Polo 1978 Eau de Toilette

Polo (Eau de Toilette) von Ralph Lauren
Flakondesign:
David Antonuccio
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7.8 / 10 597 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Ralph Lauren für Herren, erschienen im Jahr 1978. Der Duft ist grün-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Vergleich
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Duftrichtung

Grün
Würzig
Holzig
Erdig
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
WacholderbeereWacholderbeere BasilikumBasilikum EstragonEstragon KorianderKoriander KümmelKümmel BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
KieferKiefer GartennelkeGartennelke KamilleKamille LederLeder PfefferPfeffer RosengeranieRosengeranie JasminJasmin RoseRose
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos TabakTabak MoschusMoschus PatchouliPatchouli ZederZeder AmberAmber VetiverVetiver

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
7.8597 Bewertungen
Haltbarkeit
8.0493 Bewertungen
Sillage
7.7475 Bewertungen
Flakon
7.6481 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.5257 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 12.09.2025.

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Rezensionen

26 ausführliche Duftbeschreibungen
4
Preis
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Axiomatic

149 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 57  
Wenn der Mond über New York vertrocknet
Wie sehr doch einst begleitende Düfte eine Etappe des Lebens prägen, ihr einen Rahmen im Erinnerungsalbum geben.
Manchmal reicht allein schon das Bild des Flakons, um diese duftenden Tagen wieder herzuzaubern.

Umso trauriger dann die Begegnung mit der veränderten Version des Duftes.
Das schützende Glas wird vom unpassenden Bilderrahmen zerbrochen, der Riss verkündet die unaufhaltsame Zeitdimension im Raume.
Man sieht das Foto von damals zwar, das Erlebte läßt sich nunmal nicht nachträglich verändern, doch der Geruch passt nicht mehr.
Es bleibt nur noch ein gespeicherter Akkord im Hirn, den man zum Glück nicht mehr reformulieren kann.

Dieser Akkord war dunkelgrün, Koniferen verbargen eine lederummantelte, edle Rose. Und Eichenmoos umschloss ein waldiges Chypre.

Tief und abgerundet jene Smaragde, die das massive Grün der bewaldeten Rocky Mountains einfingen.

Alles fügte sich, keine disharmonische Soli brachen mit dem Ganzen, eine Eintracht von Anfang bis Ende.
Einfach „Polo“ hieß der Duft über Jahre. Seine unvergleichliche Aura sollte ihm einen Erfolg bescheren, der nur wenigen Kreationen vorbehalten war.

Heute ist ein Namenszusatz nötig, Green, um ihn im Repertoire der Marke ausfindig zu machen.

Rau, rauchig, unrund wird der Nachfolgeversuch angeboten.
Etwas, was der Duft nie war.
Und ein geisterhafter Hauch des Gewesenen ist für geübte Nasen als Echo der Vergangenheit zu vernehmen.
Doch es bleibt nur eine leise und verstellte Frequenz.

Die Übersteuerung zeugt eher von lästiger Pflicht als von leidenschaftlicher Hingabe, jene epochale Komposition den aktuellen Vorgaben entsprechend anzupassen.
Anderen Marken gelang dies glücklicherweise mit ihren Zugpferden.
Hier aber wurde das Fundament des Hauses aus dem Lot gebracht.

Säuerlicher und urinöser Jasmin verhagelt das zu rauchige Vetiver und legt es in Lake ein.
Verstaubte Wacholderbeere nimmt einem den Atem, der zu trockene Tabak tut sein Übriges.
Knirschende Hölzer werden zu Spanplatten verarbeitet.
Vom Regen vergessen bleibt das Eichenmoos brüchig hart.
Neuerdings umweht ein ätherischer Campher mit Eukalyptus-Einschlag den Duftverlauf, das gab es früher nicht.

Und die waldige Melodie von damals ertönt sehr weit entfernt, die Rose zu blass, die Koniferen gerodet. Als würde man die missliche Lage telegraphisch der Zentrale mit Morsezeichen melden.

Das wird meinen Erinnerungen keinen Abbruch tun.
Begleitete mich doch der Duft an der Schwelle zur Pubertät und danach wie ein Coach, zu dem man aufblicken konnte.
Diese waldigen Landschaften wurden in meinem Umfeld von Jungs und Männern getragen. Wir konnten uns auf eine gemeinsame Duftbasis einigen.
Carlos Benaim schuf Erstaunliches, denn es gibt nur sehr wenige Düfte, welche leger generationsübergreifend getragen werden können.

