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Top Rezension
Es holzt so warm
Ich hatte zu Beginn meiner Mitgliedschaft bei Parfumo ja so eine Extrem-Phase. Jeden Tag hielt ein Kipplader von der Post vor unserer Haustüre und kippte in loser Schüttung Briefe mit Proben und Abfüllungen in unsere Einfahrt. Ich konsumierte Düfte wirklich „hart“ (Stichwort Anonyme Parfumabhängige „APa“). Unbedingt wollte ich in diese neue Parfumwelt eintauchen und alles mal testen was mir auch nur im Entferntesten gefallen könnte. Dies hat sich mittlerweile etwas beruhigt… mittlerweile reicht ein Sprinter.
Aus dieser Zeit stammt aber meine Abfüllung von Original Santal. Dieses Briefchen erreichte mich damals zusammen mit einigen anderen Duftbriefen, sodass ich an diesem Abend den olfaktorischen Overload hatte. Meine Frau dachte, dass die nahegelegene Parfumerie eine Außenstelle in unserem Esszimmer aufgemacht hätte. Ich habe daraus gelernt, dass man am besten nicht mehr als drei Düfte pro Minute testen sollte….. also mehr als drei pro Duft-Tasting sollten es für meine Nase wirklich nicht sein.
Da aus den Reihen der holzigen Düfte an diesem Abend auch Creeds Spice and Wood dabei war (und das ist für mich der Benchmark wenn es um holzige Düfte geht), ging Original Santal da noch mehr unter (unterer) und war mir keinen zweiten Riecher wert.
Vor kurzem war ich in einer großen Parfumeriekette am Jungfernstieg unterwegs und wollte meine Handgelenke am Creed-Regal mal nach raubmordendem Nordmann riechen lassen, als eine ambitionierte, gepflegte Angestellte mittleren Alters aus dem Nichts neben mir auftauchte, schneller als Lucky Luke den Flakon Original Santal auf einen Teststreifen sprühte und mir in Oberlippennähe freundlich, aber auch ein bisschen dominant, darbot.
Ich will nicht sagen, dass ich mich neu verliebte (in Original Santal, nicht in die flinke Dame), aber meine Nase empfand ihn, ohne direkten Vergleich zu Spice and Wood und den anderen Myriaden an Düften des oben genannten Duftprobenfiask…äh, Tastings, als durchaus angenehm und warm umschmeichelnd, leicht süßlich.
Zum Duft an sich kann ich sagen, dass ich nicht weiß, wie Orangenbaum Absolue riecht, aber eine Zitrusfrucht kommt mir in der Kopfnote nicht in den Sinn. Ich rieche von Beginn an ein leicht würziges Holz, mit dem eine sehr schöne Wärme und leichte Süße mitschwingt. Der Duftverlauf bleibt in meiner Nase recht gleich, außer, dass die Süße zu Gunsten von Holz in die zweite Reihe tritt. Somit bleibt ein „gemütliches“, wärmendes Holz am Hals/Handgelenk. Die Haltbarkeit empfinde ich mit ca. 5 Stunden als ok für einen Creed, aber für einen Holzduft doch ein bisschen schmalschulterig. Original Santal trägt sich idealerweise an nasskalten Tagen, da er einen von außen wärmt und eine leichte Gemütlichkeit verbreitet.
In meiner Nase schlägt unter dem Begriff „Holz“ nichts den Royale Exclusives Spice and Wood, aber der ist so unheimlich rar und teuer, dass ich meine 3ml im TZ hüte, wie sonst kaum etwas. Original Santal ist nicht schlecht, mir aber ein klein wenig zu eintönig und warm.
Danke fürs Lesen.
Aus dieser Zeit stammt aber meine Abfüllung von Original Santal. Dieses Briefchen erreichte mich damals zusammen mit einigen anderen Duftbriefen, sodass ich an diesem Abend den olfaktorischen Overload hatte. Meine Frau dachte, dass die nahegelegene Parfumerie eine Außenstelle in unserem Esszimmer aufgemacht hätte. Ich habe daraus gelernt, dass man am besten nicht mehr als drei Düfte pro Minute testen sollte….. also mehr als drei pro Duft-Tasting sollten es für meine Nase wirklich nicht sein.
Da aus den Reihen der holzigen Düfte an diesem Abend auch Creeds Spice and Wood dabei war (und das ist für mich der Benchmark wenn es um holzige Düfte geht), ging Original Santal da noch mehr unter (unterer) und war mir keinen zweiten Riecher wert.
Vor kurzem war ich in einer großen Parfumeriekette am Jungfernstieg unterwegs und wollte meine Handgelenke am Creed-Regal mal nach raubmordendem Nordmann riechen lassen, als eine ambitionierte, gepflegte Angestellte mittleren Alters aus dem Nichts neben mir auftauchte, schneller als Lucky Luke den Flakon Original Santal auf einen Teststreifen sprühte und mir in Oberlippennähe freundlich, aber auch ein bisschen dominant, darbot.
Ich will nicht sagen, dass ich mich neu verliebte (in Original Santal, nicht in die flinke Dame), aber meine Nase empfand ihn, ohne direkten Vergleich zu Spice and Wood und den anderen Myriaden an Düften des oben genannten Duftprobenfiask…äh, Tastings, als durchaus angenehm und warm umschmeichelnd, leicht süßlich.
Zum Duft an sich kann ich sagen, dass ich nicht weiß, wie Orangenbaum Absolue riecht, aber eine Zitrusfrucht kommt mir in der Kopfnote nicht in den Sinn. Ich rieche von Beginn an ein leicht würziges Holz, mit dem eine sehr schöne Wärme und leichte Süße mitschwingt. Der Duftverlauf bleibt in meiner Nase recht gleich, außer, dass die Süße zu Gunsten von Holz in die zweite Reihe tritt. Somit bleibt ein „gemütliches“, wärmendes Holz am Hals/Handgelenk. Die Haltbarkeit empfinde ich mit ca. 5 Stunden als ok für einen Creed, aber für einen Holzduft doch ein bisschen schmalschulterig. Original Santal trägt sich idealerweise an nasskalten Tagen, da er einen von außen wärmt und eine leichte Gemütlichkeit verbreitet.
In meiner Nase schlägt unter dem Begriff „Holz“ nichts den Royale Exclusives Spice and Wood, aber der ist so unheimlich rar und teuer, dass ich meine 3ml im TZ hüte, wie sonst kaum etwas. Original Santal ist nicht schlecht, mir aber ein klein wenig zu eintönig und warm.
Danke fürs Lesen.
6 Antworten


Deinen Kommentar habe ich sehr gerne gelesen, auch wenn ich mit Creed einfach nicht warm werde.