Eau de Froehliche No. 3 2013

Eau de Froehliche No. 3 von Erik Kormann
Flakondesign Jo Zarth
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
6.8 / 10 35 Bewertungen
Ein limitiertes Parfum von Erik Kormann für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist fruchtig-grün. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Limitierte Edition
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Fruchtig
Grün
Frisch
Holzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere rosa Pfefferrosa Pfeffer ZitroneZitrone
Herznote Herznote
LitschiLitschi RosmarinRosmarin MeloneMelone RoseRose RosengeranieRosengeranie BlätterBlätter
Basisnote Basisnote
BohnenkrautBohnenkraut CashmeranCashmeran SandelholzSandelholz WeihrauchWeihrauch ZederZeder AmberAmber

Parfümeure

Bewertungen
Duft
6.835 Bewertungen
Haltbarkeit
8.324 Bewertungen
Sillage
6.528 Bewertungen
Flakon
6.235 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 22.10.2018.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 27  
woanders
Hochsommer 1977.
Ein knallblauer Himmel mit sahneschaumzuckerweißen Schäfchenwolken und einer flirrenden, sirrenden zitroneorangeroten Sonne spannt sich über das Dorf irgendwo im Hochsauerland, in dem meine Großeltern leben, ganz am Ende des Ortes, wo nur noch Felder sind und Schotterwege und der alte Bahndamm, den alle paar Tage rumpelnde Güterwaggons passieren.
Ich bin neun Jahre alt und darf meine Sommerferien in ihrem alten Haus verbringen, dessen Holzböden knarren bei jedem Schritt und wo man die Toilettenspülung betätigt, indem man an einer langen Kette zieht.
Hinter dem Haus steht ein Taubenschlag, im Schlafzimmer eine Badewanne, unter Großmutters Bett ein Nachttopf.
Es ist eine andere Welt als die, in der ich lebe, wenn ich zur Schule gehe – in der Stadt sind Autos und Straßen und Menschen, die es immer eilig haben, die mürrische Gesichter über hochgezogenen Schultern tragen und denen wir Kinder immer im Weg sind, wenn wir auf dem Gehweg spielen oder im Hof, auf der verlassenen Baustelle oder zwischen parkenden Autos.
Wo sollen wir es auch sonst tun?

Dort, wo meine Großeltern leben, gibt es nicht viele Autos – die Menschen gehen zu Fuß oder fahren Rad, die Wege sind holprig und von den Wurzeln der Bäume durchzogen, die schon dort standen, als mein Großvater noch ein kleiner Bub war, kleiner als ich.
Seine Eltern haben das Haus gebaut, in dem er sein ganzes Leben lang geblieben ist, zufrieden, erstaunt über meine kindliche Frage, ob er denn nie woanders hätte sein wollen.
"Wo denn, woanders? Hier bin ich geboren, hier bin ich zu Hause, hier werde ich irgendwann auch sterben. Warum sollte ich woanders hingehen, Kind?"
Ja, warum?
Was hätte woanders besser sein können als dort, wo jeder kleine Gegenstand im Haus eine Geschichte erzählt, wo er frühmorgens am Waldrand Rehe beobachtet und am Abend mit den alten Männern des Dorfes Skat spielt, wo er mir unter Protest meiner Großmutter den Umgang mit der Sense beibringt und das Schummeln beim "Mensch-ärgere-dich-nicht"?
Und mich mitnimmt in den großen Garten, den außer ihm niemand betreten darf.

Möhren wachsen dort und Erbsen, Kartoffeln und Zwiebeln und Lauch, Kopfsalat und Blumenkohl, gehegt und gepflegt und viel schöner als alles, was es im Supermarkt zu kaufen gibt.
Äpfel und Pflaumen reifen heran, Kirschen und Stachelbeeren, Birnen und ein Meer von Johannisbeeren, deren säuerlich-herber Duft mir schon den Mund zusammenzieht, noch bevor ich die erste Beere hineingeschoben habe.
Seit Tagen scheint die Sonne und hat Blätter und Strauchwerk, Boden und Beeren aufgewärmt – ich hocke im Schatten der Sträucher, umgeben von diesem wunderbaren Sommerduft, der nicht süß ist und doch so unsagbar lecker, ein bißchen sauer, ein bißchen grün, ein bißchen stumpf von der Erde unter meinen Knien.
Ich pflücke und pflücke und pflücke, meine Finger dunkelrot vom Saft zerdrückter Beeren, die große Schüssel neben mir ist schon zu klein.
Großvater kauert sich neben mich, reicht mir einen Becher mit Grapefruitsaft, wischt mir das verschwitzte Haar aus der Stirn.
Ein leichter Wind kommt auf, bringt einen Hauch von Weihrauch mit aus der Kirche im Dorf, hell und fast freundlich, nicht der dumpfe und drückende, den der alte Pfarrer verbrannt hat.
In meiner Nase kitzelt es – Weihrauch und Johannisbeeren vermischen sich zu einem Duft, wie ich ihn noch nie gerochen habe, wie er mir vielleicht nie wieder begegnen wird.
Tief atme ich ein, die Augen geschlossen...

