26.03.2012 - 16:49 Uhr

Rivegauche
39 Rezensionen

Rivegauche
Top Rezension
28
Outrageous heisst...
auf deutsch übersetzt u.a. schockierend, außergewöhnlich, gewagt, haarsträubend oder auch empörend. Nun ja, da liegt sie also vor mir, die Originalprobe, bestellt von meiner Arbeitskollegin direkt aus den USA. Und ich bin mir sicher, alle Frédéric Malle Fans werden zumindest - wie ich - erstmal irritiert sein. Luca Turin beschreibt den Duft in seinem Buch "Perfumes, the A-Z Guide" als "apple musk." Der Duft erinnert ihn an den Geruch im Keller lagernder Äpfel, kombiniert mit dem Geruch eines Dampfbügeleisens. Er vergibt vier von fünf möglichen Sternen. Und damit hat er gar nicht so unrecht.
Ihr kennt alle den Geruch, wenn ihr eine chemische Reinigung betretet. Dieser synthetische, stechende, intensive, warme und leicht süßliche Geruch, der einem sofort in die Nase steigt...und genauso riecht Outrageous ! Richtig viel mehr kommt da nicht. Im ersten Moment denkt man "Uah, billig, chemisch. Das ist Frédéric Malle? Ich bin empört." Tja, da ist es. Empört darüber, wie seltsam das ist. Aber irgendwie gefällt mir das, ein bekannter und vertrauter Geruch...und sauber riecht es auch noch...da kommt das Bild von gemangeltem weißen Leinen oder Baumwolle auf, diese alten weißen Damast Tischdecken mit gestickten Monogramm am Rand.
Diese stechende Note vergeht sich auf der Haut fast komplett im Duftverlauf, der Duft wird weicher und runder, bleibt aber eine Spur erhalten. Auf dem Papier hingegen bleibt der Duft stechend. Der Duft ist und bleibt durchgehend dominiert von einer Überdosis Moschus Typ "Reinigung", kombiniert mit wachsigen Aldehyden, Typ "Weichspüler." Einige zitrische Noten wie Grapefruit und Limette und eine Spur Minze gesellen sich dazu, werden aber nicht so markant wie im Mugler Cologne, an das mich Outrageous ein wenig erinnert. Dieses ist insgesamt cologniger und luftiger. Es kommen auch rasch die floralen Facetten wie Néroli und Orangenblüte dazu, die dem Duft durchgehend erhalten bleiben, das finde ich klasse. Das ganze wird abgerundet von einer Spur Zimt und Zedernholz in der Basis. Diese Duftnoten ergänzen nur den Duft bestimmenden Moschus und stehlen ihm nicht die Show.
Und wo sind jetzt die Äpfel? Ja, der Duft hat noch eindeutig eine "apfelige" Komponente, aber ob die Äpfel grün sind? Heute im Büro hat sich der Duft bei meiner Kollegin in Richtung knackiger, roter Apfel entwickelt, während sich der Duft auf meiner Haut eher in Richtung, gelbe, leicht angedellte Äpfel entwickelt hat. Wir hatten einen Heidenspass. Da verstehe ich auch die Assoziation von Luca Turin mit dem "im Keller gelagert." Durch die Aldehyde ist der Duft eine winzige Spur altmodisch, was sehr charmant rüberkommt. Denn man denkt hierbei weniger an ein modernes Wäsche waschendes Hightechunternehmen, sondern eher an einen alten Familienbetrieb mit vor Jahrzehnten in weiß gefliesten Wänden im Stil "Industriekacheln." Die Apfelnote fügt sich in das Gesamtkonstrukt gekonnt mit ein und bleibt durchgehend präsent.
Und jetzt? Der Duft gefällt mir gut, er macht Spaß, ist leicht zu tragen, ist zeitgemäß und grundsätzlich massentauglich. Ich denke, mir ist er einfach zu sauber. Und hier kommt auch die typische Qualität der Malle Düfte zum Vorschein. Der Duft ist gut ausbalanziert, wirkt sehr klar und ich glaube die gute Qualität der einzelnen Rohstoffe erkennen zu können...oder wünsche ich mir das nur? Outrageous ist ein ausgewachsenes Eau de Toilette und für mich besser komponiert als das Mugler Cologne. Mit dem Duft hat sich Frédéric Malle die Parfumeurin Sophia Grojsman ins Haus geholt, weltbekannt durch "Paris" und "Yvresse" von YSL, "Beautiful" und "White Linen" von Lauder, "Eternity" von Calvin Klein und das total unterschätzte "Jaipur" von Boucheron. Der Duft ist weltweit exklusiv im Kaufhaus "Barneys New York" erhältlich. Er wird angeblich nicht nach Deutschland versendet, weil Glas "fragile" ist, schade. Wenn alles klappt, fliege ich September.
