12.05.2021 - 11:13 Uhr
Floyd
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Floyd
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Pepe baut sich ein Placebo
Wehmütig wanderten Pepes Pupillen durch das Innere seines kleinen Grasbeutels, klebten an den kläglichen Krümeln. Er vergaß sich in verlorenem Grübeln. Da waren noch Wespen auf dem Fensterbrett, doch die hatten beim Rauchen zu laut geknackt, deren Gift nicht die gewünschte Wirkung gehabt.
Placebo-Pepe wollte nicht warten, er nahm die Grasreste mit in den Garten, da war ein Baumstumpf inmitten der Wiese, darüber wurden die Krümel zerrieben, das klebrig würzige süßliche Kraut. Genau das würde jetzt nachgebaut!
Begeistert begann er Basilikum zu pflücken, zu dalgen und zwischen die Krümel zu drücken, das war zwar nur bedingt marihuanisch, dafür aber herrlich herbstumpf und süßlich. Dann mahlte er etwas Pfeffer drüber, er mochte sein Zeug gerne etwas schärfer, helles Heu und feuchtes Gras, vom Baumstumpf etwas braunes Harz, an dem noch etwas Erde klebte und kleine flüchtige Drüsensekrete. Pepe hielt inne. Das grüne Gestrüpp sah aus wie getrocknetes Gewürz, roch irgendwie herb, etwas scharf und doch hatten die Harze den Halmen die Hörner abgebrochen, oder der Moschusochse hatte ihnen die seinigen aufgesetzt, niemals würde Pepe sich davon breit machen lassen, hatte sich doch schon Haarspraydeodorant darin breit gemacht. Der Wind sollte es sich holen. Aber das tat er erst nach etlichen Stunden.
**
Die Idee des Hamburger Labels AtelierPMP, deren Macher aus den Dunstkreisen des Wagenplatzes Bambule und der Roten Flora stammen, nämlich dass deren Düfte eine Absage an die Oberflächlichkeit sein sollen, ist sicher spannender als diese Kreation von Mark Buxton. Zwar sind zu Beginn bei "On" durchaus spannende Momente, als nämlich die oben genannten Bestandteile ihren Platz suchen, jedoch fügt sich alles zu einem eher verwaschenen Ganzen zusammen, das mich persönlich zu sehr an Haarspray oder herbes Deo erinnert.
(Mit Dank an Delightful)
Placebo-Pepe wollte nicht warten, er nahm die Grasreste mit in den Garten, da war ein Baumstumpf inmitten der Wiese, darüber wurden die Krümel zerrieben, das klebrig würzige süßliche Kraut. Genau das würde jetzt nachgebaut!
Begeistert begann er Basilikum zu pflücken, zu dalgen und zwischen die Krümel zu drücken, das war zwar nur bedingt marihuanisch, dafür aber herrlich herbstumpf und süßlich. Dann mahlte er etwas Pfeffer drüber, er mochte sein Zeug gerne etwas schärfer, helles Heu und feuchtes Gras, vom Baumstumpf etwas braunes Harz, an dem noch etwas Erde klebte und kleine flüchtige Drüsensekrete. Pepe hielt inne. Das grüne Gestrüpp sah aus wie getrocknetes Gewürz, roch irgendwie herb, etwas scharf und doch hatten die Harze den Halmen die Hörner abgebrochen, oder der Moschusochse hatte ihnen die seinigen aufgesetzt, niemals würde Pepe sich davon breit machen lassen, hatte sich doch schon Haarspraydeodorant darin breit gemacht. Der Wind sollte es sich holen. Aber das tat er erst nach etlichen Stunden.
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Die Idee des Hamburger Labels AtelierPMP, deren Macher aus den Dunstkreisen des Wagenplatzes Bambule und der Roten Flora stammen, nämlich dass deren Düfte eine Absage an die Oberflächlichkeit sein sollen, ist sicher spannender als diese Kreation von Mark Buxton. Zwar sind zu Beginn bei "On" durchaus spannende Momente, als nämlich die oben genannten Bestandteile ihren Platz suchen, jedoch fügt sich alles zu einem eher verwaschenen Ganzen zusammen, das mich persönlich zu sehr an Haarspray oder herbes Deo erinnert.
(Mit Dank an Delightful)
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