Eau de Froehliche No. 3 2013

Lapislazuli
20.02.2014 - 03:59 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft

Stimmungsaufheller

Ich hatte ja geahnt, dass der Eau de Fröhliche mich ansprechen würde - aber nicht das!
Von vorn bis hinten Cassislikör, so naturalistisch und kaum merklich gewürzt von Weihrauch (Bohnenkraut?), dass ich nur vom Riechen einen Schwips bekomme... Ich bin hin und weg!
Eigentlich hatte ich mir Beeren und Blätter vorgestellt, und deren Geruch kenne ich nun wirklich. Etliche Sträucher hatten wir im Garten, die mussten gepflückt werden, um daraus Saft zu machen und manchmal Likör. Kaum zu glauben, dass ein Chemikal einen Duft so abbilden kann. Scheinbar haben Dufthersteller oder Parfümeur auch noch das Beste aus dem Cassislikörmolekül herausgesucht - und die klebrige Süße weggelassen. Herrlich! Der positive Kommentar, den ich mir vorgenommen hatte, schreibt sich so von ganz allein.
Zu den technischen Daten:
Eine klassische Duftentwicklung von flüchtigen Kopfnoten bis zum haltbaren Herz finde ich nicht. Eher kühlt sich die extrem fruchtige Cassisnote etwas ab, wird mit Weihrauch und Holz zivilisierter. Blüten und Kräuter sind würzende und abrundende Beigabe. Ich habe mir allergrößte Mühe gegeben, dass Bohnenkraut einzeln herauszupuzzeln, Fehlanzeige. Dabei rieche ich bis auf die Straße, wenn jemand in der Nachbarschaft damit kocht. Vielleicht ist hier nicht die getrocknete Variante sondern das Seifige des frischen Krautes gemeint. Sei´s drum, wenn es dem Ganzen dient.
Haltbarkeit ohne Fehl und Tadel einen ganzen Tag lang, dass die Sillage nicht raumgreifend ist, finde ich aus Sorge um die Meinung der Umwelt (Schnapsdrossel) passend.
Bleibt anzumerken, dass der Flakon zwar auf meine Wunschliste rückt, aber nicht unbedingt als Alltagsduft zum Tragen - sondern als chemischer Stimmungsaufheller. Da sieht man wieder, wie passend der Name eines Dufts zuweilen ist...
0 Antworten