Note di Colonia I 2016

Atanarjuat
02.07.2022 - 07:43 Uhr
4
Hilfreiche Rezension
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft

Violetta


Als Hommage an die Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi will Note I verstanden wollen werden, einen olfaktorischen Zusammenhang zum Operninhalt mögen andere eher erkennen als ich (Achtung Spoiler: Kurtisane stirbt an Krankheit. Ja, im ernst, das ist der Inhalt einmal ganz kurz zusammengefasst!).
Die hochwohlgeborene Gesellschaft Violettas (die Kurtisane) könnte dem Duft doch eher entsprechen, startet Note di Colonia I doch recht bekannt mit cologneartiger Bergamotte und etwas Neroli, um gleich – noch im ersten Akt – klare, aristokratisch-klassische Kante zu zeigen: Veilchen! Ha! Womöglich findet sich hier der zumindest namentliche Zusammenhang: Violetta und das Veilchen (Veilchengewächse: "Violaceae").
Dieses ist so schön mit Lavendel und etwas Rose im Herzen verwoben, dass es tatsächlich ein wenig überrascht! Das ist dann ziemlich mutig und anders, als es andere Colognes versuchen, die sich auf sicherem Terrain wissend, bloß von Zitrischem und Holzigem führen lassen.
Das obligatorische Holz wird am Ende des letzten Aktes mit etwas Patchouli unterfüttert. Bis zum Ende hin aber gehen Veilchen und Lavendel Hand in Hand – anders als in der Oper, wo Violetta einfach an Tuberkolose stirbt – gen Sonnenuntergang.
Der Flakon ist eine Augenweide, besteht aus dickem Glas, der Sprüher ist über jeden Zweifel erhaben. Der Flakondeckel (rastet mit schwerem Klick ein) wird eigens in einer Glasmanufaktur einzeln gefertigt. Ein tolles Teil!
Tatsächlich ist bereits Acqua di Parmas Colonia Nummer I dieser Sonderserie für mein Dafürhalten ihr bestes. Es gibt dort auch weitere interessante Funde, die grundsätzlich auch alle sehr verschieden sind. Eine großartige, jedoch auch sehr feudale Operngesellschaft, in die man sich hier hereinverlieben möchte.
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