17.02.2014 - 16:58 Uhr

Palonera
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Palonera
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39
Einst, irgendwann.
Zugegeben: In mancherlei Hinsicht lebe ich hinter dem Mond.
Ich habe keine Ahnung, in welchen Farben und Formen unterernährte Jungen und Mädchen zweimal im Jahr über die Catwalks staksen, welche Musik gerade angesagt ist und welche Kinofilme man unbedingt gesehen haben muß, um auf der nächsten Party mitreden zu können.
Nach Poppern und Punkern, Hippies und Yuppies habe ich aufgegeben, mir die Vertreter der jeweils aktuellen Subkultur zu merken, denn wenn ich die Begriffe endlich korrekt zuordnen konnte, sprach schon kein Mensch mehr von ihnen.
Facebook kommt mir nicht auf den Rechner, meinen Betriebssystemen bleibe ich treu, bis auch der letzte Anbieter seinen Support aufgegeben hat, und meine grundbeschulten Betreuungskinder kennen mein Smartphone besser als ich.
Kein Wunder also, daß ich die Bedeutung des Begriffs "Steampunk" erst einmal bei Wikipedia nachschlagen mußte.
Von einem Phänomen ist dort die Rede, das in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts als literarische Strömung begann und sich ausweitete zu einem Kunstgenre, einer kulturellen Bewegung, einem Stil und eben einer Subkultur.
Charakteristisch ist die Verknüpfung moderner wie futuristischer technischer Funktionen mit Elementen des viktorianischen Zeitalters, dessen Mode und Kultur idealisiert werden – eine Verbindung, die mich an Jules Verne und seine erstaunlich zukunftsweisenden Abenteuerromane denken läßt und die Erik Kormann allem Anschein nach derart beeindruckt hat, daß sie zur Inspiration für "Steampunk – Viola" wurde.
Und tatsächlich: Selten habe ich einen Duft erlebt, der auf ebenso eindrucksvolle wie anrührende Weise eine Brücke zwischen weit zurückliegender Vergangenheit und einem Zeitpunkt irgendwo zwischen dem Heute und einem gedachten Übermorgen schlägt.
Der seelenlos kalte, metallische Noten mit dunkelgrünem Koniferenleben und den Veilchenpastillen meiner Urgroßmutter kreuzt, weihrauchig anmutende Harze hinzufügt und wie durch einen geheimen Zauber alles Laute, alles Hektische, jede Unruhe in ihr Gegenteil verkehrt.
Der herb ist, doch nicht streng, ruhig, doch nicht unbeweglich, dessen kontemplative Wirkung meine Gedanken sammelnd klärt und ihnen hilft, eine gemeinsame Richtung zu finden.
Der sanfter wird mit der Zeit und pudriger, ohne jemals seine dunklen, trockenen und ein wenig rauchigen Charakterzüge zu verleugnen, dessen Veilchen aller herzzerreißenden Nostalgie zum Trotz so wagemutig mit Harz und Metall kokettiert, daß ich nicht anders als hingerissen sein kann.
So perfekt ausbalanciert ist diese Gratwanderung zwischen dem Einst und dem Irgendwann, dem Hart und dem Zart, daß Jules Verne, hätte er den Duft gekannt, sicherlich einen Weg gefunden hätte, ihm literarisch ein Denkmal zu setzen.
Ich habe keine Ahnung, in welchen Farben und Formen unterernährte Jungen und Mädchen zweimal im Jahr über die Catwalks staksen, welche Musik gerade angesagt ist und welche Kinofilme man unbedingt gesehen haben muß, um auf der nächsten Party mitreden zu können.
Nach Poppern und Punkern, Hippies und Yuppies habe ich aufgegeben, mir die Vertreter der jeweils aktuellen Subkultur zu merken, denn wenn ich die Begriffe endlich korrekt zuordnen konnte, sprach schon kein Mensch mehr von ihnen.
Facebook kommt mir nicht auf den Rechner, meinen Betriebssystemen bleibe ich treu, bis auch der letzte Anbieter seinen Support aufgegeben hat, und meine grundbeschulten Betreuungskinder kennen mein Smartphone besser als ich.
Kein Wunder also, daß ich die Bedeutung des Begriffs "Steampunk" erst einmal bei Wikipedia nachschlagen mußte.
Von einem Phänomen ist dort die Rede, das in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts als literarische Strömung begann und sich ausweitete zu einem Kunstgenre, einer kulturellen Bewegung, einem Stil und eben einer Subkultur.
Charakteristisch ist die Verknüpfung moderner wie futuristischer technischer Funktionen mit Elementen des viktorianischen Zeitalters, dessen Mode und Kultur idealisiert werden – eine Verbindung, die mich an Jules Verne und seine erstaunlich zukunftsweisenden Abenteuerromane denken läßt und die Erik Kormann allem Anschein nach derart beeindruckt hat, daß sie zur Inspiration für "Steampunk – Viola" wurde.
Und tatsächlich: Selten habe ich einen Duft erlebt, der auf ebenso eindrucksvolle wie anrührende Weise eine Brücke zwischen weit zurückliegender Vergangenheit und einem Zeitpunkt irgendwo zwischen dem Heute und einem gedachten Übermorgen schlägt.
Der seelenlos kalte, metallische Noten mit dunkelgrünem Koniferenleben und den Veilchenpastillen meiner Urgroßmutter kreuzt, weihrauchig anmutende Harze hinzufügt und wie durch einen geheimen Zauber alles Laute, alles Hektische, jede Unruhe in ihr Gegenteil verkehrt.
Der herb ist, doch nicht streng, ruhig, doch nicht unbeweglich, dessen kontemplative Wirkung meine Gedanken sammelnd klärt und ihnen hilft, eine gemeinsame Richtung zu finden.
Der sanfter wird mit der Zeit und pudriger, ohne jemals seine dunklen, trockenen und ein wenig rauchigen Charakterzüge zu verleugnen, dessen Veilchen aller herzzerreißenden Nostalgie zum Trotz so wagemutig mit Harz und Metall kokettiert, daß ich nicht anders als hingerissen sein kann.
So perfekt ausbalanciert ist diese Gratwanderung zwischen dem Einst und dem Irgendwann, dem Hart und dem Zart, daß Jules Verne, hätte er den Duft gekannt, sicherlich einen Weg gefunden hätte, ihm literarisch ein Denkmal zu setzen.
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