Enchanted Forest 2012

Enchanted Forest von The Vagabond Prince
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7.5 / 10 344 Bewertungen
Ein Parfum von The Vagabond Prince für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist fruchtig-grün. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Verzauberter Wald”.
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Duftrichtung

Fruchtig
Grün
Holzig
Würzig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Schwarze-Johannisbeere-BlattSchwarze-Johannisbeere-Blatt DavanaDavana RosmarinRosmarin Schwarze-Johannisbeere-BlüteSchwarze-Johannisbeere-Blüte WeinWein WeißdornWeißdorn AldehydeAldehyde OrangeOrange rosa Pfefferrosa Pfeffer RumRum
Herznote Herznote
Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere Schwarze-Johannisbeere-KnospeSchwarze-Johannisbeere-Knospe GartennelkeGartennelke GeißblattGeißblatt KoriandersamenKoriandersamen RoseRose VetiverVetiver
Basisnote Basisnote
TannenbalsamTannenbalsam EichenmoosEichenmoos OpoponaxOpoponax ZederZeder AmberAmber BenzoeBenzoe BibergeilBibergeil MoschusMoschus PatchouliPatchouli VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
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Sillage
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Flakon
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Preis-Leistungs-Verhältnis
6.566 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 04.04.2024.

Rezensionen

16 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Mydarkflower

62 Rezensionen
Mydarkflower
Mydarkflower
Top Rezension 56  
Angekommen
Ich war in meinem Leben schon oft verliebt, mit allem, was dazugehört: Schmetterlinge im Bauch, Euphorie, Herzschmerz, Enttäuschung, Versöhnung, Realitätsverlust, Erkenntnis usw.
Manchmal waren es nur Tage, manchmal Wochen, manchmal Monate, manchmal Jahre - meine Emotionen fuhren jedesmal Achterbahn.

Irgendwann holte mich immer die Realität ein, die mir zu verstehen gab: Jo, ist ganz schön, aber das isses noch nicht. Hätte ich dir aber auch vorher sagen können.
Irgendwann hatte ich von der doofen Kuh die Schnauze gestrichen voll, zeigte ihr den Stinkefinger und schwor, dass ich ihr, wenn sie mich schon nicht in Ruhe lassen wollte, zumindest nicht mehr die Gelegenheit zur Genugtuung geben wollte - und schwor der Männerwelt ab.

So lebte ich ruhig und zufrieden eine Weile vor mich hin, froh, Männer und bösartige Realität los zu sein.....bis ich irgendwann bei meiner Freundin in der Küche saß und ihr Mitbewohner, dem ich vorher noch nie begegnet war, hereinplatzte.
Er grinste uns breit an und in dem Moment schoss mir nur ein Gedanke durch den Kopf:
Da bist du ja endlich!

Und obwohl wir noch 1 1/2 Jahre brauchten, um uns tatsächlich aufeinander einzulassen, war er derjenige, mit dem ich lernte, dass Liebe eben nicht Euphorie und Herzschmerz, sondern vielmehr Ruhe und Verständnis ist.
Dass Liebe sich nicht an Eifersucht und Besitzdenken messen lässt, sondern daran, dass man dem anderen Freiraum gibt und sich trotzdem gegenseitig Heimat ist.
Dass Liebe nicht bedeutet, dass man in allen Punkten perfekt harmoniert, sondern dass man dem anderen seine Eigenheiten lässt und seine eigenen behält.

Die Realität, die blöde Ische, ist nicht mehr ganz so blöd, auch wenn sie manchmal noch ein kleinwenig zu intervenieren versucht.
Sie mußte einsehen, dass wir uns nicht loslassen, bloss weil sie uns mal wieder einen Stock zwischen die Beine hauen will, sondern dass wir uns nur noch fester halten.

Warum ich das erzähle?

Weil ich dieses Gefühl von “Da bist du ja endlich!“ bei Enchanted Forest ebenfalls hatte.
Trotz Ecken und Kanten ist er genau das, was ich immer gesucht habe.
Jeder Wald, jeder Garten, jeder Sonnenstrahl, jede Schneeflocke, jede glückliche Erinnerung meines Lebens hüllt mich ein, wenn ich diesen Duft trage.

Er ist schattig, aber nicht dunkel.
Tanzende Lichtsprengsel wirken wie Elfenlichter zwischen freundlichen grünen Bäumen.
Nebel, feuchter Waldboden, Rauhreif und gleichzeitig Sonnenwärme.
Ein Tannenbaum mit frischen Trieben, auf den seltsamerweise zarter Schnee fällt.
Schwarze Johannisbeeren, vom Strauch direkt in den Mund und dabei zerreibe ich die hersttrockenen Blätter im Novembersturm zwischen meinen Fingern.

