
Atanarjuat
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Das Ende der Odyssee
Ich war sehr gespannt auf einen Bisch-Release bei und von Amouage und ich wollte unbedingt erfahren, wie Quentin sich in die Odyssee-Reihe, ins Amouageversum, einzubringen vermag.
Amouage bewirbt den Duft mit einem „bold of lightning“, riecht man zunächst die Kopfnote. Dem widerspreche ich eher; Decision startet zurückhaltend, keine Bergamottenschärfe wie etwa beim weit entfernten „Search“. Kardamom rundet sofort, der Pfeffer ist Beiwerk, unterstützt die zentralen Elemente des Duftes: Wacholder und Weihrauch. Beide sind der Geschichte der Odyssee-Kollektion geschuldet, erzählen die olfaktorische Geschichte von Abenteuern und der Verbindung von Tradition und Moderne im Oman. Viele Düfte aus der Reihe spielen mit diesen Kontrasten des Landes, etwa denen von Meer und Wüste, Frische und Trockenheit.
Decision hängt dazwischen, ist kein frischer „Search“, aber auch kein erdender „Meander“ oder trockenerer „Enclave“. Wenn einer die Reise durch die Sinne antritt, dann vielleicht gerade dieser hier.
Beide - Wacholder und Weihrauch - dürfen weit in die Basis lodern, ohne dass die hingetupfte Süße der Vanille stören würde. Da hat Bisch ganze Arbeit geleistet, es auf den Punkt richtig gemacht: Gerade so eine Gefälligkeit eingebaut, damit der Duft nicht zu schroff - nichtweltlich - wirkt.
Für mich ist Decision ein wirklich moderner, neuartiger Amouage, der trotzdem genau die Gegensätze der Markenreise weiterzuführen und zu verbinden vermag, die dem Hause in diesem Moment und mit dieser Komposition gut stehen!
Amouage bewirbt den Duft mit einem „bold of lightning“, riecht man zunächst die Kopfnote. Dem widerspreche ich eher; Decision startet zurückhaltend, keine Bergamottenschärfe wie etwa beim weit entfernten „Search“. Kardamom rundet sofort, der Pfeffer ist Beiwerk, unterstützt die zentralen Elemente des Duftes: Wacholder und Weihrauch. Beide sind der Geschichte der Odyssee-Kollektion geschuldet, erzählen die olfaktorische Geschichte von Abenteuern und der Verbindung von Tradition und Moderne im Oman. Viele Düfte aus der Reihe spielen mit diesen Kontrasten des Landes, etwa denen von Meer und Wüste, Frische und Trockenheit.
Decision hängt dazwischen, ist kein frischer „Search“, aber auch kein erdender „Meander“ oder trockenerer „Enclave“. Wenn einer die Reise durch die Sinne antritt, dann vielleicht gerade dieser hier.
Beide - Wacholder und Weihrauch - dürfen weit in die Basis lodern, ohne dass die hingetupfte Süße der Vanille stören würde. Da hat Bisch ganze Arbeit geleistet, es auf den Punkt richtig gemacht: Gerade so eine Gefälligkeit eingebaut, damit der Duft nicht zu schroff - nichtweltlich - wirkt.
Für mich ist Decision ein wirklich moderner, neuartiger Amouage, der trotzdem genau die Gegensätze der Markenreise weiterzuführen und zu verbinden vermag, die dem Hause in diesem Moment und mit dieser Komposition gut stehen!
8 Antworten
Der brasilianische Debussy!
Als Claude Debussy an Konservatorium der Musik in Paris ging, war ein Rebell. Noch dazu ein junger, unerfahrener.
Als Komponist begann er frühzeitig, auf vergangenheitsbewährte Harmonielehretechniken zu verzichten („Outrageous!!“ oder vielmehr „Scandaleux!!“, werden wohl seine Professoren ausgerufen haben…), um seinen eigenen Stil aus Pentatonik, neuartigen Klangfarben und Ganztonskalen durchzubringen. Fremdartig-sphärische Klänge waren Fundament des nonkonformen Debussys, bis heute gleichredend der Musiker des Impressionismus´ schlechthin.