...und öffne sie wieder an einem Abend im März 2014, die Nase am Handgelenk, auf der Haut "Eau de Fröhliche No. 3".
Mundwässernde, absolut authentische Johannisbeeren mit Blatt und Stumpf und Stiel, ein feinherber Hauch Grapefruit vor einem transparenten Hintergrund hell-sakralen Weihrauchs haben mich herausgelöst aus Zeit und Raum, aus Hier und Jetzt, haben mich mit einem Atemzug um Jahrzehnte in die Vergangenheit gebeamt an einen Ort, dessen Einzigartigkeit ich nicht erhalten konnte, den Erik Kormann mit seinem Duft für mich wiedererstehen ließ.
Danke.
23 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Puck1

4 Rezensionen
Puck1
Puck1
Top Rezension 19  
Wir trafen uns in einem Garten, wahrscheinlich unter einem Strauch
Ich geb es zu: mich kriegt man mit Bildern und Beschreibungen. Mein Kopfkino startet und schon ist es geschehen. Die Vernunft wird ausgesperrt und der Flakon zieht ein. Das kann gut gehen, muss aber nicht.
So ähnlich war unser Beginn, der von „Eau de Fröhliche 3“ und mir. Ich sah die Zeichnung eines schwarzen, etwas zerflederten Raben und bin neugierig geworden: Cassis? Sehr gern. Bohnenkraut? Oh ja! Weihrauch? Geht bei mir immer. Her damit!
Der Auftakt findet mitten in einem Busch schwarzer Johannisbeeren statt: ich atme tief den herben Geruch der Früchte ein und zerreibe Blätter zwischen meinen Fingern, ein Hauch konservierter Sommer, der mich zum Lächeln bringt und Erinnerungen an Sonnenstrahlen auf der Haut weckt. Für mich wird im Gegensatz zu vergleichbaren Düften („Enchanted Forest“ von Vagabound, „Eau d‘ Italie“ von Eau d‘Italie), die den Schwerpunkt eher auf eine fruchtige Süße setzen, hier das Herbe und Krautige betont.
Im Duftverlauf nimmt ein holzig- (weih)rauchiger Unterton zu und lässt Cassis zurücktreten. Beim Weihrauch handelt es sich um einen eher sanften Vertreter seiner Art; nähere Auskunft gibt der Parfümeur zu den Rohstoffen und zur Entstehungsweise in gewohnter Offenheit in seinem Blog, auf das in dieser Stelle verwiesen sei: http://www.aromatisches-blog.de/2013/11/10/eau-de-froehliche-no-3/
Bleibe ich beim Bild des Gartens mit Beerenstrauch, entferne ich mich etwas vom Strauch und sitze auf sonnenbeschienenen Steinen in der Nähe eines Holzstapels, schließe die Augen, öffne die Nase und bin einfach nur zufrieden . Ab und an weht ein Duftwölkchen zu mir herüber: krautig, herbfruchtig und ja auch Spuren von Bohnenkraut sind dabei.

„Eau de Fröhliche 3“ ist für mich ein Wohlfühlduft erster Güte, mit mittlerer Sillage und ganz guter Durchhaltekraft. Gut geeignet , um auch im November Sonnenstrahlen auf der Haut tanzen zu lassen.
12 Antworten
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
4
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 0  
Fröhlichkeitsbremse
Auch wenn es die Spenderin jetzt verwundert, aber die Fröhliche 3 von Herrn Kormann will mir einfach nicht gefallen.

Woran das liegt war mir schon beim ersten Test sofort klar, der Duft ist mir zum einen zu einseitig und zum anderen muss ein Inhaltsstoff enthalten sein, der auch in Steampunk verarbeitet wurde, denn die ersten Minuten bekomme ich eine leichte Atemnot.

EdF No.3 empfinde ich beinahe als Soliflor, denn die Johannisbeere dominiert den Duft von Anfang bis Ende und das in einer Intensität, dass ich den Geruch nicht ausblenden konnte.

Im Auftakt hatte auch ich, wie Callas den Eindruck, zusätzlich Menthol wahrzunehmen, was durch einen kühlenden Effekt auf der Haut noch verstärkt wurde.

Wenn sich das Menthol verflüchtigt hat, verändert sich die Johannisbeernote dann über Stunden nicht und schwächt sich aber auch leider nicht ab. Mit der Zeit fühle ich mich wie eine dieser Püppchen aus der Emelie-Erdbeer-Reihe, welche es in meiner Kindheit gab, denn die Johannisbeernote wird für mein Empfinden immer künstlicher.

Als ich schon nicht mehr mit einer Duftveränderung gerechnet habe, versucht dann der Weihrauch sich gegen die dominierende Fruchtnote zu erheben, schafft es aber nicht wirklich. Vielmehr bekommt die säuerliche Fruchtigkeit zusätzlich eine kühl rauchige Nebennote, welche das Geruchserlenis für mich nicht wirklich zum Besseren wendet.

