Fahrenheit

Fahrenheit 1988 Eau de Toilette

Snaporaz
08.10.2018 - 18:13 Uhr
24
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Als ich lernte, im Flieger ruhig sitzen zu bleiben

Die Achtzigerjahre: das war für mich in den Ferien die Zeit der Städtetrips mit meinen Eltern. London, Amsterdam, Paris… später dann Langstrecke. Fliegen war zu dieser Zeit noch etwas teurer als heute, aber wir zählten zur Gruppe der Standby-Passagiere: pünktlich einchecken, noch pünktlicher am Gate erscheinen. An Board durfte man erst, wenn alle Passagiere eingestiegen sind. Dann kam der „Staff“ und seine Angehörigen dran. Dafür konnte uns ‚First Class‘, oder aber ein Jumpseat, zugewiesen werden. Für mich als Kind war letzteres natürlich kein Problem. Ein Blick auf die Seniorität des Mitarbeiters konnte im Zweifelsfall über den Mitflug und somit die Reise entscheiden. Nicht selten blieb es spannend, ob wir überhaupt mitflogen und nicht selten gab es Ränke zwischen den Mitarbeitern des Luftfahrtunternehmens.

Durchschlagendes, vibrierendes Warten am Gate. Der Gedanke immer präsent, wie die Sache mit den Koffern ausgeht - diese wurden nämlich schon in den Flieger geladen.

--In diese Situation passte kein anderer Duft besser als Fahrenheit; bei meinem Vater omnipräsent.
Man muss natürlich die Eigenschaften der Kamille wie ‚beruhigend‘ oder ‚entspannend‘ bei diesem Duft gründlich überdenken. Hier dominieren Kamille und Lavendel in einer unverkennbaren Machart. Grundiert, neben andern Zutaten, vom durchaus scharfen und eigensinnigen Vetiver. Ein Duft der Hochspannung und Geradlinigkeit in sich trägt.

Fahrenheit hat Geschichte geschrieben. Wenngleich er nicht zu den Altvorderen gehört, so ist er doch ein Klassiker und absolut unverkennbar. Er ist einzigartig. Die Kamille und der Lavendel, beide Bestandteile vieler Wohlfühldüfte, lassen sich hier auf so unverkennbare Weise mit der Strenge von Vetiver und Leder ein.

Ein ganz Großer ist er. Einen Zeitgeist des Ende der 80er hat er vermittelt. Damals auf sehr neuartige Weise.
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