Mit Enchanted Forest bin ich Kind und Erwachsene zugleich.
Fühle mich glücklich, verspielt, friedlich, zuversichtlich, melancholisch, hüpfe in Gedanken über eine Waldlichtung im Sommer und stehe dick eingemummelt in einem winterlichen Garten.

Der Zauberwald und ich - das ist die ganz große Liebe.
19 Antworten
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 38  
Zauberwald
Ich dachte lange Zeit, ich hätte parfumtechnisch alles gerochen, was es so gibt, wenn auch vielleicht in unterschiedlichen Kombinationen. Parfumo hat mich eines besseren belehrt. Enchanted Forest ist wieder ein Beispiel dafür, dass meine Nase immernoch Neuland entdecken kann.

Pipette bemerkt ganz richtig, dass eines der Hauptthemen dieses Duftes Cassis ist, aber eben nicht nur und vor allem in aussergewöhnlicher Umgebung. Gleich zu Anfang schwingt neben der warmen, würzigen und dunklen Johannisbeere nämlich deutlich der Tannenbalsam mit und gibt dem Namen des Duftes seine Berechtigung. Wobei Tannenbalsam fast zu weich klingt, denn diese harzige Note ist doch sehr naturalistisch. Ich spüre fast das Tannenharz an den Händen.Das ist eine sehr ungewöhnlich aromatische Kombination, die erst mal etwas schräg wirkt. Aber wie die Pyramide uns zeigt, spielen ja sehr viele Zutaten mit und mit etwas Konzentration kann man auch viele dingfest machen. So wird der Spagat zwischen der fruchtigen Note und dem Koniferenduft durch Blüten überbrückt, die, wie die Gartennelke und Geissblatt, einen völlig andern Charakter mit einbringen und somit den Duft in Balance bringen.

Unterlegt wird Enchanted Forest durch einen Hauch Patchouli, eine deutliche Eichenmoosnote, die wieder zum Thema passt und erstaunlicherweise durch animalische Noten, die dem Duft eine geheimnisvolle Aura verleichen. Ja, das ist ein Zauberwald, in dem man sich durchaus verlaufen könnte. Hier begegnen uns aber nicht Hänsel und Gretel, sondern in dieser Atmosphäre erwarte ich eher das letzte Einhorn aus einem Gebüsch kommen.

Wie eingangs erwähnt ist das für mich eine interessante und höchst vergnügliche Dufterfahrung. Als Parfum sehe ich Enchanted Forest aber nicht in meiner Sammlung einziehen. Dazu fehlt mir Eleganz und eine "menschliche" Ausstrahlung. Ich kann das leider nicht besser erklären. Vielleicht kommt es am ehesten hin, wenn ich beschreibe, dass ich mir das Parfum im Herbst und Winter sehr gut als Raumduft vorstellen kann. Wem das noch zu dürftig ist, der muss halt selbst testen. Und das empfehle ich allen, die gerne interessante Geruchserlebnisse sammeln.
15 Antworten
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Verbena

7 Rezensionen
Verbena
Verbena
Top Rezension 49  
Nicht jetzt, nicht heute, doch irgendwann
Leise raschelndes Waldgras. Flügelschlagen im dichten Geäst über ihnen. Verschwörerisches Flüstern. Ein Zweig knackt. Plötzlich Kriegsgebrüll. Zwei Brüder – beide neun – springen hinter knorrigen Stämmen hervor. Ihre kleine Schwester kreischt auf, erschrocken und verzückt zugleich. Endlich hat sie sie gefunden. Die Zwillinge wollen sich auf sie stürzen, doch sie ist zu flink für sie. Sie entwischt und dreht ihnen eine lange Nase. Bald werden sie es leid, dem Mädchen nachzujagen. Immerhin haben sie heute schon stundenlang Beeren gesammelt. Die ganze Lichtung duftet danach. Sie lassen sich erschöpft neben ihre Eltern ins Gras fallen. Vater und Mutter haben den Kindern beim Spielen zugeschaut, sie niemals aus den wachsamen Augen verlierend. Jetzt lächeln sie sich verstohlen an, wohl wissend um den Zauber, der sie beide einst hier zusammenführte.

