf mein Umfeld.

Somit ist der Duft ein guter Begleiter für Büro und Freizeit, da er angenehm, einfach und unaufdringlich ist, aber durchaus eine selbstsichere Männlichkeit ausstrahlt. Komplimente wirst du wohl keine erhalten, weil er einfach zu zurückhaltend ist. Für Dates oder den Abend ist er auf jeden Fall zu wenig potent.

Ich finde den Duft ganzjährig tragbar. Persönlich würde ich ihn bei Temperaturen ab 25° aufwärts nicht tragen, da er mir zu wenig frisch ist.

Altersmässig würde ich ihn definitiv nicht als Teenager-Duft einordnen. Nach oben ist die Skala aber offen.

Der Preis von rund 40.- für 100ml ist mehr fair. Es gilt aber zu bedenken, dass man von diesem Wässerchen etwas mehr aufsprühen muss.

Im Vergleich zu Percival ist Legend deutlich flacher und hat nicht dieselbe Performance. Das macht Legend aber nicht schlecht. Im Gegenteil:
Der Duft ist einfach ein angenehm holzig-frischer Begleiter, der eine gewisse "Wohligkeit" aber auch eine selbstsichere Männlichkeit ausstrahlt.
Ich seher hier einen Mann, der auf unüberhebliche Art mit sich selbst zufrieden ist und nichts zur Schau tragen muss.

Werde ich Legend nochmals kaufen, wenn der Flakon leer ist? Nein, ich bleibe bei Percival. Dessen deutlich höherer Preis wird durch die bessere Performance locker wieder wettgemacht.
4 Antworten
Schnüfflbart vor 2 Jahren 4 3
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Kein Nadelholz, aber Leder
Dieser Duft hat keine Spur von irgendwelchen Nadelbäumen und überrascht mit einer ordentlich schweren und süssen Darbietung.

Er eröffnet mit Muskat, begleitet von einer etwas stechender Zitrik, die aber nach wenigen Augenblicken verfliegt. Und ab diesem Moment nehme ich vor allem Leder wahr, welches bis zum Schluss in wechselnder Begleitung präsent bleibt. Der Lavendel möchte dabei sein, zeigt sich kurz, wird aber von starkem Safran und Leder übertönt und zieht schnell wieder ab. Daher wird dieser Duft für mich zu keinem Zeitpunkt grün. Der Pfeffer ist in der Herznote auch nur leise wahrnehmbar. Die Herznote ist denn auch das, was mich an diesem Duft am meisten stört: Mir persönlich ist die Safran/Leder-Kombi in der Herznote zu erdrückend.
In der Basis ist dann weiterhin das Leder für mich die dominierende Note, begleitet von süsslichem Sandelholz.

Der Flakon in seiner Zapfenform hat etwas kultiges, der billige Kunststoffdeckel fällt aber bei der geringsten Berührung ab. Der Zerstäuber ist hingegen gut.
Die Projektion ist auf armlänge gut wahrnehmbar, die Sillage ist in der Kopf- und Herznote ebenfalls gut wahrnehmbar aber nicht erdrückend.

Alles in allem für mich ein schwerer süsser Duft, den ich am ehesten an einem Winterabend oder an kalten Tagen tragen würde. Der Duft ist für mich durchaus unisex.

Beim Preis von schlappen 10.- sogar einen Blindbuy wert, wenn man einen schweren Duft für die kalten Tage sucht und Leder mag.

Die Herznote passt mir leider gar nicht, weshalb der Duft weiterziehen wird.

3 Antworten
6 - 10 von 12