Opio Negro

Serenissima
18.09.2017 - 07:26 Uhr
5
Hilfreiche Rezension
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft

Einkehr in einem kleinen Café in der verwinkelten Altstadt

Ich betrete ein altmodisches Caféhaus: süß-duftende Fülle, geschwängert von Vanille und Toffee, begrüßt mich.
Der Duft frisch gerösteten Kaffees lädt zum Verweilen ein: keine Yuppie-Auswahl, sondern ein starkes, dunkles Gebräu, das mit einem Glas Wasser serviert wird.
Eine Auswahl kleiner appetitliches Köstlichkeiten, orientalisch-süß, gern auch mit einem Hauch von rosa Pfeffer und anderen Gewürzen, wird unaufgefordert mit der Tasse Kaffee an den runden Holztisch gebracht.
Wohlbehagen macht sich breit: mein Blick wandert entspannt umher.
Alte, sorgsam gepflegte Holzmöbel schmücken den Raum, vielleicht sogar von Patchouli getränkt.
Dieser oft ein wenig befremdliche Duft vermählt sich harmonisch mit dem des Holzes, der Süße des Gebäcks und dem leicht öligen Duft des gerade frisch gerösteten Kaffees.
Diese Harmonie überträgt sich auf den Gast: ich spiele gedankenverloren, sogar ein bisschen verträumt mit den trockenen Blüten des Potpourris, das in einer fremdartig geschliffenen Glasschale auf dem Tisch steht.
Sie enthält Jasminblüten!
Nun ist auch das letzte Geheimnis dieses fremdartigen und doch so vertraut-heimeligen Raums entschleiert!

"Opio Negro" ist ein wirklicher Gourmand: süße, tiefe und warme dunkle Duftfülle entwickelt sich auf der Haut fast sofort.
Einen Hauch von Karamell scheint mir nicht unmöglich, bevor sich die warme, doch sehr leckere Kopfnote mit dem duftenden Jasmin vereint.
Ganz erstaunlich ist auch die Haltbarkeit: einmal voll entwickelt, bleibt der Duft doch einige Stunden ein treuer Begleiter seiner Trägerin.

Der Flacon ist glatt und unauffällig - der Inhalt dagegen eine wirkliche Überraschung!
Diese Probe habe auch ich zusammen mit den bestellten Mini-Zerstäubern erhalten. Meine Neugier brachte mich heute dazu, einfach einmal zu testen, was sich in einem der drei Röhrchen versteckt.
Es ist wieder einmal kein "großer" oder spektakulärer Duft; aber doch vermittelt er ein bisschen Wohlbehagen. Ein Kuschelfaktor wird mitgeliefert.

Obwohl kein spezieller Gourmand-Freund, bin ich doch entzückt und angenehm berührt von diesem unerwarteten Spaziergang durch verwinkelte Altstadtgassen, der mich in diese nach Kaffee duftende Welt entführt.
Durch "Opio Negro" gelingt es mir vielleicht öfter einmal, den Weg in diese verwunschene Welt wiederzufinden; es könnte eine Art "Eintrittskarte" dazu sein.

Nachtrag:
Ich stelle fest, dass meine Nase immer wieder zum Handgelenk wandert, um noch ein bisschen mehr von diesem feinen Duft einzufangen. - Das ist wirklich ganz erstaunlich!
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