TonkaBell

In den ersten Momenten bekommt man den typischen Oldschool-Shalimar Charakter gemischt mit Bittermandel. Im weiteren Verlauf verfliegt diese DNA jedoch größtenteils und es kommt immer mehr Bittermandel und Tonkabohne hervor, die den Duft so unglaublich warm machen. Rose und Iris machen den Duft sauber und pudrig. Die Vanille rundet das Ganze ab. Man fühlt sich geborgen und wohl. Von Jasmin-Sambac und Bergamotte nehme ich persönlich nichts wahr.

Für mich ist es ein ganz besonderer Duft, der schönste Shalimar-Flanker, den ich bisher gerochen habe.

Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber meinen trifft es umso mehr.

Ich hatte zuvor schon viel von Dior Addict gehört, habe ihn aber leider nie in einer Pafümerie finden können…

In meinem Winter-Urlaub im Schwarzwald hatte ich Lust ein bisschen zu stöbern und so betrat ich eine kleine familiengeführte Pafümerie in einer romantischen Altstadt.
Die Verkäuferin begrüßte mich freundlich und der nächste Eindruck war der Anblick von dem schlichten Flakon des Dior Addict.
Diesmal stand er da und fiel mir sofort ins Auge. Als sei es so vorherbestimmt gewesen. Endlich hatte ich die Möglichkeit den Duft zu testen, der so gut zu mir zu passen schien.

Ich sprühte einen leichten Nebel in die Luft, schloss die Augen und habe den ersten Eindruck dieses Dufts genossen.
Mir kam ein Lächeln auf die Lippen, weil ich glücklich war, mich nicht getäuscht zu haben und weil der Duft mich nicht enttäuscht hat. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Er war noch besser, als ich ihn mir vorgestellt hatte.

In meiner Euphorie wollte ich den Duft nicht gleich kaufen, weil ich wusste, es ist nicht vernünftig. Normalerweise kaufe ich die Düfte aufgrund des Preises im Internet.
Also sprühte ich mir den Duft erst einmal auf und entschloss mich dazu, zu beobachten, wie er mir im weiteren Verlauf gefallen würde. - Wenn er mir gefällt, könne ich ihn ja dann online kaufen, dachte ich mir.

Ich verabschiedete mich dankbar und verließ die Pafümerie mit Dior Addict auf meinem Handgelenk und einem Lächeln im Gesicht.
Ich ging wenige Schritte in einer kleinen Gasse in der ich mich befand und roch dabei an meinem Handgelenk. Nun nahm ich diese wunderschöne Madagaskar Vanille mit dem arabischen Jasmin Sambac wahr. Alle Duftnoten vereint ergaben ein Meisterwerk.

Ich blieb stehen, verharrte für eine Sekunde und wechselte die Richtung.
Meine Schritte führten zurück in die kleine Pafümerie. Die Verkäuferin lächelte mich an und ich lächelte verlegen zurück, weil ich nicht stark geblieben war.
Aber das war mir in dem Moment egal - für mich stand fest: Ich brauche diesen Duft. Jetzt.
Ich verließ also nun zum zweiten Mal, von Glück erfüllt und mit Dior Addict in meiner Tasche diese charmante Pafümerie und freute mich auf die nächsten Urlaubstage mit diesem wunderbaren, eleganten Duft.

Der Duft erinnert mich an einen romantischen Winterurlaub im verschneiten Schwarzwald und ich möchte ihn in meiner Sammlung nicht mehr missen.

Es war Liebe auf den ersten Riecher.

Velvet Tonka war mein Einstieg in die Welt der Nischen-Parfums bzw. viel mehr in die Welt der besonderen und interessanten Düfte.

Im Dezember 2023 besuchte ich mit Freunden eine Pafümerie, die genau solche Parfüms anbietet.
Ich beschrieb der Verkäuferin, dass ich auf der Suche nach einem warmen, pudrigen Duft sei. Da ich aber bisher eher anspruchslos war und mich von den Trends habe leiten lassen, konnte ich nicht genauer beschreiben, was mir wirklich gefällt. Und vor allem war ich nicht dafür gewappnet, was mich nun erwarten würde.

Die Verkäuferin kam mit einem schönen, schweren Flakon um die Ecke mit den Worten, dass dieser leider so beliebt sei, dass er nun leer getestet sei und auch neue Flakons aktuell nicht mehr vorrätig seien.
Sie ließ mich allerdings am Deckel riechen und übergab mir den wertigen Flakon, aus dem ich schließlich doch noch einen Tropfen erhaschen konnte und diesen auf mein Handgelenk gab.

Beim ersten Riecher war ich bereits völlig eingenommen und erstaunt. Eine solche Art von Duft hatte ich schließlich noch nie gerochen. Ich war Parfums wie Coco Chanel Mademoiselle oder Dolce & Gabbana the One gewöhnt, die zwar in meinen Augen immer noch gut sind, allerdings einfach auch sehr gefällig und nahezu nicht so interessant sind.

Mich umhüllte sofort eine starke Marzipan-Note, die ich gerade zur Weihnachtszeit sowieso sehr gut leiden konnte. Ich kannte mich mit Duftnoten zu diesem Zeitpunkt nicht gut aus und möchte dies auch jetzt noch nicht über mich sagen. Allerdings war der Dufteindruck für mich vollkommen.
Die Noten schienen perfekt aufeinander abgestimmt, denn ich wusste, dass da noch was anderes als Mandel oder Tonka vorhanden sein musste. Heute weiß ich, dass Noten wie Vanille und Amberholz dazu beigetragen haben, dass der Duft sehr abgerundet erscheint.

Völlig beeindruckt und glücklich verließ ich die Pafümerie mit einer Erinnerung in Form des letzten Spritzers aus dem Flakon, an dem ich mich nun den Rest des Tages erfreuen konnte.
Ich konnte gar nicht genug bekommen, sodass ich schon Angst hatte, dass wenn ich immer weiter daran rieche, der Duft bald weggerochen sei.

Von Moment zu Moment nahm ich somit also auch eine Entwicklung des Duftes wahr. Der Duft wurde immer cremiger, trockener und pudriger. Er überzeugte mich immer mehr, sodass spätestens zu diesem Zeitpunkt für mich klar war, dass ich nicht mehr ohne ihn kann und ihn mir zulegen werde.

Bis heute bin ich immer noch erstaunt von diesem Duft und trage ihn nicht nur in der kalten Jahreszeit sehr gerne. Vielleicht auch weil er mich einfach an die sehr eindrucksvolle Zeit meines neuen Hobbys erinnert und der Duft meinen Winter erwärmt hat.
Mein Umfeld nimmt diesen Duft sehr positiv wahr, sodass ich die Sillage als gut bewerte. Der Duft hält bis zur letzten Umarmung des Tages an.

Mit diesem Duft fühle ich mich wohl und geborgen. Ab und an trage ich ihn zum ins Bett gehen auf.

Eine Liebe, die nicht enden wird.