Carlos hatte die Ausrichtung der damals jungen Marke seht gut verstanden, als er mit dem passenden Duft beauftragt wurde.
Das Mode-Segment elegant sportlicher Hemden wurde Ende der 1970er von Pierre Cardin und Lacoste beherrscht mit ihren prägenden Logos.
Ralph Lauren gelang das Undenkliche mit seinem Polospieler. Ein kleines Zeichen mit großer Wirkung.
Hätte er darauf verzichtet, wären seine Polo- und Rugbyhemden zwar qualitativ hochwertig, doch von der Konkurrenz nicht zu unterscheiden gewesen.
Und sein Sortiment lockte recht klug etliche Generationen als Zielgruppen.
Jene Mode, eine Mischung aus Uptown Manhattan und Country Club in Kingwood Houston, sollte den Paradigmenwechsel in den USA bringen: Du bist wer, zeige es also!

Nun gut, über den tosenden Absatz in den Anfangsjahren kann man nur sagen, jede Shopping Mall und jede High Street wurden damals danach bewertet, ob sich ein Polospieler dorthin verirrt hatte.

Passend war auch der unverwechselbare Charakter des Duftes.
Tief, reich an grünen Schattierungen, elegant ledrig mit dieser prächtigen Rose, alles ausbalanciert. Lag es an der alles verbindenden Kamille?
Auf jeden Fall wollte der Duft gefallen, nicht anecken.

Würde ich ein musikalisches Genre aussuchen, wäre es Soft Rock der damaligen Zeit.
Christopher Cross mit seinen leicht verdaulichen Beladen.
Oh bitte, dieses Filmchen Arthur war der Gipfel!

Oder optisch passender…

Robbie Dupree mit seinem Hit „Steal Away“.

Nett. lieb, knuddelig.

Gut, ich gebe zu, hier etwas zu überspitzen, aber ich kann beim besten Willen der alten Version des Duftes keine soziale Nonkonformität attestieren.
Fordernde Akkorde, ungewöhnliche Noten, brachiale Männlichkeit, das alles kannte er nicht.

Er war der perfekte Begleiter, wenn man zwischen dem Mond und New York City geriet.

Oder sonst wo.

Und heute, ja heute, da ist er vertrocknet.
44 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
FabianO

1008 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 31  
Ein bisschen wie der Kräuterschnaps nach dem "Großen Fressen"
Meinen vier Jahre alten Kommi zu "Polo" habe ich gelöscht, ein damals recht herber Verriss, den ich angesichts einer Neuvorlage des Old-School-Duftes so nicht mehr unterschreiben mag.

Überhaupt - ich stelle seit gut einem 3/4-Jahr fest, dass sich meine Duftvorlieben stark fokussiert (und dabei etwas verschoben) haben. Den ganzen Winter 2017/18 über stand ich immer wieder morgens vor meinen zahlreichen gourmandigen und orientalischen Abfüllungen und konnte mich - auch bei von mir mit 9.0 oder 9.5 bewerteten Düften - nur selten dazu durchringen, sie auch zu benutzen. Zu schwer, zu opulent, zu raumgreifend.

"Polo" stellt sich in dieser Retrospektive als wohltuendes Gegengewicht dar, und ich höre im Hinterkopf den guten HaraldK, wie er mir ins Gewissen hineinmurmelt: "Siehste! Hab ich immer gesagt."

Nachdem ich jüngst - zum bestimmt 5.Mal - einen meiner Lieblingsfilme, "Das große Fressen", freudigst wiedersah, dazu ein schöner italienisch-französischer Käse-/Weintraubenteller und ein leckerer Côtes-du-Rhônes-Villages, wurde mir ein wenig bewusst, wie es wohl um mich dufttechnisch bestellt ist.

Ich habe mich im Laufe der intensiven Parfumo-Jahre wohl an vielen großen, schweren Orientalen und Gourmands sattgefressen, maßlos überfressen wie die alternden Herren im Film, denen selbst beim Pupen geholfen werden muss, indem beleibte Damen auf ihren Bäuchen herumreiten.

