Colonia Oud Colonia Intensa Oud Acqua di Parma 2012 Eau de Cologne Concentrée
Top Rezension
Colonia meets Oud
Colonia meets Oud
Acqua di Parma ist nach dem eigenen Anspruch der Ausdruck eines exklusiven italienischen Lebensgefühls: Qualität, Kreativität, Eleganz und Exklusivität seien -so die eigenen Angaben im Internet- die Werte, die hinter dem Stil von Acqua di Parma stünden. Die Qualität rühre von der strengen Auswahl der Materialien und der wertvollen handwerklichen Verarbeitung her. Die Kreativität verleihe einer zeitlosen Klassik eine neue Gestalt. Die Eleganz sei ein direkter Ausdruck eines angeborenen Stils, der die schnelllebigen Trends des Augenblicks meide. Die Exklusivität charakterisiere die Einzigartigkeit aller Produkte von Acqua di Parma, die das Wesen der Schönheit hervorheben und zelebrieren sollen. Durch diese herausragenden Merkmale steige die ästhetische Perfektion zu einem authentischen Lebensstil empor. Ein Ausdruck eines diskreten und niemals zur Schau gestellten Luxus, immer auf individuelle Weise gelebt, der Tradition und Moderne zu vereinen wisse Definiert werde er durch feine Details, die nur Kennern geläufig sind: Materialwahl, Detailfreude, hochwertige Manufaktur, hochwertige Verarbeitung gemäß den handwerklichen Traditionen, die seit Jahrhunderten existieren und unter einem modernen Gesichtspunkt neu aufleben. Die Produkte von Acqua di Parma würden auch heute mit der gleichen Sorgfalt und Kenntnis hergestellt, die ihren Anfangserfolg geprägt hätten: Nämlich mit hochwertigsten Essenzen und Extrakten.
Charakteristisch für Produkte aus diesem traditionsreichen Hause sind damit natürliche Rohstoffe, die ihre Heimat vorwiegend im mediterranen Raum besitzen. Dieser Gedanke findet in der hauseigenen "Blu Mediterrano-Reihe" ihren krönenden Höhepunkt.
Das Oud-Öl hingegen wird aus dem Harz des Adlerholzbaumes hewonnen, der hauptsächlich in den Regenwäldern Südostasiens wächst. Eine entscheidende Besonderheit ist dabei, dass das Holz dieses Baumes an sich nicht besonders wertvoll ist. Doch wenn der Adlerholz-Baum in seinem Kernholz verletzt wird verschließt er diese Wunden mit Harz. Im besten Oud-Fall wird dieses gebildete Harz von einer speziellen Schimmelpilzkombination befallen. Je weiter dieser Pilzbefall fortschreitet, desto stärker duftet das Harz, das der Baum zur Abwehr von Parasiten bildet. Anschließend verräuchert man das verharzte Holz in kleinen Splittern.
Daraus folgt, dass -auf den ersten Blick- "Colonia" und "Oud" ein Widerspruch zu sein scheinen.
So ist es bei der Herstellung eines oud-geprägten Duftes stets die Frage, was man dem edlen Oud-Öl als mit-dominierenden Begleiter -gleichsam als "Ehe-Partner"- zur Seite stellt. So gilt die Kombination mit Safran seit geraumer Zeit insoweit als die "Königsdisziplin". Man denke da nur beispielhaft an Armani's "Oud Royal". Aber auch Weihrauch gesellt sich gerne zu dieser erlesenen Essenz des Harzes des Adlerholzbaumes. Oder Leder, wie so überragend von Nasomatto in "Duro" zelebriert.