Impressionistische Züge besitzt Outrageous für mich zweifellos. Alle hier verorteten Statements, die ihm Bügeleisen-Apfelmoschus vorwerfen – oder ihn gerade deshalb hochleben lassen – haben die Kopfnoten des Duftes sehr wohl entschlüsselt. Ähnlich wie Debussys Kompositionen jedoch, warten auch gegen Herz und Basis noch verschlüsselte, verzwackte Harmonien - bar jedweder klassisch-romantischen Struktur - auf uns Rezensenten. Flirrende Tremolo-Flächen, Morgennebel-Legati, Sonnenstrahlentöne. Vielfältige Klangfarben! Vieles im Pianissimo. Zurückhaltend. Aber mit Seele.
Es sind jetzt vom Start weg nicht gerade monet´sche Sonnenaufgänge – die kommen eher später - vielmehr bietet Outrageous überraschend brasilianische Caipirinha-Anleihen: wenn auch hier nicht gelistet, wären das vor allem Limette und Minze. Der brasilianische Debussy! Der Apfel jedoch bleibt federführend. Dazu kommen die häufig obligatorischen Frischenoten Bergamotte, Mandarine. Aldehyd-Moschus umrundet das Herz, weht im Wind des Sonnenaufgangs. Doch wieder Monet? Der Frische-Wäsche-Monet! Dur-Akkordpinselstriche bis in den Himmel - in hellem Grünblau.
Es heißt, Frederic Malle und Sophia Grojsman hätten sich für ihr gemeinsames Projekt tatsächlich in einer brasilianischen Bar getroffen. Die Eindrücke dieses Treffens gebar die Idee just zu diesem hier vorgestellten Duft. Und einer der beiden soll tatsächlich einen Caipirinha getrunken haben….
Das brasilianische Bild verlassend, überrascht am Ende eine sich lange versteckende Zeder. Als sei sie ein Geheimnis im Gesamtbild. Eines, das man als Motiv immer nur ganz leise und ganz kurz sieht, hört, riecht. Eine Einsamkeitsquinte. Mitten im bunten Lichte, das uns die ganze Zeit über angestrahlt hat…
Als Komponist begann er frühzeitig, auf vergangenheitsbewährte Harmonielehretechniken zu verzichten („Outrageous!!“ oder vielmehr „Scandaleux!!“, werden wohl seine Professoren ausgerufen haben…), um seinen eigenen Stil aus Pentatonik, neuartigen Klangfarben und Ganztonskalen durchzubringen. Fremdartig-sphärische Klänge waren Fundament des nonkonformen Debussys, bis heute gleichredend der Musiker des Impressionismus´ schlechthin.
Impressionistische Züge besitzt Outrageous für mich zweifellos. Alle hier verorteten Statements, die ihm Bügeleisen-Apfelmoschus vorwerfen – oder ihn gerade deshalb hochleben lassen – haben die Kopfnoten des Duftes sehr wohl entschlüsselt. Ähnlich wie Debussys Kompositionen jedoch, warten auch gegen Herz und Basis noch verschlüsselte, verzwackte Harmonien - bar jedweder klassisch-romantischen Struktur - auf uns Rezensenten. Flirrende Tremolo-Flächen, Morgennebel-Legati, Sonnenstrahlentöne. Vielfältige Klangfarben! Vieles im Pianissimo. Zurückhaltend. Aber mit Seele.
Es sind jetzt vom Start weg nicht gerade monet´sche Sonnenaufgänge – die kommen eher später - vielmehr bietet Outrageous überraschend brasilianische Caipirinha-Anleihen: wenn auch hier nicht gelistet, wären das vor allem Limette und Minze. Der brasilianische Debussy! Der Apfel jedoch bleibt federführend. Dazu kommen die häufig obligatorischen Frischenoten Bergamotte, Mandarine. Aldehyd-Moschus umrundet das Herz, weht im Wind des Sonnenaufgangs. Doch wieder Monet? Der Frische-Wäsche-Monet! Dur-Akkordpinselstriche bis in den Himmel - in hellem Grünblau.
Es heißt, Frederic Malle und Sophia Grojsman hätten sich für ihr gemeinsames Projekt tatsächlich in einer brasilianischen Bar getroffen. Die Eindrücke dieses Treffens gebar die Idee just zu diesem hier vorgestellten Duft. Und einer der beiden soll tatsächlich einen Caipirinha getrunken haben….
