07.04.2017 - 14:19 Uhr

Palonera
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Palonera
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38
Neues vom Hexenmeister
Es ist ein offenes Geheimnis: Zu den Düften von Erik Kormann wie auch zu ihrem Schöpfer hege ich eine besondere Sympathie.
Das nahm seinen Anfang mit dem Mops, dem allerersten "Eau de Fröhliche" und seinem unvergleichlichen Weihrauch, setzte sich fort mit "Steampunk" und "Famagusta", ging von Monat zu Monat und endete zunächst im "November", dem gar nicht trübkaltgrauen.
Jeder dieser Düfte sprach mich an, brachte eine Saite zum Erklingen, ließ mich reisen, träumen, schwelgen in Bildern aus dem Damals und dem Jetzt, geträumt oder gesehen, vielleicht noch gar nicht da.
Und immer wieder freute ich mich, wenn es hieß, ein neuer Kormann käme auf den Markt, ein neues Träum-mich-weg-Ticket, ein Schnupper-und-sei-glücklich.
So einfach kann es manchmal sein, ganz ohne Zauberei...
...und so war ich besonders gespannt auf "Abrakabarber", der zauberhaft und magisch klang, nach duftem Hokuspokus aus Weihrauch, Gin und so viel mehr, nach Barbershop und Jazz und Mississippi.
Nach einer Zeit, gefallen aus der Zeit, aus Hier und Jetzt und Überhaupt.
Nach Stings und Anne Rices "Moon over Bourbon Street", nach Lestat de Lioncourt im Interview mit dem Vampir und Mickey Rourke in "Angel Heart" – nach dem New Orleans der Bücher und der Filme, der bittersüßen Leidenschaft und ihrem dunklen Zauber.
Der Brief war weiß, das Röhrchen klein, zum Anschlag voll.
Ein Sprüher nur, ganz vorsichtig –
und ich stehe im Zentrum frischkühlen, lichten Weihrauchs, nicht wirklich kirchlich, nicht sakral.
Ernst, doch nicht streng, nicht strong.
Einen Atemzug später explodiert auf meiner Haut hellgelbgrünherbe Frucht - Bombay Sapphire, nur leicht gesüßt.
"Köstlich!" denke ich und bin froh, nicht am Steuer zu sitzen, nicht in diesem Augenblick, in dem ich nach Gin Tonic dufte und sonst gar nichts.
Der Mann an meiner Seite kommt herein, tritt näher, stutzt: "Bißchen früh für Gin, meinst du nicht...?!"
Bevor ich ihm erklären kann, was es mit der Fahne auf sich hat, verfliegt sie schon, verdrängt von Rauch, geweihtem und geaschtem, unverschmutzt, unverbraucht.
Raddampfer auf dem Mississippi, vielleicht – ich habe keine Ahnung, ich war noch niemals dort.
Die Nase dicht an meiner Haut geht alles nun sehr schnell: Helles, dunkles Grün changiert mit Gin und kühlem Rauch, dazwischen festes schwarzes Leder, angerauht, angeraucht wie bei Tom Ford.
Über, unter, zwischen allem ein luftig-leichter Hauch wie von Ozon, kribbelnd fast, so klar und kühl.
Der Hafen von New Orleans mit seinen Schiffen, Menschen, Docks, mit seinem Rauch aus Schornsteinen und Pfeifen, mit Baumwollballen, Schnaps und heißem Teer.
Licht wechselt ab mit Dunkelheit, Leichtigkeit mit Schwere – nah an der Haut nur, nah, sehr nah, ob es kühl ist oder sonnig, ob mir kalt ist oder warm.
Eine Spanne, eine Elle weit entfernt dominiert Gin Tonic neben Weihrauch, wärmer werdend mit der Zeit, dunkler, dichter, harziger - deutlicher und immer deutlicher wird die Verwandtschaft mit dem Mops, mit dem "November", tritt der typische Kormann-Weihrauch vor, der so golden ist und sanft und streichelwärmend.
Nie ist er schwer, hier jedoch wirkt er schwebend, gazegleich transparent, aufgelockert durch die helle, herbe Frucht, das klare Grün.
Kein Kaschmirplaid – ein Chiffonschal, ein Seidentuch, anschmiegsam, schwerelos.
Ein Traum, ein federleichter, der bleibt und bleibt und bleibt.
Es mag an meiner Frauenhaut liegen, daß weder Rasierseife noch das typische Haarwässrig-Colognige eines Barbershops sich zeigen, doch ich würde nicht behaupten, daß mich das stört, daß etwas fehlt.
"Abrakabarber" evoziert andere Bilder als die, die ich erwartet hatte, die quasi vorgegeben waren durch Erik Kormanns Selbsterklärung.
Doch wer nie selbst einen Fuß im French Quarter hatte, wer New Orleans nur aus Büchern und Filmen kennt, dessen Bild beruht vielleicht allein auf Bildern, auf Vorstellungen und Eindrücken, die eigen sind und individuell.
"Abrakabarber" ist für mich ein echter Kormann, nicht zuletzt jenes bezaubernden Weihrauchs wegen, den so viele Nasen lieben und den Erik Kormann so hexenmeisterlich einzusetzen weiß, so unverwechselbar und riechenswert, wieder und immer wieder – im Mops, im November und jetzt in New Orleans.
