01.07.2024 - 12:28 Uhr

NuiWhakakore
107 Rezensionen

NuiWhakakore
Top Rezension
24
Kapitulation?
Es ist ruhig hier in diesem Raum. Warm und gemütlich, die Glut des Feuers im Kamin spendet das einzige Licht. Alles ist aus Holz, der Boden, die Wände, die Decke, auch die Möbel, und alles ist schwarz, wie Schatten, die Form und Substanz angenommen haben, nur für einen Augenblick. Die Tür ist geschlossen, aber sie wird sich öffnen, irgendwann, bald, und draußen warteten die Wilden. Es ist die Ruhe vor dem Sturm.
Der Tee in der Tasse dampft nicht mehr, die Zigarre liegt erkaltet in der Asche, nur die Blumen sind noch frisch. Sie stecken im Knopfloch am Revers. Wie sind die dahin gekommen? Er kann sich nicht erinnern. Noch etwas Whiskey ist im Glas, es scheint zähflüssig und braun wie Harz im schwachen Schein der Glut.
Er weiß nicht, wie lange er schon hier sitzt, die Zeit scheint weniger Substanz zu haben als die Schatten. Dann geht die Tür auf und ein Lichtstrahl blendet die trüben Augen. Ist der Bräutigam bereit?
------------------
Unconditional Surrender startet würzig und süß, Harze und etwas trockenes Holz sind sofort erkennbar, auch ein wenig Rauch schwingt mit. Dagegen hält eine herb-blumige Rosengeranie. Man könnte da an einen klassischen Barbershop-Duft denken, für den jedoch die frischen Noten fehlen. Tabak gibt es wenig und eher trocken. Etwas schwarzer Tee wird erkennbar. Mit dem leichten Rauch kann man da an eine dampfende Tasse denken. Der Tee ist mit Tonka gesüßt und das wird für meine Begriffe in Kombination mit den Harzen grenzwertig, gerade noch durch die würzig-holzig-blumigen Noten eingefangen. Soweit ist das ein angenehmer, etwas zu süß geratener Duft.
Richtig gut wird er erst in der Basis. Dort kommen dezent frische Noten zum Tragen, Vetiver und Zeder sind wohl die Verantwortlichen. Viel Amber ist leicht fruchtig und süß. Cremige Noten werden auch deutlicher. Die Süße ist auch hier deutlich, aber nicht mehr so üppig wie zu Beginn und wird gekonnt eingefangen durch sehr würziges, trockenholziges Oud. Tabak und Blüten sind maximal noch Beiwerk. Erwähnenswert ist der Rauch, der sich durch den gesamten Verlauf zieht, jedoch nie sonderlich stark ist. In Verbindung mit dem Tee hat man den Eindruck von Dampf, in der Basis erinnert er an ein ausgeblasenes Streichholz. Es umspielt ihn immer auch eine leichte Schärfe.
So klingt der Duft langsam aus und er wäre wirklich eine Empfehlung wert, wäre er nicht eingestellt. Das ist durchaus schade, jedoch benutzt Shawn Maher die Basis (oder weite Teile davon) auch im (noch erhältlichen) Sun Soaked (hier jedoch mit deutlich weniger Harz, aber die holzig-rauchige Note gleicht sich), der auch eine Empfehlung ist.
Der Tee in der Tasse dampft nicht mehr, die Zigarre liegt erkaltet in der Asche, nur die Blumen sind noch frisch. Sie stecken im Knopfloch am Revers. Wie sind die dahin gekommen? Er kann sich nicht erinnern. Noch etwas Whiskey ist im Glas, es scheint zähflüssig und braun wie Harz im schwachen Schein der Glut.
Er weiß nicht, wie lange er schon hier sitzt, die Zeit scheint weniger Substanz zu haben als die Schatten. Dann geht die Tür auf und ein Lichtstrahl blendet die trüben Augen. Ist der Bräutigam bereit?
------------------
Unconditional Surrender startet würzig und süß, Harze und etwas trockenes Holz sind sofort erkennbar, auch ein wenig Rauch schwingt mit. Dagegen hält eine herb-blumige Rosengeranie. Man könnte da an einen klassischen Barbershop-Duft denken, für den jedoch die frischen Noten fehlen. Tabak gibt es wenig und eher trocken. Etwas schwarzer Tee wird erkennbar. Mit dem leichten Rauch kann man da an eine dampfende Tasse denken. Der Tee ist mit Tonka gesüßt und das wird für meine Begriffe in Kombination mit den Harzen grenzwertig, gerade noch durch die würzig-holzig-blumigen Noten eingefangen. Soweit ist das ein angenehmer, etwas zu süß geratener Duft.
Richtig gut wird er erst in der Basis. Dort kommen dezent frische Noten zum Tragen, Vetiver und Zeder sind wohl die Verantwortlichen. Viel Amber ist leicht fruchtig und süß. Cremige Noten werden auch deutlicher. Die Süße ist auch hier deutlich, aber nicht mehr so üppig wie zu Beginn und wird gekonnt eingefangen durch sehr würziges, trockenholziges Oud. Tabak und Blüten sind maximal noch Beiwerk. Erwähnenswert ist der Rauch, der sich durch den gesamten Verlauf zieht, jedoch nie sonderlich stark ist. In Verbindung mit dem Tee hat man den Eindruck von Dampf, in der Basis erinnert er an ein ausgeblasenes Streichholz. Es umspielt ihn immer auch eine leichte Schärfe.
So klingt der Duft langsam aus und er wäre wirklich eine Empfehlung wert, wäre er nicht eingestellt. Das ist durchaus schade, jedoch benutzt Shawn Maher die Basis (oder weite Teile davon) auch im (noch erhältlichen) Sun Soaked (hier jedoch mit deutlich weniger Harz, aber die holzig-rauchige Note gleicht sich), der auch eine Empfehlung ist.
46 Antworten