Leviathan 2015 Eau de Toilette

Leviathan (Eau de Toilette) von Barrister And Mann
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7.3 / 10 6 Bewertungen
Ein Parfum von Barrister And Mann für Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist rauchig-harzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Rauchig
Harzig
Erdig
Animalisch
Holzig

Duftnoten

KaffeeKaffee MoschusMoschus russisches Lederrussisches Leder SandelholzSandelholz ZederZeder
Bewertungen
Duft
7.36 Bewertungen
Haltbarkeit
8.05 Bewertungen
Sillage
8.45 Bewertungen
Flakon
6.38 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 05.01.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
2.5
Duft
Oedegaard1

7 Rezensionen
Oedegaard1
Oedegaard1
3  
Leviathan - ein "blue fragrance"!?
Dieser oder zumindest ein ähnlicher Gedanke drängt sich auf, wenn man sich die Aufmachung des Parfums zu Gemüte führt. Flakon mit blauem/ schwarzem Aufkleber und dem Namen Leviathan - das Ungeheuer der Meere. Sollte doch ein erfrischender, evtl. sogar aquatischer Duft sein, oder?
Kurzer Blick in die Duftpyramide - naja, wohl eher nicht. Nur um so neugieriger, wie denn Leviathan als Name da rein passt. Deckel ab, aufgesprüht.

Tja - gar nicht. Meines Erachtens sollte dieses Parfum nicht Leviathan heissen - Behemoth ist wohl der DEUTLICH passendere Name. Denn dieses Parfum, Gott bewahre, riecht nach dem Urtier des Landes und der Erde: Harzig und holzig, rauchig, ledrig und erdig. Das ist eine Stampede an animalisch-männlichen Düften für meine Nase. Der hier ist wirklich brutal und defintiv nichts für schwache Nasen. Der erschlägt alles was olfaktorisch so kreucht und fleucht. Denn auch seine Sillage greift mit wehenden Fahnen an. Der hier ist schwer, richtig schwer. Zugleich aber auch würzig-spitz. Der Kaffeehält sich für meine Nase sehr bedeckt, dafür kann ich den Moschus förmlich spüren. Ich habe bisher noch nie so ein Ungetüm, so ein Biest, so ein Tier an Parfum gerochen.

Für meinen Geschmack zu stark und intensiv, für Liebhaber von animalischen Düften mit Holz-, Harz-, Ledereinschlag ein gefundenes Fressen. Wie gestrandete Seemänner für den Leviathan...pardon, den Behemoth.
1 Antwort
8
Preis
7
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Writerhof

5 Rezensionen
Writerhof
Writerhof
Hilfreiche Rezension 6  
Homo homini lupus
Freitag acht Uhr morgens, Politikwissenschaftsübung. An dem grauen Herbstmorgen habe ich meine alte Lederjacke übergeworfen, gehe unmotiviert aus dem Haus und mache mich mit der Tram auf den Weg zu einem alten Plattenbau-Unigebäude, das demnächst sowieso abgerissen wird. Der Raum ist nicht zu voll, Freitagmorgen ist nicht gerade die beliebteste Zeit, in die man sich seine Univeranstaltungen legt.

Zum ersten Mal lese ich aus Thomas Hobbes' Leviathan. Es wird nicht das letzte Mal sein. Der englische Staatsphilosoph hatte sich seinerzeit wenige Freunde gemacht. Im Naturzustand sah er den Menschen als „Wolf“ für seine Artgenossen an, der in einem Krieg aller gegen alle gefangen sei. Einziger Ausweg sei deswegen, seine Naturrechte auf einen Souverän zu übertragen, der das Gewaltmonopol habe und diesen Kriegszustand beendete. Auch wenn Hobbes damit als einer der Haupttheoretiker des Absolutismus gelten mag, trat er damit Monarchisten wie Liberalen zugleich auf die Füße. Letzteren recht offensichtlich, weil sie Abwehrrechte gegenüber einem zu allmächtigen Staat wollten. Ersteren gerade deshalb, weil Hobbes offenließ, wer das Gewaltmonopol innehaben sollte – es konnte ein König genauso wie jeder andere Autokrat sein.

Zurück aus dem 17. Jahrhundert ins Ostdeutschland des 21. Jahrhunderts wabert der Duft von schwarzem, gesüßtem Kaffee durch den Raum. Irgendwas braucht man ja, um sich zu einer solchen Un(i)zeit wach zu halten oder das Bierchen zu viel vom letzten Abend auszumerzen. Langsam wird der Kaffee kälter, aber trotzdem klammern sich alle an ihre Becher – gefüllt mit kalt gewordenem Kaffee, immer bitterer und rauchiger werdend.

Die Ausdünstungen der Holzmöbel im Seminarraum nimmt man nur noch leicht wahr. Zu lange tut das alte DDR-Mobiliar inzwischen seinen Dienst und ist abgesessen, aber gleichwohl damit unerwartet gemütlich.

Jetzt sind absolutistische Systeme weder in der praktischen Politik noch in der Politikwissenschaft heutzutage der „heiße Scheiß“. Trotzdem hat Hobbes nicht an Aktualität verloren. Seine Beschreibung des Krieges aller gegen alle ist bis heute eine der vorherrschenden Beschreibungen des Zustandes zwischen Staaten, zwischen denen es ja keine Zentralgewalt gibt, die effektiv ein Machtmonopol wahrnehmen könnte. Davon geprägt ist die durch und durch pessimistische Theorie des Neorealismus, der die Beziehungen zwischen Staaten vor allem in Kategorien von Macht und militärischer Gewalt beschreibt.

„Macht“ haben sich schlussendlich aber Freitagmorgens wohl die meisten gegen Ende des Seminars gedacht: „Macht endlich Schluss!“ Gegen zehn sind alle wieder frei und können nach draußen, in den Krieg aller gegen alle, freigelassen werden. Zähnefletschend (oder mag es doch gähnend sein) bewegen sich alle Richtung Tramhaltestelle und dann wieder nach Hause, um sich fürs Wochenende vorzubereiten. Erst dort, zu Hause, kommt wahrscheinlich die Moschusnote von „Leviathan“ durch. Diesen Duft werden die meisten dabei im Club aber wohl eher nicht aufgelegt haben, so wie ich mich an die Duftvorlieben der späten Nullerjahre zurückerinnere. In der schummerigen, alternativen Studikneipe, in der eine unbekannte Band viel zu laut spielt, könnte dieser schwere Duft aber durchaus seinen Charme ausspielen. Die Melange aus überbordendem, würzigen Kaffee, mit etwas Leder und einigen Holznoten, strahlt eine gewisse Wärme aus, wie man sie in einer solchen vollgestopften Kneipe finden konnte. Er bildet durchaus einen interessanten Gegenpol zum Patchouli, das man dort öfter riechen wird – nicht im Sinne eines Gegensatzes, sondern eher als Komplement dazu.
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