Haltbarkeit und Sillage von EdF No.3 sind enorm. Beim ersten Test war der Duft selbst nach 24 Stunden noch deutlich zu riechen und ich musste schon mehrfach drüber waschen, bevor ich den Geruch endlich los wurde. Den zweiten Test habe ich, wen wundert´s, nicht bis zum Ende durchgehalten.

Wer total auf Johannisbeere abfährt, den wird dieses Eau bestimmt fröhlich stimmen, in meinem Fall war die Fruchtbombe eine regelrechte Spaß- bzw. Fröhlichkeitsbremse und somit bleibt der Mops immer noch meine No.1.
9 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Hermessenz

246 Rezensionen
Hermessenz
Hermessenz
Top Rezension 0  
Picknick in der Kirche
Die Lieblingskomponenten der Beautyjunkies gehen in die dritte Runde.
Das Ergebnis gefällt mir von allen drei Versionen, die es mittlerweile gibt, am Besten.
Mir geht es wie Frau Blume: Die Johannisbeeren haben es mir angetan.
Sie machen sich einfach gut in dem Duftensemble.
Los geht es mit einer ordentlichen Kelle Weihrauch.
Die Messdiener müssen grade erst mit den Duftböllern durch die Gänge geschritten sein.
Da muss man erstmal durch.
Für mein Empfinden schon recht starker Tobak, nee Weihrauch, aber dann tritt die doch recht dominante Weihrauchnote etwas in den Hintergrund und die Dame eine Sitzreihe vor mir hat nach dem ersten Halleluja die Tupperdose mit den Johannisbeeren aus der Stofftasche geklaubert.
Schön fruchtig und wirklich original schwarze Johannisbeeren.Ungezuckert.
Ich weiß nicht, wie lange eine katholische Messe so dauert, aber nehmen wir mal an, sie dauert bis zum Erscheinen der Basisnote.
Voilà.
Nun kommen die Holzwürmer unter uns auf ihre Kosten.
Meine Nase wittert Zeder.
So, als hätte irgendein Heini mit dem Taschenmesser seine Initialen in die 500 Jahre alte Sitzbank geritzt.
Sowas macht man aber nicht.
Wer es weniger süß, aber zedrig, holzig mag, der darf diesen Stimmungsaufheller gerne mal checken.
Das, was Serge Lutens mit seinem Cèdre in ungefähr zwölf Stunden Wartezeit schafft, bekommt Herr Kormann schneller hin.
Vielleicht etwas weniger gefällig, etwas kantiger, ruppiger.
Da geh ich doch glatt mal wieder in die Messe.
Danke Chef für die nette Probenspende.
5 Antworten
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft
Callas

134 Rezensionen
Callas
Callas
9  
Eau de Weihrauch
Die Kommentare hier sind durchweg positiv. Also bekam der Duft mit dem freundlichen Namen eine 2. Chance. Und weil mein Duftempfinden sehr im Gegensatz zu dem der anderen stand, war ich neugierig.
Es ändert sich allerdings nichts. Ich rümpfe die Nase und wende mich ab.

No. 3 ist anfangs sehr grün, wie satter, frisch gemähter Rasenschnitt. Ein Hauch Menthol zeigt sich kurz. Ausgesprochen grüne Düfte liegen mir meistens nicht, stechen, sind sehr unangenehm für mich.
Doch dann detoniert die Weihrauchbombe. Nichts gesellt sich hinzu, um es erträglicher zu machen. Die Früchte haben sich versteckt. Na, die Süsse der Lietschi hätte es auch nicht mehr retten können.
Bis auf die zusätzliche Zeder gibt es keinerlei Veränderung im Duftverlauf. Cashmeran kann (mich) auch nicht besänftigen.

Ich kann den Duft (für mich) nicht schön reden. Wie beim ersten Versuch, muss ich jetzt erst einmal schauen, wie ich dieses Übel von meiner Haut herunter bekomme. Die Haltbarkeit ist unschlagbar. Die Sillage wahrscheinlich auch......

Nein, ich bin nicht fröhlich.
9 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
LunaticaLunatica vor 7 Jahren
Früchte? Blumen?? Weihrauch...Weihrauch und zum Abschluss noch ein wenig Weihrauch! Halleluja:))
0 Antworten
SerafinaSerafina vor 8 Jahren
7
Duft
Wick-Hustenbonbons mit Wildkirsche/Johannsibeere! Der Weihrauch hier fast kampferartig-eukalyptisch, zusammen mit der Fruchtnote...
0 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Beliebt von Erik Kormann

Dezember von Erik Kormann Abrakabarber von Erik Kormann November von Erik Kormann Famagusta von Erik Kormann Steampunk - Viola von Erik Kormann Juli von Erik Kormann September (2013) von Erik Kormann August von Erik Kormann Eau de Froehliche von Erik Kormann Eau de Froehliche No. 2 von Erik Kormann Borobudur von Erik Kormann September von Erik Kormann August (2013) von Erik Kormann Steampunk - Aero von Erik Kormann Tabula Rasa Cool & Blue von Erik Kormann