21.03.2018 - 03:23 Uhr

Profumorist
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Ich bin ein Kind der 90er
Die 90er. Ich habe sie zwischen meinem zehnten und 20. Lebensjahr verbracht. Ich bin aufs Gymnasium gekommen. Ich habe mein Abitur gemacht. Ich war das erste Mal besoffen in meinem Leben. Ich habe meine Jugend mit ihnen verbracht.
Die 90er waren Snap!, Dr. Alban, Haddaway. Techno und Eurodance. Aber auch Guns n Roses, Nirvana, REM, Rage against the machine. Top of the pops, Brit-Pop, Kelly Familiy und die schier unüberschaubare Anzahl an Boybands.
Die 90er waren Partys in den Rhein-Rock-Hallen und im Tarm-Center. Sie waren Smirnoff und Kleiner Feigling. Viel Kölsch, viel Schnaps, viel Übelkeit.
Die 90er waren auch Game-Boy, Super Nintendo, Super Mario, Sonic und Doom. Ego-Shooter am PC. Beverly Hills 90210, Baywatch, Diddl, Tamagotchi und die G-Shock.
In den 90er Jahren waren die Backstreet Boys noch bei MTV frei empfangbar, Jasmin Wagner hieß noch Blümchen, ohne die 501 von Levis oder den Rucksack von Eastpack ging es nicht, Tattooketten waren noch in, Plateausohlen noch modisch und die Jungs trugen Bomberjacken.
Olfaktorisch war das Jahrzehnt überwiegend frisch. Cool Water, CK One und BE, den Tommy, Acqua di Gio und Konsorten roch man an jeder Ecke. Rückblickend eher erstaunlich war der Issey für mich in diesem kultigsten aller Jahrzehnte gar nicht präsent. Ihn habe ich erst vor ein paar Jahren für mich entdeckt.
Ein Blick in meine Sammlung verrät, dass ich augenmerklich auf frische, zitrische, chypre-artige Düfte stehe. Das Ganze garniert mit ein paar auserlesenen älteren Düften. Fertig. Mehr brauche ich nicht. Und der Issey Miyake passt genau in mein Beuteschema.
Der Start ist geprägt durch die Yuzu-Frucht. Fast säuerlich, belebend und erfrischend. Herrlich. Einen noch schöneren Start dieser Art kenne ich nur noch durch Carons „Yuzu Man“, der aber leider nur aus seiner Kopfnote besteht. Unterstützt wird das Ganze klar erkennbar durch die herb-metallische Frische des Eisenkrauts. Die Blumen im Mittelteil, die hier so oft beschrieben wurden, kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Insgesamt wird der Duft für meine Nase in Richtung Basis lediglich angenehm holzig, leicht moschuslastig und bleibt weiterhin schön frisch-belebend.
Die Haltbarkeit und Sillage sind für einen frischen Duft wirklich hervorragend. Anders als viele vergleichbare Düfte, die über die Jahre reformuliert wurden, kann ich diesen hier in seiner aktuellen Variante ohne Probleme einen ganzen Arbeitstag wahrnehmen.
Ich konnte vor ein paar Tagen eine ältere Version sowie eine aktuelle Version dieses Duftes gleichzeitig testen. Einmal links, einmal rechts. Und ich konnte ganz ehrlich keine großen Unterschiede beim Duft und bei der Haltbarkeit feststellen. Er scheint offenbar die Jahre halbwegs glimpflich überstanden zu haben.
Was für mich bleibt, ist ein herrlicher frisch-zitrischer und belebender Duft, der in seiner Machart wohl außergewöhnlich war, ist und bleiben wird. 24 Jahre nach seinem Erscheinen ein kultiger Klassiker, der weiterhin die meisten der heute erscheinenden Frische-Düfte in allen Facetten in den Schatten stellt.
Gruß
Euer Profumorist
Die 90er waren Snap!, Dr. Alban, Haddaway. Techno und Eurodance. Aber auch Guns n Roses, Nirvana, REM, Rage against the machine. Top of the pops, Brit-Pop, Kelly Familiy und die schier unüberschaubare Anzahl an Boybands.
Die 90er waren Partys in den Rhein-Rock-Hallen und im Tarm-Center. Sie waren Smirnoff und Kleiner Feigling. Viel Kölsch, viel Schnaps, viel Übelkeit.
Die 90er waren auch Game-Boy, Super Nintendo, Super Mario, Sonic und Doom. Ego-Shooter am PC. Beverly Hills 90210, Baywatch, Diddl, Tamagotchi und die G-Shock.
In den 90er Jahren waren die Backstreet Boys noch bei MTV frei empfangbar, Jasmin Wagner hieß noch Blümchen, ohne die 501 von Levis oder den Rucksack von Eastpack ging es nicht, Tattooketten waren noch in, Plateausohlen noch modisch und die Jungs trugen Bomberjacken.
Olfaktorisch war das Jahrzehnt überwiegend frisch. Cool Water, CK One und BE, den Tommy, Acqua di Gio und Konsorten roch man an jeder Ecke. Rückblickend eher erstaunlich war der Issey für mich in diesem kultigsten aller Jahrzehnte gar nicht präsent. Ihn habe ich erst vor ein paar Jahren für mich entdeckt.
Ein Blick in meine Sammlung verrät, dass ich augenmerklich auf frische, zitrische, chypre-artige Düfte stehe. Das Ganze garniert mit ein paar auserlesenen älteren Düften. Fertig. Mehr brauche ich nicht. Und der Issey Miyake passt genau in mein Beuteschema.
Der Start ist geprägt durch die Yuzu-Frucht. Fast säuerlich, belebend und erfrischend. Herrlich. Einen noch schöneren Start dieser Art kenne ich nur noch durch Carons „Yuzu Man“, der aber leider nur aus seiner Kopfnote besteht. Unterstützt wird das Ganze klar erkennbar durch die herb-metallische Frische des Eisenkrauts. Die Blumen im Mittelteil, die hier so oft beschrieben wurden, kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Insgesamt wird der Duft für meine Nase in Richtung Basis lediglich angenehm holzig, leicht moschuslastig und bleibt weiterhin schön frisch-belebend.
Die Haltbarkeit und Sillage sind für einen frischen Duft wirklich hervorragend. Anders als viele vergleichbare Düfte, die über die Jahre reformuliert wurden, kann ich diesen hier in seiner aktuellen Variante ohne Probleme einen ganzen Arbeitstag wahrnehmen.
Ich konnte vor ein paar Tagen eine ältere Version sowie eine aktuelle Version dieses Duftes gleichzeitig testen. Einmal links, einmal rechts. Und ich konnte ganz ehrlich keine großen Unterschiede beim Duft und bei der Haltbarkeit feststellen. Er scheint offenbar die Jahre halbwegs glimpflich überstanden zu haben.
Was für mich bleibt, ist ein herrlicher frisch-zitrischer und belebender Duft, der in seiner Machart wohl außergewöhnlich war, ist und bleiben wird. 24 Jahre nach seinem Erscheinen ein kultiger Klassiker, der weiterhin die meisten der heute erscheinenden Frische-Düfte in allen Facetten in den Schatten stellt.
Gruß
Euer Profumorist
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