Das brasilianische Bild verlassend, überrascht am Ende eine sich lange versteckende Zeder. Als sei sie ein Geheimnis im Gesamtbild. Eines, das man als Motiv immer nur ganz leise und ganz kurz sieht, hört, riecht. Eine Einsamkeitsquinte. Mitten im bunten Lichte, das uns die ganze Zeit über angestrahlt hat…
6 Antworten
Am Hype vorbei
Kiton und Hype verstehen sich nicht wirklich. Damals wie heute ist das Modehaus um Exklusivität nicht gerade bemüht, aber fußt gerne auf altem Handwerk, auf Stofftraditionen. Die treuen Fans hier in diesem Forum kennen Kiton vor allem durch seine außerordentlich schönen Düfte vergangener Tage. Legenden wie „Kiton Men“ oder auch „Napoli“ hielten die Fahnen der überschaubaren Parfümkategorie jahrelang hoch.
Fernab jeden Hypes bringt das Modehaus nun weitere Herrendüfte auf den Markt. Italiener mit Kante, mit Charakter, hochpreisig, aber ohne 2023-Vanille. Natürlich recht oldschool, trotzdem leicht zu lieben, hält man es eher mit Italoparfüms statt etwa mit feiner französischer Finesse.
Riva Fiorita prescht regelrecht saftig-grün vor, umgibt den Träger mit einem kräftigen Intro aus Orange, Bergamotte und Grapefruit. Zum Herzen hin bestimmt der kernige Charakter aus den oben gelisteten Herzaffekten meisterhaft eben jene italienische Oldschoolaffinität altehrwürdiger Fougéres, ohne archaisch zu wirken. Er gibt sich recht modern, unser Italiener, verbindet Altes und Neues. Lavendel, ja. Aber mit Veilchen. Dazu starker Pfeffer, tiefgrünes Basilikum und ein Schuss Kardamom. Glitzerndes Dunkelgrün, herb-frisch, kernig. Bis hin in die Basis, die muskathölzern ausklingen lässt. Für sillageinteressierte Haltbarkeitskfanatiker: Der hier liefert ab. Nicht, dass mich das jetzt besonders interessieren würde, aber er hält den Tag durch, ohne zu jammern.
Überhaupt. Der Duft packt an, steht im Wind des Lebens. Kennt Altes, will Neues entdecken. Robbenbingo schrieb es bereits weiter unten. Fernab jedweder Vanille-2023-Vorsicht-der-Winter-kommt-Anpreisung, müsste man diesen hier erst recht hypen. Das tue ich hiermit!
Fernab jeden Hypes bringt das Modehaus nun weitere Herrendüfte auf den Markt. Italiener mit Kante, mit Charakter, hochpreisig, aber ohne 2023-Vanille. Natürlich recht oldschool, trotzdem leicht zu lieben, hält man es eher mit Italoparfüms statt etwa mit feiner französischer Finesse.
Riva Fiorita prescht regelrecht saftig-grün vor, umgibt den Träger mit einem kräftigen Intro aus Orange, Bergamotte und Grapefruit. Zum Herzen hin bestimmt der kernige Charakter aus den oben gelisteten Herzaffekten meisterhaft eben jene italienische Oldschoolaffinität altehrwürdiger Fougéres, ohne archaisch zu wirken. Er gibt sich recht modern, unser Italiener, verbindet Altes und Neues. Lavendel, ja. Aber mit Veilchen. Dazu starker Pfeffer, tiefgrünes Basilikum und ein Schuss Kardamom. Glitzerndes Dunkelgrün, herb-frisch, kernig. Bis hin in die Basis, die muskathölzern ausklingen lässt. Für sillageinteressierte Haltbarkeitskfanatiker: Der hier liefert ab. Nicht, dass mich das jetzt besonders interessieren würde, aber er hält den Tag durch, ohne zu jammern.
Überhaupt. Der Duft packt an, steht im Wind des Lebens. Kennt Altes, will Neues entdecken. Robbenbingo schrieb es bereits weiter unten. Fernab jedweder Vanille-2023-Vorsicht-der-Winter-kommt-Anpreisung, müsste man diesen hier erst recht hypen. Das tue ich hiermit!
