19.07.2019 - 06:50 Uhr
Helena1411
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Helena1411
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Tarifa bei Nacht
Die Hitze des Tages steht noch in den engen, kleinen, verwinkelten Gassen, das Kopfsteinpflaster gibt die von der Sonne gespeicherte Wärme wieder ab in die aufkommende Nacht. Langsam füllt sich die kleine Stadt mit Leben, die Menschen kommen aus ihren Wohnungen wie aus vor der sengenden Sonne schützenden Höhlen gekrochen, um in das nächtliche, pulsierende Leben einzutauchen. Lautes Stimmengewirr, Frauen in farbenfrohen Sommerkleidern herausgeputzt, Männer in gutturalen Diskussionen wild gestikulierend, Kinder jauchzend zwischen Beinen hin- und herflitzend - Tarifa erwacht zum Leben.
Und sie sitzt in einem der unzähligen Cafés an einem kleinen, mit bunten Mosaiksteinen verzierten Tisch und lässt sich einen marokkanischen Tee in das filigrane Teeglas einschenken; eine Kunst für sich, die silberne Teekanne so hoch ziehend, dass der duftend-dampfende Tee sich wie in einem schmalen Wasserfall hinunter ergießt. Sie beobachtet, wie der Tee seinen Weg aus dem Glas wieder zurück in die feinziselierte Kanne findet, erneut in einem dünnen Strahl treffsicher in ihrem Teeglas landet, die Wiederholung dieser Zeremonie, bis eine köstliche Tee-Zucker-Schaum-Mischung endlich darauf wartet, von ihr in kleinen Schlucken genossen werden zu dürfen.
Die heiße grüne Flüssigkeit duftet köstlich nach frischer Minze, süßlich durch die Zuckerbeigabe, und nach ebenso frischem, belebend grünem Tee.
Während sie Schluck um Schluck trinkt, mischen sich aus den benachbarten Läden, deren Auslagen überborden mit großen, bunten Tüchern, schillernden Schmuckstücken, verziert mit schönsten Halbedelsteinen, Lampenschirmen, dem kunstvollen Glasmosaik des Tisches, an dem sie sitzt, ähnlich, vielfältige, ungewohnte Düfte. Sie ziehen durch die Winkel der Straßen, treffen Verbündete, schließen sich zu neuen Richtungen zusammen, verschwimmen auf ihrer luftigen Wanderung. Holzig-süß kommen sie daher, leicht würzig, aber nur für einen Lufthauch, bevor sie weiterziehen um die nächste Ecke, in eine andere Gasse, zu einer oder vielleicht auch einem anderen in einem Café Verweilenden.
Und sie sitzt nur da, ganz still, und saugt in sich auf:
Die fremdartig anmutenden Gerüche, die verzaubernde Farbenpracht, das Glitzern und Schillern der Glaskunstwerke im Licht der Straßenlaternen und Kerzen auf den Tischen der Cafés, das emsige, pulsierende, mitreißende Treiben der Menschen in der Wärme der Nacht, das dem Meeresrauschen am Tag so sehr ähnelt. Ein Kommen und ein Gehen.
Schluck um Schluck lässt sie alles an sich vorbeiziehen, ein Fremdkörper in der Szenerie und doch ein Teil des großen Ganzen. Nimmt die wohltuende Wärme des heißen Tees in sich auf, spürt die erfrischende Wirkung der Minze, lässt sich von der leichten Süße trösten. Und gibt sich ein duftendes Teeglas dem Gefühl der Zugehörigkeit zu dem bunten, lauten, leuchtenden Pulsieren der Nacht hin.
Und sie sitzt in einem der unzähligen Cafés an einem kleinen, mit bunten Mosaiksteinen verzierten Tisch und lässt sich einen marokkanischen Tee in das filigrane Teeglas einschenken; eine Kunst für sich, die silberne Teekanne so hoch ziehend, dass der duftend-dampfende Tee sich wie in einem schmalen Wasserfall hinunter ergießt. Sie beobachtet, wie der Tee seinen Weg aus dem Glas wieder zurück in die feinziselierte Kanne findet, erneut in einem dünnen Strahl treffsicher in ihrem Teeglas landet, die Wiederholung dieser Zeremonie, bis eine köstliche Tee-Zucker-Schaum-Mischung endlich darauf wartet, von ihr in kleinen Schlucken genossen werden zu dürfen.
Die heiße grüne Flüssigkeit duftet köstlich nach frischer Minze, süßlich durch die Zuckerbeigabe, und nach ebenso frischem, belebend grünem Tee.
Während sie Schluck um Schluck trinkt, mischen sich aus den benachbarten Läden, deren Auslagen überborden mit großen, bunten Tüchern, schillernden Schmuckstücken, verziert mit schönsten Halbedelsteinen, Lampenschirmen, dem kunstvollen Glasmosaik des Tisches, an dem sie sitzt, ähnlich, vielfältige, ungewohnte Düfte. Sie ziehen durch die Winkel der Straßen, treffen Verbündete, schließen sich zu neuen Richtungen zusammen, verschwimmen auf ihrer luftigen Wanderung. Holzig-süß kommen sie daher, leicht würzig, aber nur für einen Lufthauch, bevor sie weiterziehen um die nächste Ecke, in eine andere Gasse, zu einer oder vielleicht auch einem anderen in einem Café Verweilenden.
Und sie sitzt nur da, ganz still, und saugt in sich auf:
Die fremdartig anmutenden Gerüche, die verzaubernde Farbenpracht, das Glitzern und Schillern der Glaskunstwerke im Licht der Straßenlaternen und Kerzen auf den Tischen der Cafés, das emsige, pulsierende, mitreißende Treiben der Menschen in der Wärme der Nacht, das dem Meeresrauschen am Tag so sehr ähnelt. Ein Kommen und ein Gehen.
Schluck um Schluck lässt sie alles an sich vorbeiziehen, ein Fremdkörper in der Szenerie und doch ein Teil des großen Ganzen. Nimmt die wohltuende Wärme des heißen Tees in sich auf, spürt die erfrischende Wirkung der Minze, lässt sich von der leichten Süße trösten. Und gibt sich ein duftendes Teeglas dem Gefühl der Zugehörigkeit zu dem bunten, lauten, leuchtenden Pulsieren der Nacht hin.
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