28.05.2021 - 15:10 Uhr
Floyd
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Floyd
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Die funkelnden Flüsse
Weit oben in den wilden Wäldern wachte Woodrow über die beiden Flüsse, als sie noch zwei Zungen sprachen, bevor sie eins wurden. Er hatte gelernt aus der Genealogie der Gewässer zu lesen und so lauschte er ihren leisen Novellen.
Der eine war lebhafter, frischer und kleiner, er gluckerte gleißend von Grapefruit und Ingwer, glomm grün eukalyptisch und kühl wie Kampfer, flüsterte frostig von Nebeldüften, dem Menthol der montanen schwarzen Fichten. Und dann waren da noch die Trolle, die träufelten leuchtgrüne Tropfen aus einer Pipette in die Wellen. Woodrow wunderte sich.
Der größere Fluss war von leuchtendem Balsam, die zirbende Seele der Pinyon-Kiefern, darüber wehten von heiligen Hölzern und samtig süßen Räucherharzen geweihter Rauch und ätherisches Glühen, wie ein Weg zurück durch der Bäume Venen in die Wipfel zu Woodrows Ahnen. Die saßen auf seinen Schultern, zwischen den Waldgeistern und Elfen und starrten mit ihm in die undeutlichen Tiefen, dort wo die Flüsse sich trafen.
Da schimmerte unter der zirbenden Seele das balsamisch-dunkle Herz der Tanne, dort brummte der Geist des Medizinmanns Benzoe, von den Ufern erzählte dort Waldbodenerde, es war nahezu so, wie es sein sollte. Bis auf die Trolle. Woodrow wunderte sich, genau wie die Ahnen, die Geister und Elfen, das war doch jetzt wirklich nicht nötig.
**
Shawn Maher von Chatillon Lux mit Sitz in Saint Louis stellt seine Düfte in Handarbeit her und wurde 2020 von ÇaFleureBon zum besten unabhängigen Parfumeur gekürt, nicht zu Unrecht, wie ich finde.
Mit "Confluence" ist ihm ein Duft gelungen, der auf virtuose Weise herb-frisch-ätherische Elemente von Eukalyptus, Ingwer, Grapefruit und Schwarzfichte sowie sanft rauchig-medizinisch-harzige Aromen von Palo Santo, Elemi und Benzoe dazu verwendet, die balsamische Schönheit der Pinyon-Kiefer (Zirbe) zu unterstreichen, um sie später in dunkel-ätherisches Tannenbalsam (leicht süß) zu überführen. Hier wird die schwach glimmende Dunkelheit noch von erdigem Labdanum hervorgehoben. Selbst die Verwendung der drei synthetischen Stoffe aus dem frisch-grün-würzigen Bereich empfinde ich nicht als störend, wurden sie zum Herausarbeiten des Leuchtens eingesetzt, so ist Maher das sehr gut gelungen. Die funkelnden Flüsse leuchten moderat bis leise, sind aber für über acht Stunden stets präsent.
(Mit Dank an Bloodxclat)
Der eine war lebhafter, frischer und kleiner, er gluckerte gleißend von Grapefruit und Ingwer, glomm grün eukalyptisch und kühl wie Kampfer, flüsterte frostig von Nebeldüften, dem Menthol der montanen schwarzen Fichten. Und dann waren da noch die Trolle, die träufelten leuchtgrüne Tropfen aus einer Pipette in die Wellen. Woodrow wunderte sich.
Der größere Fluss war von leuchtendem Balsam, die zirbende Seele der Pinyon-Kiefern, darüber wehten von heiligen Hölzern und samtig süßen Räucherharzen geweihter Rauch und ätherisches Glühen, wie ein Weg zurück durch der Bäume Venen in die Wipfel zu Woodrows Ahnen. Die saßen auf seinen Schultern, zwischen den Waldgeistern und Elfen und starrten mit ihm in die undeutlichen Tiefen, dort wo die Flüsse sich trafen.
Da schimmerte unter der zirbenden Seele das balsamisch-dunkle Herz der Tanne, dort brummte der Geist des Medizinmanns Benzoe, von den Ufern erzählte dort Waldbodenerde, es war nahezu so, wie es sein sollte. Bis auf die Trolle. Woodrow wunderte sich, genau wie die Ahnen, die Geister und Elfen, das war doch jetzt wirklich nicht nötig.
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Shawn Maher von Chatillon Lux mit Sitz in Saint Louis stellt seine Düfte in Handarbeit her und wurde 2020 von ÇaFleureBon zum besten unabhängigen Parfumeur gekürt, nicht zu Unrecht, wie ich finde.
Mit "Confluence" ist ihm ein Duft gelungen, der auf virtuose Weise herb-frisch-ätherische Elemente von Eukalyptus, Ingwer, Grapefruit und Schwarzfichte sowie sanft rauchig-medizinisch-harzige Aromen von Palo Santo, Elemi und Benzoe dazu verwendet, die balsamische Schönheit der Pinyon-Kiefer (Zirbe) zu unterstreichen, um sie später in dunkel-ätherisches Tannenbalsam (leicht süß) zu überführen. Hier wird die schwach glimmende Dunkelheit noch von erdigem Labdanum hervorgehoben. Selbst die Verwendung der drei synthetischen Stoffe aus dem frisch-grün-würzigen Bereich empfinde ich nicht als störend, wurden sie zum Herausarbeiten des Leuchtens eingesetzt, so ist Maher das sehr gut gelungen. Die funkelnden Flüsse leuchten moderat bis leise, sind aber für über acht Stunden stets präsent.
(Mit Dank an Bloodxclat)
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