Vally

Belle ist weiblich. Stark. Selbstbewusst. Dabei so ultra feminin und echt, dass sie fast zum Anfassen ist. Keine Schnörkel, kein Fake. Sie steht zu sich, ist präsent und unwiderstehlich (süß)! Besser gesagt süß-fruchtig, mit einer traumhaft inszenierten Birne. Trotz der Vanille und des Ambers ist es ein heller Duft. Er hat wenig schweres an sich, ist cremig und warm, jugendlich-wild, verspielt. Und sexy, ohne zu betören oder sich zu sehr anzubiedern.
Belle setzt ein Statement und wird nie kleinlaut. Die Sillage ist in den ersten Stunden eine 10/10.
Danach wird sie körpernäher und der Amber schenkt ihr mit dem Leder eine intimere, animalischere und leicht herb-süße Note.

Belle ist eins: trotz Designer kein Mainstream, nie langweilig, weiblich mit einem Touch ins herb-maskuline. Toller Signature Duft für die, welche es gerne etwas lauter mögen. Für Tage an denen man seine Stärke und Weiblichkeit noch mehr unterstreichen möchte.
Aber auch gerade dann, wenn Belle verletzliche, einsame, schwere Tage hat wirkt Ihre exotische Vetivernote beruhigend und erdend. Der balsamisch-süße Amber lässt sie beschützend wirken.
Das Leder, welches ab der Herznote immer mehr durchkommt ist sanft, natürlich und sinnlich.

Belle, das bin ich, du und kann jede andere Frau sein. Sie zeigt uns Ihre gegensätzlichen, fröhlichen wie intimen Seiten und sagt vor allem eins: Love yourself… Belle mon amour.

Wer also auf süß-fruchtige Amberdüfte steht und für den Belle bzw. Belle le parfum eine olfaktorische Augenweide ist, könnte auch den Star of the Season von Orlov probieren. Er ist ein würzig- holziger Duft, allerdings mit einer dominanten Pflaume in der Kopfnote. Dattel, Tonkabohne und Vanille verleihen dem Duft eine kuschlige Wärme, das Zedernholz fügt die nötigen ausgeprägten dunklen, tiefen, leicht würzigen, holzigen Noten hinzu.
Zuallerletzt, in der Herznote beschert die Ambrette einen reichhaltigen, süßen, amberartigen, deutlich an Wein oder Cognac erinnernden, vielschichtigen und komplexen Duft, in welchem man einen leichten Lederanklang findet.

Kein Wunder wenn wir alle drei großartig und von Ihrer DNA her ähnlich finden- sie sind alle vom zauberhaften Quentin Bisch erschaffen.

Der Duft ist ein Wagnis und ein Kunstwerk zugleich. Raus aus der Tradition und den bekannten floralen (Rosen) Düften, hin zur künstlerisch-modernen Entfaltung und dem Brechen mit Konventionen. Ein Rosenduft so anders wie erwartet. Es ist ein Bild in grün und frisch-würzig. Unnahbar, kühl und pur und doch laut und präsent. Kein Kind von Romantik und femininer Zartheit.
Eher ein eigensinniger,
herausfordernder, wirbelnder aber in allem wunderschön harmonischer Duft.

Eins muss man dem ihm zugestehen: Zeit. Man sollte das Erlebnis auf sich wirken lassen, dann entdeckt man immer mehr feine Nuancen. Der Duft ist eigenwillig, am Anfang stark rosenartig durch das citronellol, sprudelnd-frisch und leicht floral durch die Grapefruit und schwarze Johannisbeere und die leichten Fruchtnoten.

Etwas betäubt von der kraftvollen Rohheit der Geranie kann man dem Duft zu seiner holzig- würzigen und pflanzlich, leicht ledrig-animalischen Basis folgen. Traumhaft ausbalanciert wird der Duft zum Schluss hin etwas wärmer und geerdeter.

Ich lerne Roses&Cuir gerade erst seit kurzem kennen. Er erinnert mich an Dita. Wie sie in der noch nicht wärmenden Frühlungssonne auf dem Balkon steht und ihre blutroten Geranien gießt. Ihre Haut ist so weiß wie die Klarheit und Kühle des Duftes. Sie wirkt erhaben, wunderschön und rein.