"Polo" - um mal wieder die Kurve zu kriegen - ist nun gänzlich ein erholsam grüner, klarer, leicht bitterer, etwas kräuteriger Duft alter Schule, den die Herren aus dem Film durchaus passend selbst als Geruchsgrundierung ihres (zumindest offiziell) gentlemanhaften Habitus genutzt haben könnten (wenngleich der Film schon 5 Jahre vor Erscheinen des Duftes herauskam).

Die ersten 5 Minuten bleiben nach wie vor etwas brachial - herbe, sehr kräuterwürzige Wucht, Estragon, viel Kümmel und Koriander, Pfeffer. Laute, etwas unwirsche Unruhestifter.

Dann aber pendelt "Polo" sich wirklich schön, durchaus behutsam kantig, in einem sauberen, klaren Spektrum ein, Kamille und Pinie verschieben in Richtung leicht waldiger, Kopf und Geist befreiender grüner Stilistik.
Feiner Tabak und leicht moosig zugewachsenes Leder bilden eine feine Basis, die eine Schnittstelle zwischen Holzfällerrustikalität und Anzugeignung erwischt.

Ein bisschen wie der wohltuende, aber durchaus kräftige Kräuterschnaps, den sich die Herren aus "Das große Fressen" nach ihren mit Sahne gefüllten Truthähnen und ihren zuckersüßen Wackelpudding-Brüsten gönnen müssen, um nicht zu zerplatzen.
6 Antworten
7
Preis
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Ponticus

79 Rezensionen
Ponticus
Ponticus
Top Rezension 56  
Miriquidi
Die Deutschen lieben ihre Wälder und sie haben recht viel davon. Nicht mehr die großen Buchenurwälder der Frühzeit bestimmen das Bild, sondern Nadelbaumaufforstungen gestalten einen vielfach genutzten Wirtschaftswald. Der Wald als mystischer Lebensraum der alten Germanen war auch Sehnsuchtsort der Romantik, ist Ort von Jagd und Holzerwerb und zunehmend ein natürlicher Freizeitpark. Vom Thing unter dem Gerichtsbaum über Märchen und Sagen bis zur heutigen Vereinnahmung durch Jogger, Walker, Mountainbiker u.ä. war und ist der Wald Teil unseres Lebens.

„Mein Wald“ hatte ganz früher die Bezeichnung Miriquidi und meint Dunkel- oder Finsterwald. Ein Urwald par excellence mit auch heute noch größeren, nur von Regenwasser gespeisten, Hochmooren. Mit den ersten großen Zinn- und Silberfunden kam Hüttenrauch dazu, es brannten Schmiedefeuer und solange Metalle geschmolzen wurden, verschwelte man auch Holz zu Holzkohle.

Diesen bildlichen Eidruck vermittelt mir Polo von Ralph Lauren ab dem ersten Sprühstoß. Tiefer, dunkler Forst mit Köhlerhütte - waldig, krautig, moosig, holzig, sehr herb und in erster Linie balsamisch-rauchig. Tief im Walde raucht es sehr und es duftet kräuterschwer. Die Bugwelle des Duftes ist imposant und gut mit den Worten charakterisiert, mit denen der Chronist Lehmann den einstigen Urwald Miriquidi bedachte: „wild, wüst und wölfisch“. Ich denke wild, weil Polo auch durch vorsichtige Dosierung kaum zu bändigen ist, wüst, weil Duftnoten kaum zuzuordnen sind sowie wölfisch, weil raumgreifend, dominant und nichts neben sich duldend.

Um dem enormen Holzbedarf des Bergbaus und Hüttenwesens nachzukommen war, durch großflächige Rodungen, der ursprünglich dichte Wald praktisch verschwunden. Heute besteht das Gebiet, nun Erzgebirge genannt, durch die enormen Aufforstungen in den vergangenen 150 Jahren, erneut zu ca. 60% aus Wald, diesmal Fichtenwald. Auch Köhlerhütten gibt es wieder, denn der Tourismus und der Umsatz von Grillkohle steigt seit den 60er Jahren wieder kontinuierlich an.

Auch Polo verändert sich mit der Zeit. Das satte, grün-würzige Raucharoma wird mit der Zeit immer krautiger und ist wahrscheinlich dem Duftnotenbouquet aus Kamille, Gartennelke und Geranie geschuldet. Diese Aromatik hält gut und lange an, macht aber nach etwa drei bis vier Stunden Platz für wärmere, holzig-erdige, sogar ledrige Töne. Der aromatische Kohlenmeilerrauch wird trocken, leicht aschig und das grüne Kraut wandelt sich zu Moos. Die derb-bittere, etwas bräsige Strenge der ersten Stunden weicht einer unbefangenen, lässigen Waldarbeiternonchalance, die aber auch einem entspannt arbeitenden Greenkeeper gut zu Gesichte steht!