Der Vater gibt den Söhnen ihren spannenden Fund zurück, einen von der Sonne ausgebleichten Marderschädel, den die Jungen vorhin mit wohligem Schaudern unter Beerensträuchern hervorgezogen hatten. Wahrscheinlich werden sie sich zu Hause darum streiten. Ihre Schwester hat andere Pläne. Ihr Abenteuer hat gerade erst begonnen. Es gibt so viel zu sehen und zu finden. Sie dreht sich im Tanz mit Schmetterlingen und lässt glänzende Käfer über ihre Hände krabbeln. Sie fängt eine Eidechse und lässt sie wieder frei. Ein Eichhörnchen flüchtet in Panik den nächstbesten Baum hinauf. Die Kleine gluckst vor Vergnügen.

Elfen umringen sie neugierig wie frohlockende Sonnenstrahlen, doch sie kann sie nicht sehen. Sie erlauben es nicht. Noch nicht. Ein Faun beobachtet sie, leise lachend, doch sie kann ihn nicht hören. Noch nicht. Er kennt das Geheimnis, das sich ihr eines Tages offenbaren wird. Nicht jetzt, nicht heute, doch irgendwann.

Unter dicken Wurzeln, halb verborgen im Erdreich, findet sie ein Päckchen. Es ist in grünwürzige Farnwedel gehüllt und umschlungen von einem Faden aus weißem Zwirn. Aufgeregt, doch vorsichtig löst sie den Knoten, wickelt den Inhalt aus und betrachtet ihre Beute. Getrocknete Beeren, Tannenzapfen, zart gesprenkelte Eierschalen und bunt schillernde Federn, alles gebettet auf ein weiches Moospolster. Den weißen Faden lässt sie fallen, unnütz jetzt. Ihr Kleidchen hat ja tiefe Taschen.

„Schaut, was ich gefunden habe!“ Sie breitet ihre Schätze vor Vater und Mutter aus und grinst verschmitzt. „Das habt ihr doch für mich versteckt.“ Die Eltern schütteln lachend den Kopf, doch die Kleine lässt sich nicht beirren: „Ihr habt es ja extra zusammengebunden mit einem weißen Faden.“ Ein dunkler Schatten huscht über das Gesicht ihrer Mutter, ein Hauch von Verzweiflung. Sie reißt das Mädchen an sich, inbrünstig, ungestüm. Gierig saugt sie den Duft ihrer kleinen Tochter ein, der ihr nach dem Spielen anhaftet wie eine zweite Haut. Die bitterdunkle Süße reifer schwarzer Johannisbeeren, herbgrün krautiger Blättersaft, klebrige Tannenzapfen, harzige Rinde, moosweicher warmer Waldboden.

Sie schaut zu ihrem Mann. Ihre Blicke treffen sich. Wussten sie es nicht schon immer? Sie werden ihre Tochter an diese Welt verlieren. Nicht jetzt, nicht heute, doch irgendwann. „Mami, du erdrückst mich ja!“ Sie entlässt die Kleine aus ihrer Umklammerung, küsst lächelnd die beerensaftverschmierten Wangen und zupft ihr behutsam harzklebrige Tannennadeln aus dem abenteuerlich zerzausten Haar. Es ist dicht und schwer wie das ihres Vaters, und es glänzt wie Rabengefieder.

Ganz langsam neigt sich die Sonne dem Horizont entgegen. Die Schatten wandeln ihre Gestalt. Sich wiegend kriechen sie hinter den Bäumen hervor und wachsen über Gräser und Farnbüsche. Der Vater scharrt leise mahnend mit den Hufen. Nur seine Frau kann es hören. Höchste Zeit aufzubrechen, bevor die Dämmerung heraufzieht. Länger zu verweilen wäre verhängnisvoll, denn im Banne des Zwielichts würde er für immer in den Wald zurückkehren. Sie könnte ihn nicht halten.

Sie sammeln die Kinder und die Beerenkörbe ein. Die Familie bricht auf, zurück in die Welt, die die Brüder immer als ihr Zuhause betrachten werden. Der Vater nimmt seine kleine Tochter huckepack. Sie quietscht ein fröhliches „Hü, Pferdchen!“ Die Zwillinge trotten murrend hinterdrein. Sie sind müde und hungrig und wollen endlich zurück an ihre Spielkonsolen. Sehr zum Ergötzen der begeisterten kleinen Reiterin auf seinen Schultern galoppiert der Vater übermütig den abendsonnigen Feldweg hinunter. Helles Mädchenlachen verhallt in der Ferne.