Soweit jedoch in den Werken von Aqua di Parma zumeist zitrische Düfte -konsequenterweise auf Grund der Konstruktion eines erfrischenden Colonias- dominieren, erscheint prima facie eine "Heirat" dieser Rohstoffe mit dem dunklen und schweren Oud ungewöhnlich. Wenn auch reizvoll. Wird aber dieser Spagat zwischen den Wurzeln dieses traditionsreichen Hauses als Hersteller eines erfrischenden und damit überwiegend zitrisch-geprägten Colonia's und dem (inzwischen gar nicht mehr so) neuen Trend schwerer Oud-Düfte gelingen ?
"Colonia Intensa Oud" von Acqua di Parma beginnt daher auch konsequenterweise mit den ureigensten Wurzeln des Hauses: Mit der obligatorischen Bergamotte und der ebenfalls zumeist verwendeten Orange. Nur stellen sich diese uns bereits hinlänglich vertrauen Zitrufrüchte bereits in diesem (anfänglichen) Stadium der Duftentwicklung nicht strahlend im Sinne ihrer kristall-klaren Brüder aus "Bergamotto di Calabria" oder "Arancia di Capri" vor. Vielmehr lernen wir diesmal eine bereits gereiftere Variante dieser Früchte kennen. Wohl bereits zu diesem Zeitpunkt eine -notwendige- geringfügige Abkehr von den zitrisch-erfrischenden Wurzeln eines Colonia. Es ist eine fraglos natürliche Bergamotte, die bereits einige Zeit am Baum unter der wärmenden Sonne (Calabrien's ?) verbracht hat und die von dieser bereits ausreichend liebkost wurde. Gleiches gilt für die Orange, die möglicherweise schon einige verstohlene Blicke auf die legendären "Capri-Fischer" erhaschen durfte. Natürlich folgt dann konsequenterweise auch sogleich das Oud, das dem Duft ja schließlich seinen Namen gibt. Doch auch dieses harzige Öl des Adlerholzbaumes ist nicht das geradezu fanatisch-dunkle Ungetüm Gualtieri's "Duro", sondern zeigt sich von seiner weichen und anschmiegsamen Seite. Unverkennbar Oud, aber gerade nicht medizinisch-trocken, sondern eher holzig-rauh, um den Zitrusfrüchten ein tiefgründiges Korsett zu geben. Aha ! Bereits in diesem frühen Stadium der Duftentwicklung machen Mittelmeer und Adlerholz einen liebevollen Schritt aufeinander zu, ja reichen sich fast schon die Hand. Begleitet wird diese südländisch-asiatische Romanze von würzigem Koriander, der die beiden Liebenden zärtlich umspielt. Dieses Rendes-Vous dauert dann einige Zeit: Na ja, immerhin muß man sich erst noch kennenlernen und den jeweils Anderen von seinen Vorzügen überzeugen.
In der Basis wird dann nicht gespart: Würzige Zeder, weicher Moschus, anschmiegsames Leder und orientalischer Patchouli gesellen sich zu diesem Liebespaar und sorgen für Tiefe und Ausdruck. Jedoch nur sehr fein und stets im Hintergrund bleibend. Vielmehr überlassen sie nach wie vor dem um sich werbenden Liebespaar die Bühne, liebkosen es nur sanft und zärtlich. Und das für eine sehr sehr lange Zeit. Bis, dass der (Parfum-) Tod sie durch sanftes Ausklingen scheidet.
Mein Fazit:
Ausgehend von den Wurzeln des Hauses Acqua di Parma eine ebenso gelungene wie konsequente Fortführung der Duftpalette ohne logische Brüche. Liebevoll ausgeführt. Hätte ich nicht gedacht...