11 Antworten
Sonnenstrahl
Ella K. aka Sonia Constant hatte keine Lust mehr auf Vorgaben, Einschränkungen, Gefangensein und gründete einfach ihr eigenes Parfümlabel. Hier kann sie „frei sein“, ohne Rücksicht auf Mainstream-Geschmäcker und einfach ihr Ding machen. Sie ist selbstbewusst-kreativ genug und weiß, dass ihre Marke trotz dieser neu erworbenen Freiheiten durchstarten wird. Über kurz oder lang, denn die Qualität der Erzeugnisse spricht für sich und dennoch scheint sie den Nerv der Menschen, die etwas Neues oder Anderes suchen, zu treffen.
Kri du Kalahari zog mich von Anfang an in seinen Bann. Sonnenstrahlen, die auf Sand treffen, meint das Herz – grüner Pfeffer, der auf verschiedene Hölzer rieselt, sagt die analytischere Nase. Eine Art Holzmonolith inmitten von Herbstsonnenstrahlen.
Die Entwicklung beruhigt den Duft vielmehr, als dass er sich noch einmal winden oder wenden möge. Und das ist gut so. Die Schärfe des Pfeffers lässt etwas nach, die Hölzer scheinen wärmer, als noch zu Beginn und er bleibt etwas herb und markant, ohne die ewigselbe, schwere Süße beizusteuern, die ihn zerstören hätte können.
Der Duft ist durch und durch unisex und charakterlich eine grundsätzlich ehrliche Haut, auf die man sich verlassen kann. Er hält lange durch, ohne eine zu drückende Sillage befeuern zu wollen. Mitunter wirkt er vielleicht ein wenig stur, ob seiner horizontalen Entwicklung. Aber: wer von Beginn an toll ist, darf das auch genau so bleiben.
Wem also bloßer Pfeffer und nacktes Holz gefallen, kann in Kri du Kalahari einen sandfarbenen Monolithen finden, der nicht nur im Herbst, sondern auch in allen anderen Jahreszeiten zu strahlen vermag!
12 Antworten
Land der Seligen
Ich hatte bereits abgeschlossen. Mit Roja Dove. Die Düfte haben mich auf dieser Duftreise begleitet, das Elysium Cologne hatte ich sogar einmal in meiner Sammlung, fast alle anderen habe ich getestet. Doch mittlerweile holen sie mich nicht mehr ganz ab. Versteht mich nicht falsch, es sind wunderbare Kompositionen darunter, meistens passen sie aber nicht so ganz zu mir, meinen Vorlieben. Sie erscheinen mir häufig etwas üppig, aufgesetzt, manche sogar älter als ich es bin. Vorrangig sehe ich mich in grünen Gefilden, nicht einmal komplizierte, mehr trag- als sammelbare. Die Elysium-Reihe passt da ganz gut hinein, ja, der Oceania ist auch schön – aber so ganz holten auch diese mich nicht mehr ab.
Die Teilnahme am Sharing des Eau Intense (interessant…) war die ominöse letzte Patrone der Rojatrommel. Wenig Hoffnung setzte ich in einen Flanker, dessen DNA ich schon immer ganz gerne mochte, mich bisweilen jedoch immer etwas störte: zu fruchtig, nicht grün genug, vielleicht sogar einfach zu stark und dicht für den Sommer (Elysium Parfum).
Die ersten Rezensionen knallten ihn auch schon auf Durchschnittsniveau, Einzelne von euch waren richtig angetan. Kontroverser Kritikverlauf zumindest – das fand ich dann schon spannend, der scheint eine echte Ecke zu haben, an der man sich aufarbeiten kann.
Schwierig ist natürlich das Marketingkonzept – darf man den ob seiner legendären (?) Verwandten eigentlich gut finden, passt das Teil zum Hause Roja? Man darf und ja, er passt.
Er beginnt explosiver als seine Vorgänger, setzt die Zitrusfrüchte noch mehr in den Vordergrund, erscheint licht, herb, bitter – beinahe frostig. Lavendel ist deutlich vorhanden.