Nur die Mutter schaut sich noch einmal um. Ein letzter Blick zurück in die Schatten. Es war ein guter Tag. Die Kinder haben heute reiche Schätze gefunden, beerenfruchtig und harzduftend. Sie haben alles mitgenommen. Nur ein dünner weißer Faden liegt unbeachtet weggeworfen und vergessen auf dem dunklen Grund.

Bald schon ruft ein Käuzchen die Nacht herbei. Die ersten Sterne erwachen blinzelnd am kobaltblau samtigen Himmel. Im Schein der aufsteigenden Mondsichel erglüht silberzart schimmernd ein Einhornhaar.

Danke, Yatagan!
27 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 43  
Im Wald – eine Entscheidungs-Geschichte
Du spazierst auf einen urigen Wald zu. An seinem Rand stehen üppig von roten Früchten behangene Johannisbeer-Sträucher, die von der nachmittäglichen Sommersonne mit goldenem Licht begossen werden.
Was tust du?
Du arbeitest dich geradewegs durchs Gebüsch – bei „A“ weiterlesen.
Du läufst erst ein wenig am Waldrand entlang, um eine Lücke im Gesträuch zu suchen – direkt zu „B“ springen.

A: Du kriegst eine Ladung beißenden Blattgrüns in die Nase. Heftig, aber erfrischend.

B: Du riechst bald sanfte Frucht und duftiges Grün: Johannisbeere nebst reichlich eigenem Blattgrün. Verblüffend, wie die Luft das ätherische Beißen des Naturprodukts zu transportieren vermag. Die Früchte hatten gewiss viel Zeit zu reifen, denn dir kommt es vor, als verströmten sie außerdem ein Aroma von saftigen Orangen.

Du hast den Wald betreten.
Und nun?

Du schlägst dich querwaldein – bei „C“ fortsetzen.
Du folgst dem Pfad – gleich weiter bei „D“.

C: Braune, trockene Ranken zerren an deinen Beinen, zuweilen klatscht dir ein junger Ast ins Gesicht, während sich deine Stiefel in brockiges Erdreich wühlen. Du mühst und mühst dich im Gestrüpp, ehe du ins Freie trittst und auf dem…Pfad landest, der in einem Bogen um den vermutlich aller-undurchdringlichsten Abschnitt des Gehölzes herumführt.

D: Gemächlich schlenderst du auf dem Waldweg und genießt den krautig-würzigen Geruch, den die Sonne über Tag dem Bewuchs entrungen hat.

Plötzlich taucht hinter einer Biegung ein Häuschen aus Stein auf. Seltsam, hier mitten im Wald? Auf dem Dach sind Reste eines kleinen Turmes zu sehen, es handelt sich wohl um eine ehemalige Kapelle. Doch sie scheint jetzt bewohnt zu sein, denn aus einem grob gemauerten Schornstein zieht ein Rauchfaden empor und über der Lichtung hängt ein Schleier von Vanille. Kocht da jemand Pudding? Vertrauenerweckend sieht das trotzdem alles nicht aus.

Was machst du?

Du setzt deinen Weg fort – mit „E“ schließen.
Du klopfst an und trittst ein – mit „F“ beenden.

E: Noch eine ganze Weile lang wird der Wald allmählich immer düsterer, feuchter, moosiger. Ein Hauch von wilden Beeren liegt in der Luft. Deutlicher als das weht dir allerdings der Vanille-Dunst nach. Endlich lichten sich die Bäume. Du hast aus dem Wald herausgefunden und genießt, als seinen letzten Gruß, den Duft sonnig-warmen Gestrüpps.

F: In der Mitte des einzigen Raumes steht eine Greisin und rührt mit einem großen Löffel in einem gewaltigen Kessel, dem offenbar die draußen gerochenen Dünste entströmen. Als die Alte sich umdreht, öffnet sich ihr Mund zu einem Lächeln, das einen einsamen Zahn entblößt. Sie schwenkt ihre Hand, Seile fliegen heran und binden dir Arme und Beine. Von unsichtbarer Hand wirst du an einem mannshohen, hölzernen Mörser vorbei eine Treppe hinunter in die einstige Krypta geschleift. Eine schwere Falltür fällt ins Schloss. Aus dem Mauerwerk sickert ein schimmliger Muff. Du bist gefangen im Verlies der Baba Jaga. Morgen wird sie dich fressen.