Acqua di Parma ist nach dem eigenen Anspruch der Ausdruck eines exklusiven italienischen Lebensgefühls: Qualität, Kreativität, Eleganz und Exklusivität seien -so die eigenen Angaben im Internet- die Werte, die hinter dem Stil von Acqua di Parma stünden. Die Qualität rühre von der strengen Auswahl der Materialien und der wertvollen handwerklichen Verarbeitung her. Die Kreativität verleihe einer zeitlosen Klassik eine neue Gestalt. Die Eleganz sei ein direkter Ausdruck eines angeborenen Stils, der die schnelllebigen Trends des Augenblicks meide. Die Exklusivität charakterisiere die Einzigartigkeit aller Produkte von Acqua di Parma, die das Wesen der Schönheit hervorheben und zelebrieren sollen. Durch diese herausragenden Merkmale steige die ästhetische Perfektion zu einem authentischen Lebensstil empor. Ein Ausdruck eines diskreten und niemals zur Schau gestellten Luxus, immer auf individuelle Weise gelebt, der Tradition und Moderne zu vereinen wisse Definiert werde er durch feine Details, die nur Kennern geläufig sind: Materialwahl, Detailfreude, hochwertige Manufaktur, hochwertige Verarbeitung gemäß den handwerklichen Traditionen, die seit Jahrhunderten existieren und unter einem modernen Gesichtspunkt neu aufleben. Die Produkte von Acqua di Parma würden auch heute mit der gleichen Sorgfalt und Kenntnis hergestellt, die ihren Anfangserfolg geprägt hätten: Nämlich mit hochwertigsten Essenzen und Extrakten.
Charakteristisch für Produkte aus diesem traditionsreichen Hause sind damit natürliche Rohstoffe, die ihre Heimat vorwiegend im mediterranen Raum besitzen. Dieser Gedanke findet in der hauseigenen "Blu Mediterrano-Reihe" ihren krönenden Höhepunkt.
Das Oud-Öl hingegen wird aus dem Harz des Adlerholzbaumes hewonnen, der hauptsächlich in den Regenwäldern Südostasiens wächst. Eine entscheidende Besonderheit ist dabei, dass das Holz dieses Baumes an sich nicht besonders wertvoll ist. Doch wenn der Adlerholz-Baum in seinem Kernholz verletzt wird verschließt er diese Wunden mit Harz. Im besten Oud-Fall wird dieses gebildete Harz von einer speziellen Schimmelpilzkombination befallen. Je weiter dieser Pilzbefall fortschreitet, desto stärker duftet das Harz, das der Baum zur Abwehr von Parasiten bildet. Anschließend verräuchert man das verharzte Holz in kleinen Splittern.
Daraus folgt, dass -auf den ersten Blick- "Colonia" und "Oud" ein Widerspruch zu sein scheinen.
So ist es bei der Herstellung eines oud-geprägten Duftes stets die Frage, was man dem edlen Oud-Öl als mit-dominierenden Begleiter -gleichsam als "Ehe-Partner"- zur Seite stellt. So gilt die Kombination mit Safran seit geraumer Zeit insoweit als die "Königsdisziplin". Man denke da nur beispielhaft an Armani's "Oud Royal". Aber auch Weihrauch gesellt sich gerne zu dieser erlesenen Essenz des Harzes des Adlerholzbaumes. Oder Leder, wie so überragend von Nasomatto in "Duro" zelebriert.
Soweit jedoch in den Werken von Aqua di Parma zumeist zitrische Düfte -konsequenterweise auf Grund der Konstruktion eines erfrischenden Colonias- dominieren, erscheint prima facie eine "Heirat" dieser Rohstoffe mit dem dunklen und schweren Oud ungewöhnlich. Wenn auch reizvoll. Wird aber dieser Spagat zwischen den Wurzeln dieses traditionsreichen Hauses als Hersteller eines erfrischenden und damit überwiegend zitrisch-geprägten Colonia's und dem (inzwischen gar nicht mehr so) neuen Trend schwerer Oud-Düfte gelingen ?
