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Top Rezension
'You make me forget myself...'
sang Lou Reed 1972 in 'Perfect day', von David Bowie produziert '...I thought I was someone else - someone good.' 'Trainspotting' verhalf dem Song zu einem zweiten Frühling, das ist nun auch schon fast dreißig Jahre her.
Augen zu. Und vergessen. Den Nachtclub namens Orphéon, dem dieser Duft gewidmet ist. Den Boulevard Saint-Germain am linken Seineufer, wo er lag. Dass dieser Duft im Grunde so vielstimmig ist. Nicht wichtig. Vergessen.
Augen zu. Ihn kommen lassen. Ein Duft wie Sonne auf dem Gesicht - die erste nach einem Winter wie Jahrhunderte. Ein Duft wie ein Streicheln - flüchtig wie die Erinnerung. Wie eine leise Stimme raunt: alles ist gut.
Orphéon ist ein olfaktorisches Mysterium. Einer, der anders ist als andere - und so ganz anders, als man denkt, zumindest ich. Er hat Frische, ohne keck zu sein, hat Süße ohne Lieblichkeit, hat Kühle ohne Distanz.
Orphéon ist ein Duft zum Innehalten. Einer zum Reflektieren. Zum Nachspüren und sich Erinnern. Um endlich loszulassen. Ein Duft wie ein langersehntes Ausatmen, wie Licht am Ende einer langen Nacht.
Augen zu. Da ist eine Ahnung von Frühling, ist nüchterne Sachlichkeit - farblose Blüten, Zeder und Wacholder. Da ist eine Basis zu blass und fein, um sich dran zu erinnern - Harz, ein bisschen Honig - intim, aber nicht süß.
Fazit: ein Duft zum ganz alleine tragen. Zum sich vergessen. Und zum sich verzeihen.
Augen zu. Und vergessen. Den Nachtclub namens Orphéon, dem dieser Duft gewidmet ist. Den Boulevard Saint-Germain am linken Seineufer, wo er lag. Dass dieser Duft im Grunde so vielstimmig ist. Nicht wichtig. Vergessen.
Augen zu. Ihn kommen lassen. Ein Duft wie Sonne auf dem Gesicht - die erste nach einem Winter wie Jahrhunderte. Ein Duft wie ein Streicheln - flüchtig wie die Erinnerung. Wie eine leise Stimme raunt: alles ist gut.
Orphéon ist ein olfaktorisches Mysterium. Einer, der anders ist als andere - und so ganz anders, als man denkt, zumindest ich. Er hat Frische, ohne keck zu sein, hat Süße ohne Lieblichkeit, hat Kühle ohne Distanz.
Orphéon ist ein Duft zum Innehalten. Einer zum Reflektieren. Zum Nachspüren und sich Erinnern. Um endlich loszulassen. Ein Duft wie ein langersehntes Ausatmen, wie Licht am Ende einer langen Nacht.
Augen zu. Da ist eine Ahnung von Frühling, ist nüchterne Sachlichkeit - farblose Blüten, Zeder und Wacholder. Da ist eine Basis zu blass und fein, um sich dran zu erinnern - Harz, ein bisschen Honig - intim, aber nicht süß.
Fazit: ein Duft zum ganz alleine tragen. Zum sich vergessen. Und zum sich verzeihen.
10 Antworten
GinTonique70 vor 6 Monaten
Sehr schöne Rezension! Wenn auch mich persönlich Orpheon etwas ratlos zurücklässt. Auf der Haut viel schöner als auf Papier, leicht und flüchtig, ein wenig seifig, für mich zu wenig Statement, zu unentschlossen, nicht Fisch nicht Fleisch. Trotzdem habe ich meine Probe davon sehr gern getragen. Trägt eindeutig die Handschrift von Olivier Pescheux, dessen Fleur de Peau ich wirklich innig liebe. Vielleicht teste ich den bei nächster Gelegenheit noch einmal.
Gaukeleya vor 6 Monaten
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen (oder doch? ^^). Er hat für mich ein bisschen gebraucht allerdings. Seine Zeit war beim Ersttest noch nicht gekommen, doch nun ist mein Leben, bin ich selbst auch, reif für ihn. What a different some years make.
Marieposa vor 7 Monaten
Augen zu. Lou Reed in Dauerschleife. Ich hänge deinen Worten noch ein wenig nach.
Genoveva vor 7 Monaten
Ich habe mich auch sehr in den Duft verliebt.
Anna1105 vor 7 Monaten
Diese Rezension ist wundervoll! Danke dir, so schön beschrieben und so treffend!
Kikmelone vor 7 Monaten
Du hast tolle Worte zu einem ganz besonderen Duft gefunden... :)
ElAttarine vor 7 Monaten
So eine wunderschöne Beschreibung... Bisher hat mich das Haus nicht überzeugt, jetzt machst Du mich doch neugierig.
Pollita vor 7 Monaten
So eine wunderschöne Duftbeschreibung. Klingt traumhaft. Wenn das Ambroxan nicht zu sehr durchkommt.
Gaukeleya vor 6 Monaten
Kommt es nicht - bin da auch sehr empfindlich ;-) Ich habe den Duft x-mal getestet über Monate, und er wurde von "ganz ok" zu "wie hintergründig wundervoll ist der bitte". Jetzt ist er mein, und ich bin ganz happy :-)
Issimuff vor 7 Monaten
Wow! Wunderbar geschriebene Rezension zu einem Duft, den ich immer mal wieder auf mich wirken lasse - ein "olfaktorisches Mysterium" wie du treffend sagst. Absolut zitierungswürdig - Chapeau!