CH Men Sport 2012

Verbaplex
02.02.2016 - 18:35 Uhr
6
Sehr hilfreiche Rezension
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft

Wenn Carolina was für die Figur tun will!

Carolina Herrera, ein toller Name, und in den jungen Jahren war die Dame auch sehr schön anzusehen. Mittlerweile ist sie 77, aber dennoch flott unterwegs. Mit Ihren mittlerweile einigen Düften aus verschiedenen Duftreihen hat sie sich bei Insidern einen großen Namen gemacht, der große Durchbruch blieb ihr bislang aber verwehrt. So ist sie meist irgendwo zwischen Meinstrream und Nische anzutreffen, und immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre Parfums, die durchwegs von Puig produziert werden, sprechen unterschiedliche Zielgruppen an, sie ist also insgesamt sehr gut aufgestellt.

Aus der Duftreihe CH Men gibt (oder gab) es auch eine sportlich angepasste Variante, optisch deutlich zu unterscheiden vom normalo in schwarz springt einen der rot/weiße Kunstleder-verzierte Flakon regelrecht an. Er macht optisch auf jeden Fall viel Lärm, und lässt einen neugierig werden ob er denn auch so laut kann wie er aussieht, und natürlich wie weit er vom originalen, doch recht süßen CH Men entfernt ist.

Für mich persönlich besteht zwischen beiden Düften absolut keine Verbindung, bis auf den ähnlichen Flakon. Der Duft startet direkt und mit voller Wucht, Bergamotte und Grapefruit geben ein ziemlich kurzes Gastspiel, zumindest hier merkt man etwas vom Sport, danach kommt ohne Mitleid die Herznote. Die maritimen Noten geben ein kühles, frisches Bett für den Pfeffer. Der Szechuanpfeffer knallt dabei mal so richtig, gerade mit solchen enormen Pfeffernoten tu ich mir immer recht schwer, da innerhalb von kürzester Zeit meine komplette Rezeptoren belegt sind und quasi nichts mehr anderes riechen. Ähnlich wie die Pfeffernote von neuen Dior Sauvage ist auch diese hier, nur hat sie Gott sei Dank nicht diesen Charakter von sauer eingelegtem Pfeffer, sondern ist viel mehr frisch, fast schon kalt und leicht metallisch angehaucht. Ich bin nach wie vor kein Fan von zu viel Pfeffer in Parfums, dennoch konnte ich mich mittlerweile einigermaßen damit anfreunden. Denn wenn man diesen Punkt sozusagen "überlebt" wird man mit einer tollen Basis belohnt. Vetiver und Sandelholz geben dem vorher sehr kalten Duft eine leichte Wärme, und so bleibt ein ungewohntes aber doch recht interessantes Gefühl übrig. Die Haltbarkeit ist dabei Bombe, dank dem Pfeffer hatte ich satte 8 Stunden was davon, komplett weg war er selbst dann noch nicht.

Der interessanteste Aspekt dürte aktuell der Preis sein. Ich bin durch ein Sharing rangekommen, aber der 100ml Flakon für keine 30 Euro ist keine Anschaffung die weh tut, und dafür bekommt man einen stabilen, nicht alltäglichen Sportduft, der sich deutlich von anderen Vertretern der Zunft abhebt. Trotzdem finde ich die Bezeichnung Sport etwas unpassend, rein vom Gefühl und der Art des Duftes würde hier eher etwas in Richtung Power, Energy oder so ähnlich passen. Denn Power hat sie hier ordentlich reingepackt, die liebe Carolina. Wenn sie so Sport treibt oder früher ausgeübt hat, na dann mal alle Achtung!
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