Am Anfang eher rabiat mit seiner erschlagenden krautig-rauchigen Opulenz hat Polo von Ralph Lauren auch immer etwas Unheimliches und Geheimnisvolles in seiner Wandlung. Die balsamische Wärme des langen Endes ist magisch und voller Mystik. Das Parfüm ist für maskuline Individualisten! Die, die sich dafür halten, machen damit in eleganter Abendgarderobe, aber auch in leger-sportlicher oder handwerklicher Kleidung eine sehr gute Figur.

Für Euren Besuch im dunklen Finsterwald Miriquidi bedanke ich mich sehr herzlich!

Epilog:
Derzeit glitzert und funkelt der Miriquidi, so daß es eine Freude ist. Es ist Weihnachtszeit im Weihnachtsland Erzgebirge, kaum ein Fenster landauf-landab das nicht ein leuchtender Schwibbogen ziehrt, seitlich bewacht von sorgsam geschnitzten Engeln, Bergleuten, Nussknackern und Raachermannl. Ein Fest der Lichter, Pyramiden und Weihnachtsmärkte in jedem noch so kleinen Ort der Region. Der köstliche Duft süß-aromatischer Stollen mit reichlich Marzipan und Gewürzen macht Appetit und die Rauch- Wald- und Moosdüfte der glimmenden Raacherkarzeln verführen die Sinne. Die Gans ist bereitet und das Neunerlei gerichtet, der Baum ist geschmückt und die Reisenden auf winterlichen Wegen unterwegs in das verschneite Weihnachtswunderland. Auch unsere Gäste sind auf dem Weg und Tochter und Sohn kehren zurück zum Hort ihrer Kindheit. Schon höre ich die Enkel erwartungsfroh rufen und empfangen von meiner Frau treffen sich alle in der warmen, festlich geschmückten Stube. Dorthin werde ich mich nun auch zurückziehen, sofort und unverzüglich!
Allen auf Parfumo wünsche ich eine angenehme Weihnachtszeit, besonders und vor allem aber auch meinen lieben Lesern wunderbare Tage und einen guten Rutsch ins Jahr 2025 in dem wir uns hoffentlich alle gesund wiederlesen werden!
41 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
pudelbonzo

2404 Rezensionen
pudelbonzo
pudelbonzo
Top Rezension 28  
Grün über Generationen
Heute fragte ich zaghaft meinen Duftdealer auf dem Trödel, ob er vielleicht, eventuell, noch das grüne Polo besorgen könne?

Er versank unter dem Verkaufstisch und ich hörte raschelnde Kramgeräusche.
Und - Heureka - breit grinsend präsentierte er mir den Flakon.

Was hatte man sich lange nicht mehr gesehen!
Ich wollte Ralph um den Flaschenhals fallen.

Früher war er ein festes Requisit in Papas Alibert - aber auch mein damals jugendlicher Gatte trug den Grünen.

Und sowohl an dem reifen Herrn, als auch an meinem Jungspund machte Polo eine gute Figur.
Dem älteren " Semester " gab er einen Kick Jugendlichkeit - und dem jüngeren " Gemüse " eine Spur Reife.

Beide Altersklassen profitierten von dem grün würzigen Duft, der ja auch viele Facetten bietet - als da wären deutliche Gewürze, blütige Anteile, und die prominente Pinie.
Das Leder ist antik und knarzig, aber das Eichenmoos dunkel und weich herb.
Tabak rundet den maskulinen Duft soßig ab.

Polo schafft das Spagat zwischen männlicher Eleganz und sportlicher Verwegenheit.

Tatsächlich besuchte ich auch einige Polospiele, und fand das Label für den Flakon gut gewählt, denn auch auf dem Poloplatz vernehme ich rustikale Eleganz und kernige Sportlichkeit.