Und wieder hat der Zauber mich berührt.
Das nahm seinen Anfang mit dem Mops, dem allerersten "Eau de Fröhliche" und seinem unvergleichlichen Weihrauch, setzte sich fort mit "Steampunk" und "Famagusta", ging von Monat zu Monat und endete zunächst im "November", dem gar nicht trübkaltgrauen.
Jeder dieser Düfte sprach mich an, brachte eine Saite zum Erklingen, ließ mich reisen, träumen, schwelgen in Bildern aus dem Damals und dem Jetzt, geträumt oder gesehen, vielleicht noch gar nicht da.
Und immer wieder freute ich mich, wenn es hieß, ein neuer Kormann käme auf den Markt, ein neues Träum-mich-weg-Ticket, ein Schnupper-und-sei-glücklich.
So einfach kann es manchmal sein, ganz ohne Zauberei...
...und so war ich besonders gespannt auf "Abrakabarber", der zauberhaft und magisch klang, nach duftem Hokuspokus aus Weihrauch, Gin und so viel mehr, nach Barbershop und Jazz und Mississippi.
Nach einer Zeit, gefallen aus der Zeit, aus Hier und Jetzt und Überhaupt.
Nach Stings und Anne Rices "Moon over Bourbon Street", nach Lestat de Lioncourt im Interview mit dem Vampir und Mickey Rourke in "Angel Heart" – nach dem New Orleans der Bücher und der Filme, der bittersüßen Leidenschaft und ihrem dunklen Zauber.
Der Brief war weiß, das Röhrchen klein, zum Anschlag voll.
Ein Sprüher nur, ganz vorsichtig –
und ich stehe im Zentrum frischkühlen, lichten Weihrauchs, nicht wirklich kirchlich, nicht sakral.
Ernst, doch nicht streng, nicht strong.
Einen Atemzug später explodiert auf meiner Haut hellgelbgrünherbe Frucht - Bombay Sapphire, nur leicht gesüßt.
"Köstlich!" denke ich und bin froh, nicht am Steuer zu sitzen, nicht in diesem Augenblick, in dem ich nach Gin Tonic dufte und sonst gar nichts.
Der Mann an meiner Seite kommt herein, tritt näher, stutzt: "Bißchen früh für Gin, meinst du nicht...?!"
Bevor ich ihm erklären kann, was es mit der Fahne auf sich hat, verfliegt sie schon, verdrängt von Rauch, geweihtem und geaschtem, unverschmutzt, unverbraucht.
Raddampfer auf dem Mississippi, vielleicht – ich habe keine Ahnung, ich war noch niemals dort.
Die Nase dicht an meiner Haut geht alles nun sehr schnell: Helles, dunkles Grün changiert mit Gin und kühlem Rauch, dazwischen festes schwarzes Leder, angerauht, angeraucht wie bei Tom Ford.
Über, unter, zwischen allem ein luftig-leichter Hauch wie von Ozon, kribbelnd fast, so klar und kühl.
Der Hafen von New Orleans mit seinen Schiffen, Menschen, Docks, mit seinem Rauch aus Schornsteinen und Pfeifen, mit Baumwollballen, Schnaps und heißem Teer.
Licht wechselt ab mit Dunkelheit, Leichtigkeit mit Schwere – nah an der Haut nur, nah, sehr nah, ob es kühl ist oder sonnig, ob mir kalt ist oder warm.
Eine Spanne, eine Elle weit entfernt dominiert Gin Tonic neben Weihrauch, wärmer werdend mit der Zeit, dunkler, dichter, harziger - deutlicher und immer deutlicher wird die Verwandtschaft mit dem Mops, mit dem "November", tritt der typische Kormann-Weihrauch vor, der so golden ist und sanft und streichelwärmend.
Nie ist er schwer, hier jedoch wirkt er schwebend, gazegleich transparent, aufgelockert durch die helle, herbe Frucht, das klare Grün.
Kein Kaschmirplaid – ein Chiffonschal, ein Seidentuch, anschmiegsam, schwerelos.
Ein Traum, ein federleichter, der bleibt und bleibt und bleibt.
Es mag an meiner Frauenhaut liegen, daß weder Rasierseife noch das typische Haarwässrig-Colognige eines Barbershops sich zeigen, doch ich würde nicht behaupten, daß mich das stört, daß etwas fehlt.
"Abrakabarber" evoziert andere Bilder als die, die ich erwartet hatte, die quasi vorgegeben waren durch Erik Kormanns Selbsterklärung.
Doch wer nie selbst einen Fuß im French Quarter hatte, wer New Orleans nur aus Büchern und Filmen kennt, dessen Bild beruht vielleicht allein auf Bildern, auf Vorstellungen und Eindrücken, die eigen sind und individuell.
"Abrakabarber" ist für mich ein echter Kormann, nicht zuletzt jenes bezaubernden Weihrauchs wegen, den so viele Nasen lieben und den Erik Kormann so hexenmeisterlich einzusetzen weiß, so unverwechselbar und riechenswert, wieder und immer wieder – im Mops, im November und jetzt in New Orleans.
Und wieder hat der Zauber mich berührt.
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