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Summermics Blog
vor 1 Jahr - 20.12.2022
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Eine Liebeserklärung an das Gestern. Nein, an das Heute!

Mein hallo an Euch alle in Nah und Fern,

so oder so ähnlich wurden früher gerne Grüße begonnen. Im Fernsehen, im Radio, in sonstigen Grußbotschaften aller Medien. Ja, früher…. Wer erinnert sich nicht gerne an die guten alten Zeiten…da Showmaster wie Kuhlenkampf, Thoelke, P. Alexander, D.-T. Heck etc. die Herzen der Menschen erreichten und schon Tage, was sag ich, Wochen! vor jeder Sendung diese aus Vorfreude höherschlagen ließen.

War das wirklich so? Ja, es war so. Und es war für allermeisten Menschen einfach schön.

Mal ehrlich jetzt? Es gab einfach auch nichts anderes 😂. Junge Menschen heutzutage kennen die alten Recken gar nicht mehr. Meine Word-Rechtschreibekorrektur schreitet sofort ein, weil es ‚Kuhlenkampf‘ als ‚Kuhlen Kampf‘ verbessert haben möchte…

Es waren seinerzeit ausnahmslos Männer, die in Shows, Reportagen, Sportsendungen etc. zu Ikonen gemacht wurden. Mit all dem unterschwelligen, oft genug sicher auch offenen Sexismus, der seinerzeit sogar als erfolgsentscheidend, weil ‚männlich‘, geduldet und sogar gefeiert wurde.

Diese Zeiten ändern sich gewaltig. Das ist gut so. Ein Medienmogul Weinstein, etwa, sitzt jetzt im Knast, weil er noch mehr als sexistisch war. Viel zu lange vertuscht von der Sprachlosigkeit der Betroffenen und der Wissenden. Die Me-too-Bewegung war ein überfälliger Befreiungsschlag.

Nichts gegen Männlichkeit! Toll, wenn ein Mann Gelassenheit, Charisma, Seriosität und stilvolle Erotik verkörpern kann.

Tragischerweise hält sich jedoch eine machtzentrierende Übermännlichkeit in vielen Bereichen des Lebens und der Welt auch heute noch. Das Geltungsbedürfnis eine Putins, eines Trumps und anderer Diktatoren, auch der dementen Wirrköpfe im Iran und anderer fanatisierter religiöser Systeme in der Welt zeigen, wie tief diese zerstörerisch dominante Gedankenwelt auch heute noch verbreitet ist und für Gewalt, Schrecken, Angst und einfach Unfreiheit steht. Die Macht des westlichen Kommerzes und die Ausbeutung von Menschen und der Natur zur Ermöglichung von Luxus und Machthunger sind nur die zweite Seite der Medaille. Derselben Medaille.

Aber es geht mir nicht um Sexismus. Oder um Machthunger. Es geht um etwas eigentlich Grundpositives: Um die Vielfalt der Freiheit im Leben. Um die Freiheit der Vielfalt im Leben. Es gibt heute so ungeheuer viel mehr Angebot in Sport, Show, Soap, Werbung, Medien, Sozialen Plattformen. Mit Stars und Sternchen, Influencern, YouTubern etc. Einfach so vieles, dass die Alten da nicht mehr mitkommen.

Und unsere jungen Menschen? Für die ist das normal. Die kennen das gar nicht anders. Die lernen gewohnheitsmäßig und instinktiv damit umzugehen. Auch lernen sie, mit der Austauschbarkeit der Idole umzugehen. Ist ein Idol abgegriffen, kommt ein neues. Es ist vergleichsweise schnelllebig geworden auf der Welt. Doch es ist das Recht der Jugend, eigene Musikstile und Modestile zu gebären und zu feiern, eigenen Stars zu huldigen und zu sie feiern, sich eigene Gedanken über die Freiheit zu machen. Und über die Vielfalt. Sie müssen jedoch auch die eigene Verantwortung annehmen, um darin glücklich zu sein. Denn Freiheit und Vielfalt sind nur der helle Glanz, in dessen Schatten Oberflächlichkeit, Austauschbarkeit und Verschwendung lauern.

Im Zweifel aber wünsche ich uns allen aber diese Freiheit und Vielfalt. Lieber jedenfalls als das Leben im Gestern. Auch wenn ich es vermisse, wie sehr sich meine Mutter auf Kuhlenkampf, oder noch mehr, auf die große Peter Alexander-Show einmal jährlich vor Weihnachten freute. Und wir Kinder uns doch auch. Diese innige Vertrautheit und einfachen Rituale. Es gab einfach nichts anderes….

Ich wünsche Euch allen wunderschöne Festtage, ruht Euch aus, schöpft Kraft für Euer Leben und Eure Liebsten. Genießt Eure Lieblingsdüfte!

Frohe Festtage Euch allen und Euren Müttern und Vätern!

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