Nach all den Jahren steht Polo dem Gatten immer noch gut - was für die Anpassungsfähigkeit von beiden spricht.
6 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Schwarzbart

1 Rezension
Schwarzbart
Schwarzbart
Top Rezension 38  
Das erste Mal...
Meine erstes Kommentar bei Parfumo, muss ich ein Duft widmen, indem ich mich vor fast 30 Jahren verliebte und bis heute treu blieb. Was wusste ich schon von Duftnoten damals, von Sillage, von Haltbarkeit oder meisterhaft kreierte Flakons: nichts. Zu beschäftigt war ich mit den Schmetterlingen im Bauch klarzukommen, weil ich mich zum ersten Mal heimlich in ein Mädchen verknallt hatte. Ich wusste nur eins, ich muss sie beeindrucken. Der Griff zum Haargel, die Markenklamotten, die neuesten Sneakers von Nike. Was wir nicht alles gemacht (und immer noch machen) um das gegenseitige Geschlecht zu imponieren. Ich habe nicht lang überlegt und ging mit meine 14 Jahren in die Parfümerie und fragte nach dem besten Duft. Die Verkäuferin schenkte mir ein großzügiges, aber vielleicht auch ein wenig bemitleidendes lächeln und zeigte mir eine kleine grüne Flasche mit goldenen Logo und Kappe. Sofort habe ich die Marke erkannt, weil die ganze Welt damals im Polohemd Rausch von Ralph Lauren verfallen war. Zu diesem Zeitpunkt lebte ich in den USA und Polo Hemden und 80er Jahren gehörten zusammen wie Cola mit Eis. Sie sprühte den Duft auf meinem Arm und was ich dann erlebte werde ich nie vergessen. Es war der Geruch von Liebe. Noch nie zuvor hatte ich ein Parfum bewusst wahrgenommen, mit der Ausnahme vom Parfum meiner Mutter und meines Vaters. Interessiert hatte es mich trotzdem nicht. Aber an diesen Nachmittag, fand ich mich plötzlich in der Welt der Düfte und war wie gefesselt.

Dieser Duft ist nicht zu beschreiben. In der Tat habe ich heute noch Schwierigkeiten Düfte zu "analysieren". Ich rieche und wenn es mich umhaut, trage ich es. Ich verlasse mich ausschließlich auf meine Sinne. Wenn ich Polo trage, kommen immer wieder Erinnerung hoch, die ich nie vergessen möchte und werde. Ich hatte das Gefühl ein Mann zu werden, als ich diesen Duft das erste Mal morgens aufsprühte und zu Schule ging. Es ist männlich, würzig aber nicht zu schwer oder aggressiv. Ist es Tabak? Ist es Leder? Ist es die Bergamotte mit Amber oder doch das Koriander? Bis heute bin ich auf kein Duft gestoßen, dass sich so sehr mit dem Designer identifiziert. Würde man die Mode von Ralph Lauren zerlegen, einweichen und zu Flüssigkeit verarbeiten, dann würde dieser Geruch entstehen. Ich hab die Einführung nicht mitbekommen, das sind doch ein paar Jahr vor meiner Zeit, aber dieser Geruch ist heute noch Einzigartig für mich. Ich finde kein Vergleich. Ein Meisterwerk - für mich.

Mit Stolz verkünde ich allen immer wieder, dass ich diesen Duft seit 30 Jahren trage. Es ist eine zeitlose Beziehung, eine die ich nie beenden werde. Ich werde ihr immer treu bleiben, wenn auch nicht jeden Tag. Sie ist etwas Besonderes für mich und wird zu besonderen Momenten hervorgebracht.
8 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

78 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 4 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Regen putzt den Koniferenwald
Frischwürzig steigt Estragonrauch auf
Im grün Ledergewand
Knarzt die Kräuterhexe froh kichernd auf Moospfaden
40 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mann spielte 78 noch Polo auf würzgrünen Rasen & Patcherde
Statt auf App
Mann trug Lederhandschuh
Statt Röhrenjeans
Mann aus Holz geschnitzt
66 Antworten
TherisTheris vor 8 Monaten
7
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Klassischer Garten
Gartennelken, Moose
Und grüne Kräuter
Würzig Party machen
Tabak schnupfen
An alte Zeiten anknüpfen
25 Antworten
SalvaSalva vor 7 Monaten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Im Club 5 angekommen
Sende ich grüne Grüße
Mit diesem rustikalen Power-Duft
Aus Gewürzen, Kiefern, Rauch
Kraftvoll u. maskulin
28 Antworten
AxiomaticAxiomatic vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Hat 15% Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen Duft, die restlichen 85% erschrecken.
Alles Grüne abgeholzt, synthetisch planiert und geteert.
36 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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