Zum Herzen hin wendet sich das Blatt und die Johannisbeere und vor allem der grüne Apfel rücken in den Vordergrund. Für mich legen sich deutlich Vetiveranteile darüber - wie eine grüne Decke. Alles rieche ich nicht heraus – deutlich aber Weißblüher, Wacholder und Galbanum. Das Ganze erscheint demnach recht grün, vereinzelt melden sich noch einmal die Fruchtschüler der Kopfnoten.
Mit Zedernpfeffer klingt er sukzessive aus, Veilchen erdet und der Apfelvetiver bleibt auf meiner Haut deutlich stehen.
Von der Konzeption mag man halten, was man will, für mich ist der Duft der erste dieser Reihe, der mich einnimmt und den ich klasse finde.
Ob das namensgebende „Elysium“ das „Land der Seligen“ oder aber den „Zustand vollkommenden Glücks“ beschreibt, ist mir dann am Ende auch vollkommen egal: das neue Eau Intense ist weder besonders synthetisch, zu blumig noch zu rhabarberfruchtig, eher bildet es die bekannte Elysium-DNA noch viel grüner, herber und bitterer ab, als seine Verwandten es zu tun vermochten. Herausgekommen ist ein frostig-grünblauer (!) Land-der-Seligen-Glücksduft.
Und wenn es schon ein „blaues Parfüm“ im Moloch der Bleu de Chanels und Sauvages sein soll (nebenbei ist er ewig weit weg von den heutigen Cool Waters dieser Welt…), dann kann diesem hier keiner das Wasser reichen.
Die Teilnahme am Sharing des Eau Intense (interessant…) war die ominöse letzte Patrone der Rojatrommel. Wenig Hoffnung setzte ich in einen Flanker, dessen DNA ich schon immer ganz gerne mochte, mich bisweilen jedoch immer etwas störte: zu fruchtig, nicht grün genug, vielleicht sogar einfach zu stark und dicht für den Sommer (Elysium Parfum).
Die ersten Rezensionen knallten ihn auch schon auf Durchschnittsniveau, Einzelne von euch waren richtig angetan. Kontroverser Kritikverlauf zumindest – das fand ich dann schon spannend, der scheint eine echte Ecke zu haben, an der man sich aufarbeiten kann.
Schwierig ist natürlich das Marketingkonzept – darf man den ob seiner legendären (?) Verwandten eigentlich gut finden, passt das Teil zum Hause Roja? Man darf und ja, er passt.
Er beginnt explosiver als seine Vorgänger, setzt die Zitrusfrüchte noch mehr in den Vordergrund, erscheint licht, herb, bitter – beinahe frostig. Lavendel ist deutlich vorhanden.
Zum Herzen hin wendet sich das Blatt und die Johannisbeere und vor allem der grüne Apfel rücken in den Vordergrund. Für mich legen sich deutlich Vetiveranteile darüber - wie eine grüne Decke. Alles rieche ich nicht heraus – deutlich aber Weißblüher, Wacholder und Galbanum. Das Ganze erscheint demnach recht grün, vereinzelt melden sich noch einmal die Fruchtschüler der Kopfnoten.
Mit Zedernpfeffer klingt er sukzessive aus, Veilchen erdet und der Apfelvetiver bleibt auf meiner Haut deutlich stehen.
Von der Konzeption mag man halten, was man will, für mich ist der Duft der erste dieser Reihe, der mich einnimmt und den ich klasse finde.
Ob das namensgebende „Elysium“ das „Land der Seligen“ oder aber den „Zustand vollkommenden Glücks“ beschreibt, ist mir dann am Ende auch vollkommen egal: das neue Eau Intense ist weder besonders synthetisch, zu blumig noch zu rhabarberfruchtig, eher bildet es die bekannte Elysium-DNA noch viel grüner, herber und bitterer ab, als seine Verwandten es zu tun vermochten. Herausgekommen ist ein frostig-grünblauer (!) Land-der-Seligen-Glücksduft.
Und wenn es schon ein „blaues Parfüm“ im Moloch der Bleu de Chanels und Sauvages sein soll (nebenbei ist er ewig weit weg von den heutigen Cool Waters dieser Welt…), dann kann diesem hier keiner das Wasser reichen.
16 Antworten