"Colonia Intensa Oud" von Acqua di Parma beginnt daher auch konsequenterweise mit den ureigensten Wurzeln des Hauses: Mit der obligatorischen Bergamotte und der ebenfalls zumeist verwendeten Orange. Nur stellen sich diese uns bereits hinlänglich vertrauen Zitrufrüchte bereits in diesem (anfänglichen) Stadium der Duftentwicklung nicht strahlend im Sinne ihrer kristall-klaren Brüder aus "Bergamotto di Calabria" oder "Arancia di Capri" vor. Vielmehr lernen wir diesmal eine bereits gereiftere Variante dieser Früchte kennen. Wohl bereits zu diesem Zeitpunkt eine -notwendige- geringfügige Abkehr von den zitrisch-erfrischenden Wurzeln eines Colonia. Es ist eine fraglos natürliche Bergamotte, die bereits einige Zeit am Baum unter der wärmenden Sonne (Calabrien's ?) verbracht hat und die von dieser bereits ausreichend liebkost wurde. Gleiches gilt für die Orange, die möglicherweise schon einige verstohlene Blicke auf die legendären "Capri-Fischer" erhaschen durfte. Natürlich folgt dann konsequenterweise auch sogleich das Oud, das dem Duft ja schließlich seinen Namen gibt. Doch auch dieses harzige Öl des Adlerholzbaumes ist nicht das geradezu fanatisch-dunkle Ungetüm Gualtieri's "Duro", sondern zeigt sich von seiner weichen und anschmiegsamen Seite. Unverkennbar Oud, aber gerade nicht medizinisch-trocken, sondern eher holzig-rauh, um den Zitrusfrüchten ein tiefgründiges Korsett zu geben. Aha ! Bereits in diesem frühen Stadium der Duftentwicklung machen Mittelmeer und Adlerholz einen liebevollen Schritt aufeinander zu, ja reichen sich fast schon die Hand. Begleitet wird diese südländisch-asiatische Romanze von würzigem Koriander, der die beiden Liebenden zärtlich umspielt. Dieses Rendes-Vous dauert dann einige Zeit: Na ja, immerhin muß man sich erst noch kennenlernen und den jeweils Anderen von seinen Vorzügen überzeugen.
In der Basis wird dann nicht gespart: Würzige Zeder, weicher Moschus, anschmiegsames Leder und orientalischer Patchouli gesellen sich zu diesem Liebespaar und sorgen für Tiefe und Ausdruck. Jedoch nur sehr fein und stets im Hintergrund bleibend. Vielmehr überlassen sie nach wie vor dem um sich werbenden Liebespaar die Bühne, liebkosen es nur sanft und zärtlich. Und das für eine sehr sehr lange Zeit. Bis, dass der (Parfum-) Tod sie durch sanftes Ausklingen scheidet.
Mein Fazit:
Ausgehend von den Wurzeln des Hauses Acqua di Parma eine ebenso gelungene wie konsequente Fortführung der Duftpalette ohne logische Brüche. Liebevoll ausgeführt. Hätte ich nicht gedacht...
7 Antworten
ABC vor 11 Jahren
Hör auf, mich auf diese Düfte neugierig zu machen !!! Wieder mal wundervoll beschrieben.
Kasmodiah vor 11 Jahren
Für meinen Geschmack einer der edelsten Oud-Düfte überhaupt.Wenn ich hier den Flakon öffne,zittert mein Näschen
Kingyo vor 11 Jahren
Schöner ausführlicher Kommi. Scheinbar heisst er mittlerweile aber nur noch Colonia Oud, aus welchen Gründen auch immer wurde das Intensa weggenommen.
Dobbs vor 11 Jahren
Lesenswerter Kommentar!
Parfumfan29 vor 11 Jahren
Dein Kommi hat mich noch neugieriger gemacht als ohnehin schon! Toll beschrieben, Pokal:)
Yatagan vor 11 Jahren
Sehr differenziert und eloquent beschrieben. Ich habe den Duft wiedererkannt. Außerdem ist es ein Genuss, den Kommentar zu lesen. Danke!
Traumduft vor 11 Jahren
Super Kommentar. Offensichtlich ein Kaufkandidat. Pokal !