Ihr kennt alle den Geruch, wenn ihr eine chemische Reinigung betretet. Dieser synthetische, stechende, intensive, warme und leicht süßliche Geruch, der einem sofort in die Nase steigt...und genauso riecht Outrageous ! Richtig viel mehr kommt da nicht. Im ersten Moment denkt man "Uah, billig, chemisch. Das ist Frédéric Malle? Ich bin empört." Tja, da ist es. Empört darüber, wie seltsam das ist. Aber irgendwie gefällt mir das, ein bekannter und vertrauter Geruch...und sauber riecht es auch noch...da kommt das Bild von gemangeltem weißen Leinen oder Baumwolle auf, diese alten weißen Damast Tischdecken mit gestickten Monogramm am Rand.
Diese stechende Note vergeht sich auf der Haut fast komplett im Duftverlauf, der Duft wird weicher und runder, bleibt aber eine Spur erhalten. Auf dem Papier hingegen bleibt der Duft stechend. Der Duft ist und bleibt durchgehend dominiert von einer Überdosis Moschus Typ "Reinigung", kombiniert mit wachsigen Aldehyden, Typ "Weichspüler." Einige zitrische Noten wie Grapefruit und Limette und eine Spur Minze gesellen sich dazu, werden aber nicht so markant wie im Mugler Cologne, an das mich Outrageous ein wenig erinnert. Dieses ist insgesamt cologniger und luftiger. Es kommen auch rasch die floralen Facetten wie Néroli und Orangenblüte dazu, die dem Duft durchgehend erhalten bleiben, das finde ich klasse. Das ganze wird abgerundet von einer Spur Zimt und Zedernholz in der Basis. Diese Duftnoten ergänzen nur den Duft bestimmenden Moschus und stehlen ihm nicht die Show.
Und wo sind jetzt die Äpfel? Ja, der Duft hat noch eindeutig eine "apfelige" Komponente, aber ob die Äpfel grün sind? Heute im Büro hat sich der Duft bei meiner Kollegin in Richtung knackiger, roter Apfel entwickelt, während sich der Duft auf meiner Haut eher in Richtung, gelbe, leicht angedellte Äpfel entwickelt hat. Wir hatten einen Heidenspass. Da verstehe ich auch die Assoziation von Luca Turin mit dem "im Keller gelagert." Durch die Aldehyde ist der Duft eine winzige Spur altmodisch, was sehr charmant rüberkommt. Denn man denkt hierbei weniger an ein modernes Wäsche waschendes Hightechunternehmen, sondern eher an einen alten Familienbetrieb mit vor Jahrzehnten in weiß gefliesten Wänden im Stil "Industriekacheln." Die Apfelnote fügt sich in das Gesamtkonstrukt gekonnt mit ein und bleibt durchgehend präsent.
Und jetzt? Der Duft gefällt mir gut, er macht Spaß, ist leicht zu tragen, ist zeitgemäß und grundsätzlich massentauglich. Ich denke, mir ist er einfach zu sauber. Und hier kommt auch die typische Qualität der Malle Düfte zum Vorschein. Der Duft ist gut ausbalanziert, wirkt sehr klar und ich glaube die gute Qualität der einzelnen Rohstoffe erkennen zu können...oder wünsche ich mir das nur? Outrageous ist ein ausgewachsenes Eau de Toilette und für mich besser komponiert als das Mugler Cologne. Mit dem Duft hat sich Frédéric Malle die Parfumeurin Sophia Grojsman ins Haus geholt, weltbekannt durch "Paris" und "Yvresse" von YSL, "Beautiful" und "White Linen" von Lauder, "Eternity" von Calvin Klein und das total unterschätzte "Jaipur" von Boucheron. Der Duft ist weltweit exklusiv im Kaufhaus "Barneys New York" erhältlich. Er wird angeblich nicht nach Deutschland versendet, weil Glas "fragile" ist, schade. Wenn alles klappt, fliege ich September.
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