Cri du Kalahari 2019

Atanarjuat
27.08.2023 - 08:41 Uhr
9
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Sonnenstrahl


Ella K. aka Sonia Constant hatte keine Lust mehr auf Vorgaben, Einschränkungen, Gefangensein und gründete einfach ihr eigenes Parfümlabel. Hier kann sie „frei sein“, ohne Rücksicht auf Mainstream-Geschmäcker und einfach ihr Ding machen. Sie ist selbstbewusst-kreativ genug und weiß, dass ihre Marke trotz dieser neu erworbenen Freiheiten durchstarten wird. Über kurz oder lang, denn die Qualität der Erzeugnisse spricht für sich und dennoch scheint sie den Nerv der Menschen, die etwas Neues oder Anderes suchen, zu treffen.

Kri du Kalahari zog mich von Anfang an in seinen Bann. Sonnenstrahlen, die auf Sand treffen, meint das Herz – grüner Pfeffer, der auf verschiedene Hölzer rieselt, sagt die analytischere Nase. Eine Art Holzmonolith inmitten von Herbstsonnenstrahlen.

Die Entwicklung beruhigt den Duft vielmehr, als dass er sich noch einmal winden oder wenden möge. Und das ist gut so. Die Schärfe des Pfeffers lässt etwas nach, die Hölzer scheinen wärmer, als noch zu Beginn und er bleibt etwas herb und markant, ohne die ewigselbe, schwere Süße beizusteuern, die ihn zerstören hätte können.

Der Duft ist durch und durch unisex und charakterlich eine grundsätzlich ehrliche Haut, auf die man sich verlassen kann. Er hält lange durch, ohne eine zu drückende Sillage befeuern zu wollen. Mitunter wirkt er vielleicht ein wenig stur, ob seiner horizontalen Entwicklung. Aber: wer von Beginn an toll ist, darf das auch genau so bleiben.

Wem also bloßer Pfeffer und nacktes Holz gefallen, kann in Kri du Kalahari einen sandfarbenen Monolithen finden, der nicht nur im Herbst, sondern auch in allen anderen Jahreszeiten zu strahlen vermag!
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