08.12.2020 - 17:11 Uhr
Floyd
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Der Pfau tanzt den Zyklus der Zeit
Ich war auf der Suche nach dem Zyklus der Zeit. Vishnu hatte alle Hände voll zu tun gehabt seinen Milliardenhaufen am Laufen zu halten und so hatte er mir seinen Garuda geliehen, sowas wie die Concorde unter den Vehikeln der indischen Götter, wobei, seit der seine Federn für das Pfauengeflügel Mayura hergeben musste, war es vorbei mit der Herrlichkeit. Wie ein Albatros bremste Garuda seinen Landeanflug auf die berauschende Blumenwiese mit dem Gesicht und so pflügten wir mitten durch eine Herde Ganeshas, süßen Jasmin, schweren Ylang Ylang und titanische Tuberosen, florale Betäubungsmittel, die offenbar auf Eichenmoos wuchsen, da wir gut eine halbe Stunde lang durch die seifigen Blüten rutschten, bevor wir in Parkposition erstarrten.
Gerochen hatte ich das Pfauenvieh schon seit ein paar Minuten. Stolz fächerte es seinen süßen animalischen Moschus über alle Wiesen, nagte lustvoll an einer ledrigen Schlange, markierte sie mit versteinerten Exkrementen, bibergeil schäumend vor Drüsensekreten auf krautig-erdig herben Narden und bitter bräunlichen Nelken. Eine gute Stunde lang dauerte der Todeskampf der Schlange. Das symbolisiere den Zyklus der Zeit, posaunten die Halbelefanten, die sich mit all ihren heiligen Händen dem Drehen von Räucherstäbchen zuwandten: Blütenblätter auf Sandelholz wickeln, Weihrauch und Moos für die Seifenpartikel. Das gefiel mir dann besser, roch es doch, über all dem ambriert Animalischen, nun wenigstens noch nach Indienladen. Da schmunzelte Shiva, wies mir den Weg zu Brahma.
**
Auphorie fertigt Düfte ausschließlich von Hand und in kleinen Mengen aus natürlichen Extrakten und Rohstoffen. "Mayura" erinnert mich in seiner floral-animalischen Opulenz dabei sehr an hochwertige Düfte aus meiner Kindheit in den Siebzigern. Der Pfau tanzt erst raumfüllend, später hautnah für etwa sechs bis sieben Stunden stolz den Zyklus der Zeit.
(Mit Dank an Can777)
Gerochen hatte ich das Pfauenvieh schon seit ein paar Minuten. Stolz fächerte es seinen süßen animalischen Moschus über alle Wiesen, nagte lustvoll an einer ledrigen Schlange, markierte sie mit versteinerten Exkrementen, bibergeil schäumend vor Drüsensekreten auf krautig-erdig herben Narden und bitter bräunlichen Nelken. Eine gute Stunde lang dauerte der Todeskampf der Schlange. Das symbolisiere den Zyklus der Zeit, posaunten die Halbelefanten, die sich mit all ihren heiligen Händen dem Drehen von Räucherstäbchen zuwandten: Blütenblätter auf Sandelholz wickeln, Weihrauch und Moos für die Seifenpartikel. Das gefiel mir dann besser, roch es doch, über all dem ambriert Animalischen, nun wenigstens noch nach Indienladen. Da schmunzelte Shiva, wies mir den Weg zu Brahma.
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Auphorie fertigt Düfte ausschließlich von Hand und in kleinen Mengen aus natürlichen Extrakten und Rohstoffen. "Mayura" erinnert mich in seiner floral-animalischen Opulenz dabei sehr an hochwertige Düfte aus meiner Kindheit in den Siebzigern. Der Pfau tanzt erst raumfüllend, später hautnah für etwa sechs bis sieben Stunden stolz den Zyklus der Zeit.
(Mit Dank an Can777)
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