Mit Vanillesoße.
29 Antworten
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kleopatra

229 Rezensionen
Kleopatra
Kleopatra
Top Rezension 33  
Kaum geschnuppert, schon verzaubert
Manchmal habe ich seltsame Gelüste. Kürzlich war mir nämlich mal nach einem grünen, waldigen, tannigen Duft – völlig abseits meiner sonstigen Präferenzen - und ich stieß auf Enchanted Forest. Dank einer lieben Parfuma wurde mein Wunsch auch gleich erfüllt und ich hatte Gelegenheit, ihn in aller Ruhe zu testen. Danke, Du Liebe!

Viele Sommer habe ich in Schwedens Wäldern verbracht. Bin gewandert. Habe die Natur und die Stille genossen. Den Wald. Die Seen. Die plätschernden Bäche. Habe geradezu meditativ Pilze, Blaubeeren und Himbeeren gesammelt, dabei ganz selbstvergessen dem Rauschen der Bäume zugehört, den Duft der Tannen eingesogen. Und ich dachte, wenn ich diesen Duft aufsprühe, würde es mich direkt wieder dorthin katapultieren. Das ist jedoch nicht der Fall. Aber es ist ja auch ein Zauberwald. Und da riecht es offenbar doch anders…

Der Start ist würzig und krautig, aber dennoch weich und nicht kratzig. Nach und nach kommen die Johannisbeeren dazu, die weder süß noch sauer sind, sondern sich sehr angenehm einfügen. Das Krautige, „Waldige“ bietet einen sehr guten Kontrast zur fruchtigen Süße. Doch da ist noch was anderes im Hintergrund, und das macht wohl den Zauber aus, denn diesen Duft lediglich als fruchtig und grün zu beschreiben, wird ihm noch nicht gerecht. Es ist so, als würde man immer tiefer in den Wald hineinlaufen und entdecken, dass sich hinter den Bäumen so manches versteckt.

Ich rieche aus ganz weiter Ferne Rauch, einen winzigen Hauch nur und auch nicht immer. Und Tiere oder sonstige Zauberwesen sind natürlich auch im Wald, aber das Animalische, wenn man es hier überhaupt als Note benennen will, ist extrem dezent. Diese zusätzlichen Komponenten, und davon lassen sich sicher noch mehr entdecken, sind nicht konstant, sind da und wieder weg, aber sie geben dem Duft das besondere Etwas, verleihen ihm Tiefe und machen ihn sehr viel komplexer als nur fruchtig und grün, auch wenn das Hauptthema eindeutig die Johannisbeere ist.

So ist Enchanted Forest ein sehr weicher, eher fruchtiger schmeichelnder Duft, der sich gut tragen lässt. Ich hatte aufgrund der Beschreibungen eher einen Geruch als ein Parfum vermutet, aber für mich ist das eindeutig ein Parfum. Ein Außenstehender würde wahrscheinlich nicht sagen: „Hier riecht es nach Wald“, sondern eher: „Hier riecht’s aber gut“. Im Idealfall jedenfalls ;). Alle Zutaten sind zu einem harmonischen Ganzen verwoben. Bislang habe ich nichts Vergleichbares gerochen.

Fazit: Der Duft erinnert mich zwar nicht an Schwedens Wälder, aber das ist auch gar nicht nötig. Enchanted Forest ein sehr interessanter, weicher, ungewöhnlicher und gut tragbarer Duft, dem ich ständig hinterherschnuppern muss und der mich irgendwie nicht loslässt. Ganz offensichtlich wirkt sein Zauber bereits!
19 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

96 kurze Meinungen zum Parfum
VerbenaVerbena vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Versteckspiele hinter knorrigen Stämmen, harzklebrige Finger, Nadeln im Haar, Beerenmund. Faunentanz und Schattenspuk. Waldzauber fürwahr.
20 Antworten
GandixGandix vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
4
Duft
Fruchtspuren im Wald.
Hänsel hat die Orientierung verloren.
Findet weder Wald, noch Patchouli
Unwichtig
Er wird überleben.
Überall Früchte.
23 Antworten
DuftgroupieDuftgroupie vor 1 Monat
5
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Fruchtig prickelnd im süß-holzigen alkohol-balsamischen Waldesboden/ Blüten feiern durch im Traubenzucker-Land
20 Antworten
PollitaPollita vor 3 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Startet wie ein eine Kombi aus Chypre und Tannennadelbad. Entwickelt sich nach und nach zu einem zarten Opoponax-Patchouli-Kuschler. Magic!
18 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Da kullern die schwarzen Johannisbeeren nur so über die Haut, tragen noch einen grünen, harzigen Waldton mit. Außergewöhnlicher Singulär!
10 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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